Positive Olympiabilanz
NDR-Intendant Lutz Marmor zieht eine positive Bilanz der ARD-Olympia-Berichterstattung aus London: »Unser Gesamtkonzept ist aufgegangen.«
Der NDR war innerhalb des Senderverbunds federführend für die Übertragungen von den Olympischen Sommerspielen in Fernsehen, Radio und Internet verantwortlich. »…Die Zusammenarbeit mit dem ZDF bei der gemeinsamen Infrastruktur war hervorragend und intensiv wie nie, was die Gesamtkosten gesenkt hat. Im Vergleich zu Peking 2008 haben unsere Angebote deutlich mehr Menschen erreicht. Jetzt hoffen wir auf ein möglichst großes Interesse auch an den Übertragungen von den Paralympics in zwei Wochen.«
Im Schnitt verfolgten 3,35 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die Sendungen Olympia Live im Ersten, der Marktanteil lag bei 24,0 Prozent. Die mehr als dreistündige Abschlussfeier, die am späten Sonntagabend bis weit nach Mitternacht live im Ersten lief, erreichte einen Marktanteil von 33,7 Prozent, entsprechend 5,76 Millionen Zuschauern. Vor vier Jahren in Peking waren 28,9 Prozent Marktanteil und 4,66 Millionen Zuschauer. Vier Millionen Zuschauer schalteten am Sonntag die rhythmische Sportgymnastik ein, 3,76 Millionen die Übertragung vom Boxen.
Als besonders attraktiv für die Zuschauerinnen und Zuschauer im Ersten erwiesen sich die Schwimm- und die Leichtathletik-Wettbewerbe. Den Spitzenwert für die ARD gab es am Freitagabend (10. August) mit 9,61 Millionen Zuschauern bei der Leichtathletik, unter anderem mit dem 4 x 400-Meter-Staffellauf der Männer. Weitere Leichtathletik-Wettkämpfe am selben Abend verfolgten 8,73 Millionen Menschen (32,8 Prozent Marktanteil). Die Wettkämpfe um die Goldmedaille bei der 4 x 200-Meter-Freistilstaffel der Männer am Dienstag, 31. Juli, sahen 8,15 Millionen Zuschauer, das entspricht einem Marktanteil von 28,1 Prozent.
ARD-Teamchef Walter Johannsen sieht das Konzept der Sendungen im Ersten plus zusätzlicher Online-Angebote bestätigt: »Die Kombination aus 15 Stunden ‚Olympia live‘ an Sendetagen im Ersten plus 60 Stunden Livestreams täglich im Internet ist von den Zuschauern und Nutzern hervorragend angenommen worden.«
Im Radio wurden rund 1.500 Beiträge und Interviews produziert sowie mehr als 800 Livereportagen angeboten. Dazu kamen fast 1.300 Exklusivgespräche für einzelne Programme. Nach Schätzungen verfolgten mehr als 25 Millionen Hörerinnen und Hörer die Berichterstattung des ARD-Teams aus London in den Radioprogrammen der Landesrundfunkanstalten. Alexander Bleick, Programmchef ARD-Hörfunk in London: »Wir konnten die Stärken des Mediums Radio ein weiteres Mal voll ausspielen: schnelle Berichterstattung über die Ergebnisse gerade für Hörerinnen und Hörer, die uns tagsüber unterwegs oder bei der Arbeit hören…«.
Das Interesse an den Online- und Livestreaming-Angeboten der ARD hat alle Erwartungen übertroffen. Die Sportschau-Seite verzeichnete mit 144 Millionen Page Impressions (PIs) eine zehnmal höhere Nachfrage als bei Peking 2008. Insgesamt 32,4 Millionen Mal wurden die bis zu sechs parallelen Livestreams genutzt. Walter Johannsen: »Die Entscheidung, von den Digitalkanälen auf Livestreams im Internet zu setzen, hat nicht nur Geld gespart, sie kam auch beim besonders sportinteressierten Publikum gut an. Trotz des Ansturms der User, den wir so nicht erwartet hatten, hat sich unser System als weitgehend stabil erwiesen. Das alles ermutigt uns, diesen Weg auch in Zukunft weiter zu beschreiten.«