P7S1-Produktion: Technikerneuerung und Umstellung auf VSM-Steuerung
Die ProSiebenSat.1 Produktion (P7S1 Produktion) hat ihre Produktionstechnik in verschiedenen Bereichen erneuert und dabei unter anderem auch auf das Steuerungs- und Monitoring-System VSM umgestellt.
Einen Regieraum, der unter anderem für die Sendung »Taff« genutzt wird, sowie drei Geräteräume hat die P7S1 Produktion im Sommer 2014 auf das VSM Broadcast Steuerungs- und Monitoring-System umgestellt. Es handelt sich dabei um die Regie 6 und die zentralen Geräteräume (ZGR) 6, 7 und 9. Insgesamt wurden damit auch rund 75 Schnitträume an VSM als neues Steuerungssystem angebunden.
Hardware-Basis der Umstellung im Steuerungs- und Monitoring-Bereich, sind 90 VSM-Panels. In den ZGRs steuert das VSM-System jeweils eine Videokreuzschiene und eine Remote-Kreuzschiene.
Joachim Hentschel, Solution Architect bei der P7S1 Produktion: »Die Umrüstung der Produktionsbereiche dient der Vereinheitlichung unserer Controller-Systeme. Die Software-Panels geben uns in der Postproduktion den nötigen Freiraum für zukünftige Anpassungen. Eine Grundvoraussetzung für die Einführung und Ansteuerung der Jünger Voice Audio Prozessoren war die Erstellung einer anwenderfreundlichen Bedienoberfläche, die je nach Bedarf vor Ort schnell angepasst werden kann. Dies konnte nur im Zusammenspiel mit dem Ember+ Protokoll ermöglicht werden, da das nahezu eine Echtzeit-Bedienung der Parameter ermöglicht und gute grafische Darstellungsmöglichkeiten im VSM-Panel bietet. Die Umstellung zur Ablöse der klassischen Voice Over-Geräte gelang dadurch reibungslos und schnell.«
Regie 6 wird über den ZGR 6 betrieben. Im täglichen Einsatz wird ein Bildmischer des Typs MVS-7000 von Sony und ein Mutiviewer-System (HView /Centrio von Imagine) und eine Kreuzschien (Platinum von Imagine) gesteuert, wobei VSM die Tally- und Labelling-Signale auf die Multiviewer und die Monitore von Marshall routet.
Weiterhin hat VSM Zugriff auf das Routing und die Parametersteuerung des Audiomischpults, das für die Postproduktion genutzt wird (Lawo MC256 inklusive Audio Core Matrix).
In einem zweiten Schritt wurden die ZGRs 7 und 9 sowie rund 75 Schnittplätze modernisiert und mit VSM verknüpft. Auch hier sind Platinum-Kreuzschienen im Einsatz, um die Video-Signale zu schalten. Eine Remote-Kreuzschiene dient zur Schaltung der Fernbedienungen der MAZen. Über diese Remote-Kreuzschiene können sich die Operatoren die Fernbedienungen der betreffenden MAZen über eine serielle RS422 Schnittstelle in ihren Schnittplatz routen. So liegen die Bild- und Audiosignale sowie die Fernbedienung der MAZen am Schnittplatz an. Die Auswahl der Video-Signale und der Fernsteuerungssignale der jeweiligen MAZ können sich die Operatoren individuell über die VSM Panel-Software am Arbeitsplatz routen. Durch den flexiblen Einsatz der VSM-Panel und die Möglichkeit diese selbst zu konfigurieren, können sich die Operatoren ihre Signale so individuell selbst heranholen.
In einer zusätzlichen Projektphase wurden zehn Jünger Voice Audio Prozessoren integriert, die für Voice-Overs eingesetzt werden. Durch die Implementierung des L-S-B-eigenen Ember+ Protokolls können die einzelnen Parameter, wie etwa Mic-Gain, Kompressor oder Equalizer direkt im VSM-Panel angesprochen und gesteuert werden, was die Bedienung vereinfacht.
Die Integration des VSM-Systems in Regie 6 und den ZGRs 6,7 und 9 wurde während des laufenden Betriebs vorgenommen. Der Umbau der Räume sollte nicht nur die technische Modernisierung sicherstellen, sondern auch zusätzliche Vereinfachung und eine individuellere Handhabung im Produktionsbetrieb ermöglichen. VSM kann von den Operatoren an den Schnittplätzen selbst individuell bedient werden und eröffnet so mehr Flexibilität und Effizienz im täglichen Betrieb.
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