IP überrollt die Live-Produktion
Schon am Tag vor dem offiziellen Beginn der NAB2014 zeichnete sich in vielen Pressekonferenzen ab, dass die IP-basierte (Live-)Produktion neben 4K eines der ganz großen Themen der diesjährigen Ausgabe dieser Branchenmesse sein wird. In diesem Thema, das leider kein bisschen sexy ist, liegt aber das Potenzial, die Produktionsmethoden der Zukunft und große Teile der Branche nachhaltig zu verändern.
Seit geraumer Zeit entwickeln die Hersteller neue, IP-basierte Produkte für Übertragung von Videosignalen. Dabei sollen standardisierte IT-Komponenten jene Aufgaben übernehmen, für die bis dato hoch spezialisierte Videoprodukte unabdingbar nötig waren: Statt über SDI-basierte Infrastrukturen und spezialisierte Videokreuzschienen, sollen Audio- und Videosignale nun über Ethernetkabel und Netzwerk-Switches verteilt und übertragen werden — auch im Live-Bereich. Darin steckt die Chance, immense Kosten zu sparen.
Innerhalb enger Grenzen und mit deutlichen Beschränkungen ging das bisher schon, nun aber steht hier ein massiver Technologiewandel an, der die Anwendungsmöglichkeiten dramatisch ausweiten wird: Hersteller wie Axon, Grass Valley, Snell, Evertz und viele mehr präsentierten in Las Vegas IP-basierte Produkte für die Übertragung und Verteilung von Live-Videosignalen.
Auch wenn es zu den diversen Produkten und Technologien noch viele Fragen und Diskussionen gibt, so scheint eines doch sicher: Die Entwicklung hin zur IP-basierten Produktion ist auch im Live-Bereich nicht mehr aufzuhalten und teilweise sogar schon Fakt geworden. Jetzt geht es für die Hersteller darum, im Rennen um die Marktführerschaft einen der vorderen Plätze zu belegen – und für die Kunden darum, sich für Systeme und Produkte zu entscheiden, die den richtigen Mix aus Kostenersparnis, Flexibilität, Ausfallsicherheit und Zukunftsperspektive bieten.
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