Texte, die wir nie lesen wollten
Sitzt man vor einem Rechner, dann begegnen einem immer wieder Texte, die man eigentlich nie lesen wollte — dabei hoffen die Autoren dieser Zeilen natürlich zunächst einmal, dass Sie diesen Text nicht so einordnen.
Bei den Texten, die wir nie lesen wollten, gibt es ganz unterschiedliche Kategorien. Manchmal ist es der Inhalt, von dem man hoffte, ihn nie lesen zu müssen: schlechte Nachrichten aller Art eben, oder Einblicke in die Abgründe menschlichen Denkens und Handelns. Letztere lauern ja im Internet-Zeitalter stets nur wenige Klicks entfernt und können sich einem plötzlich und unvermittelt in den Weg stellen. Dann heißt es schnell wegklicken, bevor sich dunkle, misanthropische, melancholische Gedanken in den Hirnwindungen festsetzen.
Bei sensibleren Zeitgenossen kann aber auch schon die bloße Form des ungeliebten Texts eine gewisse Resignation hervorrufen: Wenn etwa monatelang am Ende jedes Facebook-Videos angezeigt wird: »Noch einal absielen«. Mittlerweile konnte Mark Zuckerberg nach dem Börsengang aber offenbar ein »m« und ein »p« nachkaufen und dieser ungeliebte Text ist somit Geschichte.
Eine andere Kategorie der vom jeweiligen Rezipienten ungeliebten Texte sind etwa Bildschirmanzeigen wie »Schwerer Systemfehler!« oder »Sie verfügen nicht über die entsprechenden Zugriffsrechte!«.
Manchmal hilft in diesen Fällen nur noch, es mit Humor oder Sarkasmus zu nehmen. Ganz so also, wie es offenbar auch ein Programmierer bei Youtube getan hat, der den folgenden Text einer Fehlermeldung eingab: »500 Internal Server Error. Sorry, something went wrong. A team of highly trained monkeys has been dispatched to deal with this situation. If you see them, show them this information:«. Dann folgen viele Zeilen aus Zahlen, Zeichen und Unterstrichen.
Dieser Error-Text wirft natürlich indirekt weitere Fragen auf: Vielleicht arbeiten auch viele andere große Firmen so? Erklärt das eventuell auch den folgenden Hinweis auf vielen Lebensmitteln: »Kann Spuren von Nüssen enthalten.« Werden die »highly trained monkeys«, die in der Lebensmittelproduktion eingesetzt werden, etwa mit Nüssen gefüttert? Oder wie kommen sonst Spuren von Nüssen in Produkte, die ansonsten rein gar nichts mit Nüssen zu tun haben?
Fragen über Fragen, an deren Lösung wir — neben vielen anderen Dingen — weiterhin arbeiten werden.
Sie werden sehen.