4K – und was man daraus macht
4K war zweifelsohne eines der großen Buzzwords der IBC2012. Der Weg hin zu mehr Auflösung widerspiegelte sich in vielen Bereichen: nicht nur bei neuen Kameras und Camcordern, sondern auch in der Postproduktion und Bearbeitung des Materials, bei der Wiedergabe auf hochauflösenden Displays und — wie Sony während IBC gemeinsam mit SES Astra zeigte — auch in der Distribution.
Dabei gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, mit dem Thema 4K umzugehen — unter anderem auch den, 4K als Ausgangsmaterial mit Reserven zu betrachten und daraus auf verschiedene Weise HD-Material zu generieren.
Aja etwa hat mit Corvid Ultra eine leistungsfähige Anschlussbox im Programm, die als OEM-Produkt gedacht ist, das sich in diverse Software-Applikationen einpassen lässt. Corvid Ultra liefert dabei das leistungsfähige 4K-Handling und -Scaling in Echtzeit — um beispielsweise HD-Ausschnitte oder Downkonvertierungen aus einem 4K-Bild zu generieren.
Einen im Grunde ähnlichen Ansatz präsentierte Sony im Sportbereich, wenn auch noch nicht als fertiges Produkt, sondern als erste Idee — und auch nochmal eine Nummer größer: Die Bilder zweier 4K-Kameras werden dabei per Stitching-Funktion nahtlos aneinandergefügt und nehmen beispielsweise ein ganzes Fußballfeld in der Totalen auf. Per Pan & Scan kann dann ein Operator per Joystick aus diesem Riesenbild HD-Ausschnitte generieren. Im Idealfall müsste das natürlich in Echtzeit passieren, wovon man derzeit noch ein gutes Stück entfernt ist, aber die Idee fanden nicht wenige Besucher bestechend.
Sicher: Besonders in der Live-Berichterstattung wird es mit Sicherheit noch dauern, bis eine Masterkamera die Hauptarbeit übernimmt und die Produktionsbilder als Ausschnitte aus dem Mastersignal generiert werden — wenn so etwas überhaupt jemals kommt. Doch jenseits des Live-Betriebs gibt es für diesen Ansatz durchaus interessante Einsatzmöglichkeiten, etwa auch im Bereich Bildstabilisierung oder Compositing, die den Hype einer Messe überdauern könnten.