NDR stattet Ü-Wagen mit mobilen Dira-Systemen aus
Der NDR nutzt in seinen Hörfunkübertragunswagen mobile Dira-Systeme für die Produktion und den Playout von Radioprogrammen. Insgesamt wurden 14 Ü-Wagen mit je zwei redundanten Dira-Systemen ausgestattet.
Dira ist ein System für Medienmanagement, Beitragsproduktion und Sendeabwicklung, welches von etlichen Radiosendern genutzt wird. Die oft im Hörfunk eingesetzte Lösung bietet umfangreiche Tools für die Planung, Produktion, Ausstrahlung und Automation von Radiobeiträgen.
Seit jüngster Zeit betreibt nun der NDR in seiner Ü-Wagenflotte eine mobile Variante des Dira-Systems. Dabei nutzte der Hersteller Scisys die Zusammenarbeit mit dem NDR, um sein Dira-System für mobile Einsatzsituationen zu optimieren und weiterzuentwickeln. Auf diese Weise konnte erreicht werden, dass die mobile Variante von Dira nun alle Funktionen eines stationären Dira-Zentralsystems auf einem leistungsfähigen PC vereint. Beispielsweise bietet auch das in den NDR-Ü-Wagen eingesetzte Dira die bekannten Module für den Zugriff auf Datenbanken und Audioinhalte sowie für Sendeplanung und Abwicklung. Zum Beispiel wird zur Audioausspielung aus dem Dira-System eines Ü-Wagens die Dira Onair Control/NG Sendeabwicklung genutzt. Mit dem Dira Autorecorder ist zudem ein Tool zur kontinuierlichen Aufzeichnung von Audiomaterial auf bis zu 8 Eingangsleitungen vorhanden. Dira Orion und Dira Startrack erlauben die Bearbeitung von Audioinhalten.
Die Anbindung der Ü-Wagen an die ARD erfolgt über das NDR Reporterportal, welches mit dem ARD-Filetransfer verbunden ist. So können Beiträge mit dem Modul Dira Highlander markiert und per Knopfdruck automatisch an das Reportageportal übergeben werden. Zur Optimierung der Workflows wird zudem auf die Lösung Dira Sitemanager zurückgegriffen: Mit Hilfe von Sitemanager besteht für jeden Benutzer eines Systems die Möglichkeit, einfach und intuitiv beliebige Dira-Systeme über eine IP-Verbindung an sein System zu koppeln. So können sich beispielsweise Reporter und Redakteure mit ihren Laptops direkt mit dem Netzwerk des Ü-Wagens verbinden und mit dem vorhandenen Datenbestand arbeiten.
In jedem Ü-Wagen sind zwei komplett identische Dira-Systeme vorhanden, um die Datensicherheit zu erhöhen. So werden im Zwei-Rechner-Betrieb sämtliche Daten der beiden Systeme ständig miteinander synchronisiert – der komplette Datenbestand des Ü-Wagens ist also zu jeder Zeit auf beiden Systemen verfügbar.
Für die NDR-Installation trat der Hersteller Scisys als Generalunternehmer auf und übernahm den Einbau der Dira-Systeme selbst. Die mit Dira ausgestatteten Ü-Wagen sind an NDR-Standorten in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein beheimatet.
Empfehlungen der Redaktion:
18.05.2009 – VCS schließt Rahmenvertrag mit BBC ab
30.11.2012 – Wellen+Nöthen modernisiert NDR-Landesfunkhäuser
05.09.2012 – Vernetzt und filebasiert im SWR-Neubau
28.07.2012 – Von Audio zu Video
08.12.2012 – Remote Production: Die Zukunft?