Riedel: Volle Kraft voraus
Riedel Communications legte in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum hin. Wenn es um Kommunikationstechnik geht, spielen die Wuppertaler ganz vorne mit: beim ESC genauso wie bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften oder anderen Top-Events.
Red Bull als Technologietreiber
Die Zusammenarbeit mit Riedel förderte eine weitere Stärke des Unternehmens zutage: nämlich gemeinsam mit Partnern völlig neue und innovative Lösungen zu suchen und zu finden. Eines dieser Projekte war Red Bull Stratos: Für Felix Baumgartners Sprung aus der Stratosphäre auf die Erde entwickelte Riedel die komplette Kommunikationstechnik in der Kapsel. »Dieses Projekt zog sich über Jahre hin, denn jedes einzelne Teil musste die Nasa in einer Druckkammer testen. Doch auch hier haben wir mit ›Learning by doing‹ gelernt, wie das funktioniert«, erzählt Riedel.
Diese Erfahrungen bilden die Grundlage für ein weiteres ambitioniertes Projekt, bei dem es noch über die Stratosphäre hinaus geht, nämlich zum Mond: »Bei der ›Mission to the Moon‹, die geniale Wissenschaftler aus Berlin vorantreiben, dürfen wir die Mission Control entwickeln.«
Ambitionierte Projekte wie dieses kommen und kamen in der Vergangenheit immer wieder auf Riedel zu, und dabei nutzte das Unternehmen stets den Baukasten aus Erfahrungen und Technologien, der über die Jahre entstanden ist – und erweitert ihn sukzessive.
Kommunikation für die Formel 1
Ein wichtiges und großes Projekt für die Firma Riedel waren die Olympischen Spiele in Lillehammer. »Hierfür lieferten wir die Intercom-Technik, und darüber sprach ich in einem Interview, das ich damals Radio Wuppertal gab«. Wie es der Zufall wollte, fuhr just zum Zeitpunkt der Ausstrahlung ein Formel-1-Mitarbeiter über die A46, hörte das Interview, fand die Technologie hochinteressant und nahm Kontakt mit Thomas Riedel auf.
So wurde Riedel für die Formel 1 tätig – zunächst nur bei einem Rennen in Deutschland, dann in Österreich, und schließlich für die ersten Teams. »Heute betreuen wir alle Teams, zudem die FIA, die F1 Organisation« berichtet Riedel und ergänzt: »Im Grunde ist unsere Branche und unser Geschäft getrieben davon, einen Bedarf zu erkennen, dafür eine Lösung zu bieten und diese auch weiter zu entwickeln.«
So war das auch bei dem Auftrag für die Formel 1. Riedel hat die Kommunikation in den Teams gemeinsam mit den Auftraggebern massiv weiterentwickelt. So sprechen heute verschiedenste Gewerke per Intercom miteinander. »Sie drücken nur noch auf eine Taste und merken gar nicht mehr, ob Ihr Gesprächspartner nebenan oder einige Tausend Kilometer entfernt in Maranello sitzt« beschreibt Thomas Riedel diese Lösung. »Hier haben wir auch inhaltlich an der Entwicklung der Formate mitgearbeitet, und diese Form der partnerschaftlichen Zusammenarbeit macht uns letztlich aus«, sagt er. Es sei dabei erforderlich, sich massiv damit auseinanderzusetzen, was die Kunden überhaupt machten, erläutert Riedel.
Dieses Interesse für den Kunden sei letztlich entscheidend für die gesamte Beziehung. »Ich vergleiche das gerne mit der Arbeit eines Hausmeisters: Wir kommen durch den Hintereingang herein, und zwar so, dass es keiner merkt. Wir kommen so früh, dass noch keiner da ist, sorgen dafür, dass es warm ist, dass alle Glühbirnen brennen, und wenn dann doch mal eine kaputt ist, tauschen wir sie so schnell aus, dass gar keiner merkt, dass sie kaputt war. Das ist unser Rollenverständnis: Wir sind Dienstleister und stehen nicht auf der Bühne. Wir sorgen im Hintergrund dafür, dass alles reibungslos läuft und dass unsere Kunden gut aussehen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht auch kreativ sein möchten. Das sind wir obendrauf. In den Partnerschaften schaffen wir mit dieser Haltung Dinge, die es noch nicht gibt«, erläutert Riedel.
Meilensteine |
1991: Riedel bringt mit dem RiFace, einer Schnittstelle zwischen Radio- und Intercom-Systemen, sein erstes eigenes Produkt auf den Markt. |
1993: Riedel rüstet die Formel 1 mit Kommunikationstechnik aus. |
1994: Riedel stattet die Olympischen Spiele in Lillehammer aus. |
1998: Funktechnik für ARD und ZDF bei der Fußball-WM in Frankreich. |
2000: Riedel stellt mit Artist ein dezentrales Digital Matrix Intercom System vor. |
2005: Riedel stattet das Red Bull Air Race mit Bildübertragungs- und Kommunikationstechnik aus. |
2009: Riedel präsentiert das glasfaserbasierte Echtzeit-Mediennetzwerk MediorNet für integrierten Signaltransport, Routing sowie Signalbearbeitung und -konvertierung. |
2012: Riedel realisiert drahtlose Bilderübertragung, Signaltransport und Kommunikation bei Felix Baumgartners Sprung aus der Stratosphäre. |
2017: Riedel stellt das drahtlose Intercom-System Bolero vor und feiert 30jähriges Firmenjubiläum. |
Seite 1: Die Anfänge des Unternehmens
Seite 2: Vom Walkie Talkie zur Intercom
Seite 3: Red Bull und Formel 1 als Technologietreiber, Meilensteine
Seite 4: Zukunfspläne, Video über aktuelle Projekte
Seite 5: Formatentwickler und Hersteller, Video über IP-Technik
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