Studio Berlin realisierte »DSDS«-Finalshow mit Ü9 live in UHD/HDR
Studio Berlin realisierte mit dem neuen Ü-Wagen Ü9 das DSDS-Finale in UHD und HDR. Das Finale wurde in den MMC Studios in Köln produziert und parallel in HD/SDR im Programm von RTL sowie in UHD/HDR auf dem UHD-Kanal von RTL ausgestrahlt.
Das Finale von »Deutschland sucht den Superstar« (DSDS) ist schon einige Wochen her. Viele werden sich schon gar nicht mehr an die Siegerin der jüngsten Staffel erinnern, wenn sie deren Namen je kannten. Die Technik aber, mit der die DSDS-Finalshow produziert wurde, ist heute nicht weniger eindrucksvoll als vor einigen Wochen: Es wurde ein paralleler HD- und UHD-Workflow realisiert, bei dem die HD-Studioregie und die UHD-Regie im Ü-Wagen vernetzt operierten.
Die Show wurde in den Studios 30 und 31 des Coloneum-Komplexes in Köln aufgenommen. Im Auftrag der UFA GmbH war bei der DSDS-Finalshow auch der neue Ü-Wagen Ü9 des Produktionsdienstleisters Studio Berlin im Einsatz: Er diente als Dreh- und Angelpunkt bei der Realisation des UHD/HDR-Signals der Finalshow.
Der von der Broadcast Solutions konzipierte und gebaute Ü-Wagen wurde von Studio Berlin Ende 2017 explizit für solche komplexen Produktionen in Auftrag gegeben – um UHD- und HDR-Produktionen flexibel und problemlos umzusetzen. Für die Produktion der DSDS-Finalshow wurde der Ü9 nun in Köln eingesetzt um das UHD/HDR-Signal vor Ort zu produzieren.
Ernst Feiler, Director Technology der UFA GmbH, sagt zur Produktion: »Gerade die großen Show-Produktionen mit ihren aufwendigen Licht- und Bühneninszenierungen zeigen das enorme visuelle und emotionale Potential des neuen UHD/HDR-Standards. Ohne die UHD-Kompetenz und langjährige Erfahrungen unseres Partners Studio Berlin im Showbereich wäre diese Premiere nicht möglich gewesen.«
Nick Zimmermann, Geschäftsführer bei Studio Berlin, fügt hinzu: »Die Umsetzung des Live-Finales von DSDS in UHD/HDR stellte uns vor eine große Herausforderung. Durch die Investition in unseren neuen Ü-Wagen Ü9 waren wir technisch darauf bestens vorbereitet und er versetzte uns in die Lage, einen solchen Workflow erfolgreich zu realisieren. Die hohe Kompetenz von Studio Berlin bei der Umsetzung von großen Unterhaltungsshows war ein weiterer Faktor für diese gelungene Europapremiere. Die Unterstützung seitens der Hardware-Hersteller bei der Planung und Umsetzung war dabei beispielhaft.«
Technik der UHD/HDR-Produktion
Matthias Alexandru, Technischer Leiter bei Studio Berlin, zum technischen Aspekt der DSDS-Finalshow: »Es galt bei der Live-Übertragung die Produktion des HD-Signals in seinem bestehenden Workflow nicht zu verändern. So musste die Erzeugung des UHD/HDR-Signals unabhängig davon geschehen. Daher beschlossen wir, die Produktionen der Signale HD und UHD/HDR zu trennen.«
Die Produktion des Finales wurde parallel mit der Festregie der MMC (HD/SDR) und der Regie des Ü9 (UHD/HDR) realisiert. Wie gewohnt waren 13 Kameras beim DSDS-Finale im Einsatz, aber im Unterschied zu den Produktionen zuvor, waren es dieses Mal Kameras des Typs LDX 86N von Grass Valley.
Diese Kameras lieferten parallel ein HD-Signal für die Studio-Regie und ein UHD/HDR-Signal für die Regie im Ü9 von Studio Berlin. Die XCUs der Kameras wurden in der Festregie verbaut, damit eine KDO-Anbindung sowie die Tally-Signalisierung in gewohnter Weise genutzt werden konnte. Die XCUs geben gleichzeitig ein UHD/HDR- sowie ein HD/SDR-Signal ab. Somit konnten beide Regien auf die gleichen Kameras zugreifen.
Die Aussteuerung der LDX 86N erfolgte sowohl in der Festregie auf dem HD-Weg als auch auf dem Ü-Wagen für das UHD/HDR-Signal. Die Funktionalität der Kamera erlaubt eine voneinander unabhängige Beeinflussung von Parametern des jeweiligen Formates.
Ein Team von Grass Valley war beratend bei den Vorbereitungen sowie der Produktion anwesend und trug ebenfalls entscheidend zum Erfolg bei.
Die ausschließlich in HD verfügbaren Signale (unter anderem MAZ-Zuspielungen) der Show wurden in der fest installierten Regie der MMC Studios produziert und an den Studio Berlin Ü-Wagen Ü9 übergeben. Dort wurden diese HD-Signale mit den Densité-Modulen IPG 3901 von Grass Valley auf UHD konvertiert. Das UHD/HDR-Sendesignal wurde dann über Nevion-Equipment live an das CBC Cologne Broadcasting Center geschickt.
Der Karrera-Bildmischer von Grass Valley im Ü-Wagen wurde über die Festregie des Studios ferngesteuert. Ein manueller Eingriff erfolgte nur bei speziellen Szenen, wie etwa dem Einsatz von DVE-Effekten. Die Bearbeitung der Audiosignale geschah ebenfalls in der Studio-Regie.
Während der Produktion setzte Studio Berlin im Ü-Wagen auf Sony-Monitore des typs BVM-X300. Über einen Rückempfang des Live-Satellitensignals erfolgte die Kontrolle mit UHD-Bildschirmen von LG und Samsung. So konnte schon während der Produktion festgestellt werden, wie sich die Panels verschiedener Hersteller bei den Zuschauern zu Hause verhalten. Während der Produktion unterstützten Michael Mücher und seine Kollegen von BET die Teams mit ihrem Know-how.
Der Ü9 wurde von Broadcast Solutions auf Basis des Streamline-Konzepts entwickelt und ist als S16 konzipiert. der Ü-Wagen-Bauer hebt das praxiserprobte und bewährte Raum- und Designkonzept der Streamline-Fahrzeuge hervor, aber auch die Integration neuester Technologien für 4K/UHD, HDR sowie IP-Workflows. Der Ü9 kann sowohl in HD/SDR wie auch UHD/HDR arbeiten.
Der Ü9 ist eines der ersten Streamline Modelle, in denen Broadcast Solutions für das Videoprocessing die MediorNet-Lösung von Riedel einbaute, die als dezentrales System für Signal-Routing und Kommunikationsmit MetroN Core-Routern und MicroN Standard- und Multiviewer-Systemen arbeitet.