RBB nutzt VPMS von Arvato standortübergreifend
Mit der »Abendschau« vom 1. Dezember 2016 hat der RBB in Berlin die erste Sendung ausgestrahlt, die unter Einsatz des MAM-System VPMS von Arvato Systems produziert wurde: Ergebnis einer dort installierten, file-basierten, vernetzten Produktion.
Nachdem Arvato Systems sein MAM-System VPMS bereits am Potsdamer Standort des RBB ausgerollt hatte — in enger Zusammenarbeit mit dem Systemarchitekten Qvest Media — ist VPMS nun auch am Standort Berlin in Betrieb gegangen. Nun profitiert auch das Berliner Team des RBB von den Vorteilen des Systems — und von der standortübergreifenden Vernetzung. Durch VPMS stehen Video- und Audiofiles nun an beiden Standorten für die übergreifende, komfortable Sichtung, Bearbeitung und Verwaltung bereit (siehe auch weitere Meldung zu dieser Installation).
Dank zahlreicher leistungsfähiger Schnittstellen zu Drittsystemen wie etwa Avid Interplay, EVS Videoservern und dem Redaktionssystem OpenMedia von Annova, integriert VPMS neben verschiedenen Video- und Audioformaten auch diverse Produktions-Workflows.
Über einen VPMS Web-Client können Nutzer die Dateien von allen angeschlossenen Redaktions- und Bearbeitungsplätzen aus nicht nur mit Metadaten versehen, sondern diese auch komfortabel sichten, bearbeiten und verwalten. Zudem ist es allen Redaktionen und Cuttern möglich, noch während der laufenden Aufnahme auf das digitale Material zuzugreifen und so Beiträge wesentlich schneller als bisher zu produzieren. Die Anwender haben dadurch jederzeit einen transparenten Überblick über den aktuellen Stand der Produktion und können auch die im Archiv gespeicherten Beiträge einsehen und weiterverwenden.
Neben der Veröffentlichung im TV steht das gesamte Material auch für die Mediathek zur Verfügung. Zudem kann der RBB Hörfunk über ein VPMS Plug-In im eigenen Redaktionssystem auf das im VPMS hinterlegte Material zugreifen.
Standortübergreifende Vernetzung mit VPMS
Eine wesentliche Herausforderung des Projekts bestand in der standortübergreifenden Vernetzung des Systems. Arvato Systems musste beispielsweise dafür sorgen, dass verschiedene Dienste gemäß Vorgabe des Senders auf beide Standorte verteilt sind.
Während das Technologiekonzept des Integrationspartners Qvest Media vorsah, die Amberfin-Farm zur Transkodierung des Videomaterials über beide Dependancen hinweg aufzuspannen, sollten etliche Module und Prozesse des VPMS nicht standortübergreifend kommunizieren: Sie sind stattdessen redundant vorhanden. Das bietet den Vorteil, dass die Anwender bei Wartungsarbeiten oder bei einem möglichen Ausfall einer Komponente dennoch mit dem System weiterarbeiten können. Zudem wurde eine automatische Lastverteilung auf zwei Standorte implementiert, die bei hoher Auslastung eines Standortes zusätzliche Rechenkapazitäten am anderen Standort verfügbar macht.
Durch die vernetzte Arbeitsweise spart der Sender Ressourcen und erleichtert Nutzern den Umgang mit dem VPMS, denn die physikalische Trennung des Systems in zwei Instanzen bleibt von den Anwendern unbemerkt. Somit können sich die Mitarbeiter flexibel an dem Standort anmelden, an dem sie sich gerade aufhalten, und alle zur Verfügung stehenden Media Assets über die sendereigene Private Cloud nutzen.
Zusammenarbeit mit Arvato Systems und Qvest Media
Die Ablösung des bisherigen Videoproduktionssystems des RBB erfolgte anlässlich einer umfassenden Neuausrichtung des Senders — von einem neuen Studio über die Umstellung auf HD bis hin zur Einführung zahlreicher neuer Workflows.
Generalunternehmer des Technologieprojekts war Qvest Media. Der international agierende Systemarchitekt für Broadcast- und Medientechnologie hatte sich gemeinsam mit Arvato Systems im Rahmen einer EU-Ausschreibung gegen die Konkurrenz durchgesetzt.
»Das VPMS von Arvato Systems war Teil der Ausschreibung«, erinnert sich Wolfram Klemmer, Chefingenieur und Leiter Systemplanung des RBB. »Das System kommt bereits in fast allen Produktionsbereichen zum Einsatz. Die homogene Struktur erleichtert nicht nur den Austausch von Mediafiles, sondern sorgt auch für eine enorme Flexibilisierung bei der täglichen Arbeit an verteilten Standorten. Die Beiträge werden dadurch aktueller und vielfältiger.«
Weitere Redaktionen des RBB werden die Produktion in den kommenden Monaten sukzessive auf die neue Lösung umstellen. Zudem arbeitet Arvato Systems momentan an einer neuen technologischen Lösung für einen ARD-weiten Transfer der Mediafiles.
»Die Ziele des RBB waren ehrgeizig«, betont Dirk Steinmeyer, Director Sales Broadcast Solutions von Arvato Systems. »Umso mehr freut es uns, dass sie aufgrund der sehr guten Planung und Zusammenarbeit zwischen den Projekt-Teams von RBB, Qvest Media und Arvato Systems zielführend und termingerecht umgesetzt werden konnten.«