23. Deutscher Kamerapreis: Preisträger in Köln ausgezeichnet
Die Preisträger des 23. Deutschen Kamerapreises wurden in Köln ausgezeichnet, den Ehrenpreis erhielt Frank Griebe.
Aus fast 500 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen nominierten die Jurys des 23. Deutschen Kamerapreises insgesamt 23 Produktionen in verschiedenen Kategorien, aus denen dann die Preisträger ausgewählt wurden. Die Preise wurden im Rahmen einer Veranstaltung in der Kölner Vulkanhalle von teilweise bekannten Laudatoren vergeben, Katty Salié moderierte.
Den Ehrenpreis erhielt der Kameramann Frank Griebe. Zu seinen Arbeiten als DoP zählen Tom-Tykwer-Kinofilme wie »Lola rennt«, »Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders«, »The International« und »Cloud Atlas«. Diese und weitere Filme zeugen aus Sicht der Jury von Griebes stilistischer Vielfalt, technischer Virtuosität und einem außergewöhnlichen visuellen Einfühlungsvermögen.
Preisträger in der Kategorie Kamera/Kinospielfilm ist der bereits sechsfach mit dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnete Benedict Neuenfels. Er wurde für seine Arbeit am Spielfilm »Das Wochenende« ausgezeichnet. Der Film mit Katja Rieman, Sebastian Koch und Tobias Moretti in den Hauptrollen dreht sich um die Entlassung eines ehemaligen RAF-Terroristen aus dem Gefängnis und seine schwierige Rückkehr zu Freunden und Familie. Die Jury lobte die unprätentiösen und dennoch kraftvollen Bilder des Films.
Der dänische Kameramann Morten Søborg erhielt den Preis in der Kategorie Fernsehfilm/Dokudrama für »Operation Zucker«, einen Film, der sich dem Thema Kinderhandel und -prostitution beschäftigt. Er überzeugte die Jury durch seine besondere Kameraführung, die den Zuschauer direkt ins Geschehen einbinde und dabei jederzeit respektvoll mit den Betroffenen umgehe.
Der Belgier Inigo Westmeier wurde für seine differenzierte visuelle Darstellung in dem Dokumentarfilm »Drachenmädchen« ausgezeichnet, der von den Schicksalen dreier Mädchen und ihrem von Disziplin und Härte geprägten Alltag in Chinas größter Kung-Fu-Schule erzählt.
In der diesjährigen Wechselkategorie Mehrkamera-Produktion wurden stellvertretend für das Team Christoph Griep, Sven Haeusler und Sonja Schneider für »Aufnahmezustand« geehrt. Die ZDF-Serie, die Recording-Sessions im Berliner Funkhaus der DDR dokumentiert, überzeugte die Jury durch ihre konsequente Bildgestaltung und außergewöhnliche Ästhetik.
Philipp Baben der Erde erhielt den Preis für seinen Kurzfilm »Black Enchantment«. Der Film lasse das Chaos der Handlung — der Sohn einer reichen Familie filmt mit einer Videokamera eine Party im elterlichen Landhaus — wie zufällig beobachtet erscheinen, so die Jury.
Die Reportage des Hessischen Rundfunks »Leben, Liebe, Sünde — Teil 3«, die das Leben in einer deutschen Hochhaussiedlung schildert, wurde sowohl für die Kameraführung als auch für den Schnitt in der Kategorie Bericht/Reportage ausgezeichnet. An der Kameraleistung von Harald Schmuck lobte die Jury, dass einer motivarmen Umgebung Leben eingehaucht werde. Die Schnittleistung von Ioannis Mantatzis charakterisierte die Jury als frech, mutig und wunderbar verwoben.
In der Kategorie Fernsehfilm/Dokudrama wurde die Cutterin Sabine Brose für »Zappelphilipp« geehrt. Der Film handelt von einem hyperaktiven Schüler, dessen Lehrerin ihn entgegen aller Widerstände nicht aufgeben möchte. Die Jury lobte Broses feines Gespür für den Umgang mit den sensiblen Bildern.
Die von der Film- und Medienstiftung NRW und Panasonic gestifteten Förderpreise gingen in diesem Jahr an den Kameramann Carlo Jelavic für sein Spielfilmdebüt »Bissige Hunde« sowie an die Cutterin Maxine Goedicke für den Fernsehfilm »This Ain’t California«, ihre erste Arbeit als Editorin.
Hintergrund
Die Mitglieder des Vereins Deutscher Kamerapreis Köln e. V., der als Träger des Deutschen Kamerapreises fungiert, sind: Stadt Köln, Colonia Media, Film- und Medienstiftung NRW, Landesdanstalt für Medien NRW, Technology and Production Center Switzerland AG (tpc) und die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten BR, NDR, SWR, WDR und ZDF.
Sponsoren und Partner des Jahres 2010 waren (laut Broschüre, die Website weicht hiervon teilweise ab): ACT Videoproduktion, Arri, Avid, Canon, Festival Großes Fernsehen, Film+, Ikegami, Lang AG, Medienforum NRW, Panasonic, RTL, Sony, Volkswagen und WDR Mediagroup Digital.
Preisverleihung im Fernsehen
Einen Zusammenschnitt der Verleihung kann man in folgenden Programmen sehen:
WDR, Montag, 24. Juni, 23:25 – 0:55 Uhr
SWR, Donnerstag, 27. Juni, 0:15 – 1:45 Uhr
Einsfestival, Donnerstag, 27. Juni, 9:00 – 10:30 Uhr
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