Teltec: Wachstum ist angesagt
Videocation und Teltec haben in München neue Räume bezogen. Beim Open House äußerte sich Teltec-Vorstand Ralf P. Pfeffer im Gespräch mit film-tv-video.de über weitere Pläne des Unternehmens.
Teltec verfolgt seit einigen Jahren einen konsequenten Wachstumskurs, der über den deutschsprachigen Markt hinausgeht. Nur mit Wachstum, sagt Ralf P. Pfeffer, könne man die Herausforderungen des Marktes langfristig bewältigen. »Was wir in der Vergangenheit auf nationaler Ebene sehen konnten – nämlich eine Konzentration auf einige wenige größere Händler – findet aktuell auf europäischer Ebene statt«, konstatiert er.
An dieser Entwicklung wirkt Teltec kräftig mit. Bereits seit einigen Jahren bündelt das Unternehmen über ein Agenturmodell diverse Händler unter seinem Dach. Besonders prominent stechen die Übernahmen von Videocation in München und Video Data in Hamburg hervor. Künftig will Teltec aber auch im nicht-deutschsprachigen, europäischen Ausland verstärkt aktiv werden und eröffnete erst kürzlich eine Niederlassung in Prag. Hier kooperiert Teltec mit seinem strategischen Partner Advanced Media Trading LCC.
Gemeinsam wachsen
Teltec vergrößert einerseits sein Online-Business – etwa durch die Übernahme von Video Data –, aber auch sein Filialnetz. »Dabei legen wir großen Wert auf Flexibilität: Von unseren insgesamt 12 Standorten werden beispielsweise sieben von den Partnern betrieben. Wenn das die beste Lösung ist, sind wir dafür offen«, sagt Pfeffer über das Agentur-Modell. Konkret übernehmen beim Teltec-Agenturmodell die jeweiligen Partner vor Ort den Betrieb der Teltec-Niederlassung und haben dadurch Zugriff auf das gesamte Produkt- und Dienstleistungsportfolio des Handelshauses für professionelle Film- und Fernsehtechnik. Diese Strategie habe man letztlich entwickelt in der Erkenntnis, dass man am Markt nur überleben könne, wenn man gemeinsam agiere und wachse, so Pfeffer.
Unterschiedliche Märkte
Betrachtet man das gesamte Unternehmen, bedient Teltec ganz unterschiedliche Märke. »In Osteuropa finden wir eine Situation vor, in der sich Kunden immer noch, ähnlich wie noch vor 15 Jahren in Deutschland, an mehrere Händler beziehungsweise Lieferanten wenden müssen, wenn sie in professionelle Produktionstechnik investieren«, erläutert Pfeffer. In Deutschland, Frankreich oder Österreich habe man es hingegen mit einem ganz anderen, kundengetriebenen Markt zu tun, der aufgrund seiner Größe aber auch viele Chancen biete.
Diese unterschiedlichen Märkte zielgerichtet zu bedienen erfordere viel Kompetenz – und auch hier zahle sich das Partnermodell aus. »Wir haben über die Zeit ein Team mit tollen Leuten aufgebaut. Das Management harmoniert gut und die Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen geben wertvolle Impulse«, so Pfeffer.
Aktuelle Herausforderungen und weitere Pläne
Aktuell stehe es im Fokus, Teltec, Videocation und Video Data auf eine gemeinsame organisatorische Plattform zu bringen. Dabei gebe es viele Einflüsse, die sich dynamisch beeinflussten, erläutert Pfeffer. »Ich sage dazu immer: Wir sind das älteste Start-up Deutschlands, denn vieles liegt noch vor uns und muss noch zu Ende gedacht werden.«
Dabei bezieht er sich nicht nur auf die Herausforderungen, unterschiedliche Unternehmen unter einen Hut zu bringen, sondern auch auf jene, einen europäischen Markt zu bedienen, der nun mal je nach Region ganz unterschiedlich ticke. Ganz entscheidend sei es hier, das richtige Timing für den Markteintritt zu finden.
»Für uns war beispielsweise immer schon klar, dass Teltec irgendwann in Hamburg präsent sein würde. Im vergangenen Jahr war es dann soweit: Die Gelegenheit ergab sich, und wir haben die Chance ergriffen.«
Ähnlich verhalte es sich mit anderen Märkten. England etwa sei trotz Brexit ein interessanter Markt für Teltec. Die eigentlichen Herausforderungen sieht Pfeffer hier in der unsicheren Phase des Übergangs und der Frage, was nach dem Brexit kommt. Doch wenn das einmal bewältigt ist, sieht er hier durchaus Wachstumschancen.
Marktentwicklung
»Ich bin fest davon überzeugt, dass sich der Markt weiter verändert und diese Entwicklung weit über den Broadcastmarkt hinausgeht« sagt Pfeffer.
So trügen heutzutage Bereiche wie Security, Medical oder Videoconferencing schon stark zum Wachstum im Handelsbereich bei. Auf lange Sicht wachse all das zu einem großen Bewegtbildmarkt zusammen, der bedient werden wolle.
Die Einschätzung, dass mit Amazon ein unbezwingbarer Konkurrent über diesem Markt schwebt und irgendwann eingreifen könnte, teilt Pfeffer nicht. Er ist sich sicher, dass es im Investitionsgütergeschäft einer qualifizierten Beratung bedarf – und die könne und wolle ein Unternehmen wie Amazon nicht bieten.
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