Zweiter Anlauf für Umbau der Constantin Medien AG
Im zweiten Anlauf soll es klappen: Bei der kommenden Hauptversammlung will der Vorstand der Constantin Medien AG eine Mehrheit für den Verkauf der Filmsparte finden.
Bei der Hauptversammlung der Constantin Medien AG am 7.7.2016 eskalierte ein Streit zwischen zwei Aktionärsgruppen: Die Versammlung zog sich über fast 14 Stunden und am Ende wurde per Handzeichen beschlossen, die Versammlung zu wiederholen (siehe Meldung).
Bei der für den 9. und 10. November 2016 anberaumten Wiederholung der Hauptversammlung, will der Vorstand der Constantin Medien AG nun klare Verhältnisse schaffen: Den Aktionären soll eine mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossene Strategie zur Neuausrichtung des Konzerns vorgelegt werden. Das Unternehmen schreibt dazu: »In diesem Zusammenhang kommt auch die Veräußerung des Segments Film in Betracht.«
Das ist starker Tobak für Constantin Film, einen Unternehmensbereich, der mit dem Namen des verstorbenen Filmproduzenten Bernd Eichinger verbunden ist.
Durch den möglichen Verkauf will Constantin Medien es erreichen, »die Verwaltungskosten unter Auflösung bestehender Mehrfachstrukturen zu reduzieren und eine nachhaltige Verbesserung der Finanzierungsstruktur zu erreichen.« Weiter heißt es: »Die Durchsetzung des Strategiewechsels erfordert möglicherweise die Ausnutzung der Rechte der Constantin Medien AG als Mehrheitsaktionärin der Highlight Communications AG. Das wiederum setzt die erfolgreiche Beendigung der laufenden Auseinandersetzungen mit der Stella Finanz AG voraus.«
Im Klartext: Die Aktionärsgruppe um Dieter Hahn wirft, auch wenn das nicht so offen ausgesprochen wird, der Führung des Filmbereichs vor, sich auf alten Lorbeeren auszuruhen und sich wesentlich auf die Sicherung der eigenen Pfründe zu konzentrieren. Das soll nun abgestellt werden und die Constantin Medien AG soll sich künftig auf die profitableren Bereiche Sport 1 und Champions-League-Vermarktung konzentrieren.
Der Vorstand des Unternehmens will, unterstützt von Dieter Hahn, dem größten Einzelaktionär und Aufsichtsratsvorsitzenden des Unternehmens, diese Konzentration von Constantin Medien auf den Sportbereich und eine Umstrukturierung umsetzen. Ex-Vorstandschef und Großaktionär Bernhard Burgener wiederum will das verhindern. Burgeners Macht basiert darauf, dass er bei der Constantin-Medien-Tochter Highlight Communications AG in der Verantwortung steht, zu der etwa auch Constantin Film gehört.
