Interview: Senior Colorist Philipp Horsch
Als Senior Colorist hat Philip Horsch bereits einige spannende Projekte coloriert, besonders die beiden TV Serien »Der Bergdoktor« und »Die Bergretter«, die in 4K aufgenommen wurden und die in Deutschland sehr erfolgreich sind. Im Interview berichtet Horsch von seiner Arbeit und neuen Möglichkeiten im Bereich 4K/HDR.
Was mögen Sie besonders am Baselight-System?
Jede kreative Entscheidung wird mit Baselight im Handumdrehen Realität, es gibt nichts, was die Umsetzung meiner Visionen behindert. Baselight bietet direkten und unkomplizierten Support. Seit wir mit Baselight arbeiten, haben wir nicht ein einziges Frame in 25.000 colorierten Minuten gehabt, das wir nicht bewältigen konnten.
Was genau an Baselight unterstützt Ihren kreativen Prozess ?
Einige Male hatte ich über Verbesserungen nachgedacht, die ich gern sehen würde — und diese Funktionen waren dann in den nächsten Updates der Software tatsächlich vorhanden. Bei meinem letzten HDR-Grading dachte ich, wie hilfreich es doch wäre, wenn es ein separates Layer für einen Mittenkontrast geben würde, solch einen hatte ich mir bis dato selbst mit Hilfe eines Hue Angle Keys gebaut. Nur wenig später sprach ich hierüber mit Daniele Siragusano und er bat mich, auf das nächste große Software-Update zu warten. Das neue Color Temp Layer ist fantastisch und ein geniales Tool, das sicher viele Coloristen täglich nutzen werden.
Haben Sie einen spezielle Look – eine Idee, mit der Sie gern experimentieren würden?
Ein DoP erzählte mir einmal von einem No-Budget Projekt, das monochrom mit der Alexa und einem Infrarot-Aufsatz gedreht wurde. Alleine die Frame-Grabs haben mich unglaublich beeindruckt. Ein solches Projekt mit dem Kontrastumfang von HDR würde mich unglaublich reizen. Und generell würde ich gerne mal ein Schwarz/Weiss-Projekt in HDR graden.
Welchen Ratschlag würden Sie Menschen geben, die Colorist werden möchten?
Einfach loslegen! Es gibt keinen Grund, nicht einfach die Maus zu nehmen und anzufangen, eigene Visionen umzusetzen. Wer wirklich graden will, kann das auch tun. Natürlich Schritt für Schritt. Zunächst einmal ist es ratsam, ein Praktikum in einer Postproduktion zu absolvieren, mit der Möglichkeit, etwa nachts in einer professionellen Grading-Suite zu üben. Ich wäre begeistert, wenn ein Mitarbeiter das Graden bei mir in der Suite austestet und nach einiger Zeit würde ich ihm die Chance anbieten, Projekte vorzubereiten.
Wo finden Sie Ihre Inspiration?
In der Fotografie und speziell in gemalter Kunst des frühen 19. Jahrhunderts.
Was sind Ihre Favoriten bei TV Serien und / oder Filmen?
Im Moment bin ich total fasziniert von »Stranger Things«, speziell Tim Ives’ Arbeit mit der Red Dragon. Schon sein Talent bei »House of Cards« war einzigartig. Auch von »Bates Motel« und dessen Look war ich begeistert. Fast ist es so, als wäre Hitchcock selbst am Set gewesen.
Was machen Sie außerhalb der Grading Suite?
Ich wurde gerade Vater dieses Jahr und meine Familie ist mein perfekter Ausgleich zur dunklen und einsamen Grading-Suite. Für etwas mehr Action habe ich mit Mixed Martial Arts begonnen, was meine Familie etwas beunruhigt.
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