Bob Arnold verkauft seine Arri-Anteile
Vor 95 Jahren gründeten August Arnold und Robert Richter das Unternehmen, das unter dem Kurznamen Arri bekannt wurde. Nun verkauft Robert »Bob« Arnold, dem bisher die Hälfte der Aktien von Arri gehörte, seine Anteile an die Enkelgeneration des anderen Gründers.
Das bislang von den beiden Familien Arnold einerseits und Richter/Stahl andererseits geführte Unternehmen, wird damit künftig allein im Eigentum der Familie Stahl weitergeführt. Die Familie Stahl bekundete nach Unternehmensangaben ihr Interesse, Arri auch weiterhin langfristig im Mediengeschäft am Film- und Medienstandort Bayern, sowie in dessen weltweiten Aktivitäten voranzubringen.
Mit Niederlassungen in Australien, Kanada, USA, Italien, Großbritannien, Hong Kong und der Anfang 2012 gegründeten Niederlassung in Peking sowie über 50 Service- und Support-Partnern ist Arri weltweit vertreten.
Die Zusammenarbeit der beiden bisherigen Eigentümergruppen war in der Unternehmensgeschichte nicht immer harmonisch verlaufen. Nun sollen die 50 % der Arri-Anteile, die Bob Arnold an der Arri AG besitzt, an die von den Richter-Nachfahren gehaltene Stahl Beteiligungs GmbH verkauft werden. Wenn die zuständigen Behörden das genehmigen — wovon wohl auszugehen ist — enden damit in Kürze die 95jährigen gemeinsamen Wirtschaftsaktivitäten der Familien.
Den Kontrollerwerb durch Übernahme aller Aktien der Arri AG durch die Stahl Beteiligungs GmbH meldeten die Unternehmen bereits am 25.09.2012 an, der Vorgang trägt das Aktenzeichen B5-121/12. Die Stahl Beteiligungs GmbH besitzt derzeit unter anderem schon 80 % der Arri Herstellungs- und Vertriebsgesellschaft für feinmechanische Erzeugnisse GmbH und 50 % der Arri AG, die zum Ende des Geschäftsjahres 2012 ein bilanzielles Eigenkapital von rund 49 Millionen Euro auswies. Die Arri AG hatte das Geschäftsjahr 2010 mit einem Umsatzerlös von rund 218 Millionen Euro und einem Bilanzverlust von rund 4,4 Millionen Euro abgeschlossen, neuere Zahlen sind noch nicht veröffentlicht.