Deutscher Kamerapreis 2016 ehrt Pio Corradi
Der Schweizer Kameramann Pio Corradi erhält den diesjährigen Ehrenpreis beim Deutschen Kamerapreis. Das Kuratorium zeichnet den 76-jährigen international tätigen Bildgestalter für sein unermüdliches Schaffen und »seine feinfühlige Sicht in die „Seele der Dinge“« aus.
Seine Karriere begann der Schweizer Kameramann Pio Corradi zunächst als Fotograf. Zwar wusste er schon als Jugendlicher, dass er Kameramann werden wollte, doch ihm fehlten in der Schweiz die Ausbildungsmöglichkeiten. Als Kameraassistent arbeitete er später unter dem Schweizer Regisseur Nicolas Gessner (»Das Mädchen am Ende der Straße« mit Jodie Foster) und dem russischen Drehbuchautoren und Regisseur Grigori Alexandrow. Viele Regisseure buchten ihn seitdem gleich mehrfach für ihre Projekte. Besonders produktiv war die Kooperation mit Fredi M. Murer. Der Regisseur und Präsident der Schweizer Filmakademie engagierte Corradi seit dem Erfolg von»Höhenfeuer« für fast alle seine Filme, unter anderem für seine jüngsten Werke »Vitus« (2006) sowie »Liebe und Zufall« (2014).
Mit dem Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises würdigt das Kuratorium »die Arbeit von Bildgestaltern, die über das Einzelwerk hinaus kontinuierlich außerordentliche und richtungsweisende Leistungen vollbringen«. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Frank Griebe, Michael Ballhaus, Gernot Roll, Elfi Mikesch, Judith Kaufmann, Renato Berta und Slawomir Idziak.
Die feierliche Preisverleihung findet am 18. Juni 2016 im Rahmen des 26. Deutschen Kamerapreises statt, der unter Federführung des WDR in Köln veranstaltet wird. Nominiert sind neben dem Ehrenpreisträger 24 Kameraleute, Filmeditorinnen und -editoren mit Produktionen aus den Kategorien Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm, Journalistische Kurzformate, Dokumentarfilm/Dokumentation sowie der Wechselkategorie Krisenberichterstattung.