Förderungen für Zukunftsindustrien und Filmhistorie begrüßt
Die jüngsten Änderungen beim Deutschen FilmFörderFonds (DFFF) und der Filmerbe-Digitalisierung wurden von Branchenverbänden positiv aufgenommen. Sie lassen Deutschland »im europäischen Standortwettbewerb wieder ein gutes Stück aufholen«, so Matthias Schwarz.
Die Anerkennung höherer Produzentenhonorare trage zu realistischeren Kalkulationen bei, ergänzt Matthias Schwarz, Leiter der Sektionen Kino und Animation der Produzentenallianz. Die Selbstverpflichtungserklärung zum Grünen Produzieren will der Verband in seiner Mitgliedschaft begleiten.
Die Reduzierung der Mindest-Herstellungskosten bei Animationsfilmen macht viele Projekte des Genres förderfähig durch den DFFF. Das Kulturstaatsministerium habe damit »einen die Branche stärkenden Weg eingeschlagen«, so Jan Bonath (Vorsitzender der Animations-Sektion in der Produzentenallianz; Scopas Medien AG). Ähnlich sehen es zwei Vorstands-Kollegen: Heiko Burkardsmaier (Mackevision Medien Design) als Vertreter der VFX-Firmen schlägt darüber hinaus vor, »dieses Modell auch für TV- und Streamingplattformen zuzulassen«. Andere Länder hätten bereits auf deren wirtschaftliche Relevanz abgestellt. Vorteile der deutschen Unternehmen im internationalen Wettbewerb sieht auch Tania Reichert-Facilides (Animation Germany; Freebird Pictures).
Für den Verband Technischer Betrieb für Film & Fernsehen (VTFF) begrüßt Vorstand Christian Sommer die Änderungen. In den vergangenen Jahren seien Filmprojekte oft den besten Finanzierungsmöglichkeiten gefolgt – »und dies war trotz aller Förderprogramme oft nicht Deutschland«. Beim DFFF 2 habe das Kulturstaatsministerium die Anregungen aus der Branche aufgegriffen. Nun hofft Sommer, »dass die attraktiveren Rahmenbedingungen bald zu zusätzlichen Projekten führen«. Sommer setzt jedoch auf eine Nachregulierung mit Blick auf den internationalen Wettbewerb der Film- und Förderstandorte. Dies auch unter Einbeziehung des German Motion Picture Fund (GMPF). Desweiteren sei die Wirkung der neuen Richtlinien »auf die Situation der technisch-kreativen Bild- und Tonbearbeitung« zu beobachten, so Sommer.
Das 100 Mio. Euro-Programm zur Digitalisierung des Filmerbes begrüßte VTFF-Vorstand Joseph Reidinger als eine Maßnahme, wertvolles Filmmaterial wieder in die Öffentlichkeit zu bringen. Er sieht allerdings Regelungsbedarf bei den Vergabekriterien und der Territorialisierung der Ausgaben. Verständigungsbedarf zwischen Branche und Politik gebe es noch zur Langzeitarchivierung und der Zugänglichmachung anderer AV-Dokumente von großem historischem und gesellschaftlichem Wert.