Content-Plattform für die Autobranche
Traditionelles Radio über UKW und DAB+ im Auto durch Streaming-Angebote attraktiver machen will die japanische Softwarefirma Access. Die Deutschland-Dependance bekam jetzt eine Runfunklizenz als Anbieterin einer OTT-Rundfunkplattform »Access Twine for Car«.
Access Europe will Autoherstellern eine Abruf-Plattform für Entertainment-Inhalte zur Verfügung stellen. Als Anbieter sollen freilich die Autohersteller auftreten, um so die Werthaltigkeit ihrer Marken zu erhöhen. Die Firma will den Dienst freilich als »White Label«-Service selbst im Hintergrund betreiben. Nach Unternehmensangaben handele es sich um den ersten derartigen Mobilitätsdienst in Deutschland, zitiert die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein das Unternehmen, dessen Europa-Büro seinen Sitz in Oberhausen/NRW hat.
Das Maximalprogramm von »Access Twine for Car« kann sowohl externe Inhalte als auch Mediencontent von den Smartphones oder Tablets der Fahrzeuginsassen über das bordeigene WiFi-Netz auf alle angeschlossenen Mediengeräte – von der Kfz-Medienzentrale in der Frontkonsole über Einheiten für die Rücksitz-Passagiere bis zu mitgebrachten Geräten – beliebig verteilen. Eingeschlossen sind internetbasierte Abrufdienste, Mediatheken der TV-Sender und ein Electronic Program Guide, der alle im Fahrzeug verfügbaren Angebote integrieren soll. Dabei werde das Digital Rights Management von Inhalteanbietern unterstützt.
Abhängig von den Wünschen der Partner aus der Automobilbranche könnten darüber hinaus standortbezogene Informationsdienste, Wetterberichte und Mobilitätsdienste (z.B. Bezahldienste für Parken und Tanken) integriert werden. Auch Spiele, Flugpläne, Aktienkurse usw. könnten zugeliefert werden.
5G und offene Standards
Für die Anlieferung der Inhalte nutzt der Dienst den Mobilfunk der 3., 4. und 5. Generation. Die Signalverteilung im Fahrzeug erfolgt über WiFi; unterstützt werden Linux und Android (für Festinstallationen wie die Medienzentrale und Rücksitzdisplays) und Android und iOS für externe Mediengeräte. für Videoanwendungen kommt HTML5 zum Einsatz. Die Dienste-Integration auf Anbieterseite nutzt cloudbasierte Komponenten. Es handele sich jeweils um offene Standards, die zugleich den aktuellen Sicherheits-Anforderungen der Inhaltebesitzer entsprechen. Auf etwaige Anpassungen an Veränderungen in der Übertragungstechnik sei man vorbereitet.