ARD und ZDF planen Umstellung auf DVB-T2 ab 2017
ARD und ZDF planen, die terrestrische Verbreitung seiner Programme ab 2017 auf DVB-T2 umzustellen. Mit dem neuen Standard können deutlich mehr Programme übertragen werden, allerdings können die Zuschauer DVB-T2 nur mit neuen Empfangsgeräten nutzen.
ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut erklärte dazu am Mittwoch, 18. September 2013, in Mainz: »Wir stehen zum digitalen Antennenfernsehen. Dieser Übertragungsweg bietet eine verbraucherfreundliche und kostenfreie Alternative für TV-Inhalte auch auf portablen und mobilen Geräten. Dieses Alleinstellungsmerkmal gilt es zu erhalten und durch den Umstieg weiter zu stärken. Der Systemwechsel bringt außerdem deutliche Qualitätsverbesserungen.«
Ähnlich äußert sich auch die ARD, für die ein Umstieg auf DVB-T2 auch deswegen der richtige Schritt ist, »weil es vollständig konvergente Technologien für die Verbreitung von Rundfunkinhalten und den Mobilfunk in der Praxis erst langfristig geben wird. Und auch dafür bietet DVB-T2 eine gute Ausgangsposition.«
Nach dem aktuell veröffentlichten Digitalisierungsbericht 2013 liegt der Nutzungsanteil von DVB-T im bundesweiten Durchschnitt bei 11 Prozent und in Ballungsgebieten bei über 20 Prozent, so das ZDF. DVB-T2 ist nicht abwärtskompatibel zu DVB-T. Die Zuschauer müssen also ihr Empfangsgerät umrüsten.
In der Pressemitteilung des ZDF heißt es weiter: »Für die Realisierung des Umstiegs braucht der Rundfunk Planungssicherheit bezüglich der Verfügbarkeit der Frequenzen. Deshalb hat das ZDF dem überraschenden Plan der Bundesnetzagentur, das für die Rundfunkverbreitung wichtige 700-MHz-Band bereits 2015 zu versteigern und ab 2017 dem Mobilfunk für eine Nutzung zur Verfügung zu stellen, deutlich widersprochen. Eine veränderte Nutzung des 700-MHz-Bandes kann aus Sicht des ZDF frühestens ab 2020 erfolgen.«
Die ARD vertritt ebenfalls diese Auffassung und betont wie das ZDF, dass die 700 MHz-Frequenzen für die Sender mindestens bis zum Ende der Umstiegsphase 2020 erhalten bleiben müssen.