Teilnehmerrekord beim European Film Market 2012
Trotz aller Probleme mit Raubkopien und Urheberrechtsverletzungen: der Filmhandel blüht. Zumindest war das laut Veranstalter beim parallel zur Berlinale durchgeführten European Film Market 2012 (EFM) so.
Der European Film Market 2012 präsentierte fand vom 9. bis 17. Februar im Rahmen der 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin statt und war laut Veranstalter der bisher stärkste Jahrgang, der von einer geschäftigen Atmosphäre im Martin-Gropius-Bau und Marriott Hotel geprägt war. Den internationalen Handelsplatz für Filme und audiovisuellen Content besuchten demnach in diesem Jahr fast 8.000 Teilnehmer aus 100 Ländern, was einem Anstieg von etwa 15 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Neben regem Besucherverkehr vermeldeten die Aussteller des diesjährigen EFM zahlreiche Verkäufe, so wurden etwa auch diverse Vorführrechte an Wettbewerbsfilmen wie »Barbara«, »Caesar Must Die« und »A Royal Affair« im Rahmen des EFM verkauft. Auch Filme aus den anderen Festival-Sektionen wie der Panorama-Beitrag »Parada« sowie »Marina Abramovic – The Artist is Present« aus der Festival-Sektion Panorama Dokumente oder die US-amerikanische Produktion »Elektrick Children« aus dem Festivalprogramm Generation konnten im Anschluss an die Festivalvorführungen auf dem EFM in verschiedene Länder verkauft werden.
»Wir sind überaus zufrieden mit dem diesjährigen Markt«, resümiert Beki Probst, Direktorin des EFM. »Unsere Fachbesucher berichten uns von einem sehr produktiven EFM, interessanten Projekten und neuen Geschäftskontakten.«
Unter den Fachbesuchern waren 1.739 internationale Einkäufer aus aller Welt, es wurden 760 Filme gezeigt — davon 31 in 3D — und es wurden in 1.138 Vorführungen in den 39 Spielstätten des EFM durchgeführt, darunter fast 600 Marktpremieren.
Ebenso positiv war die Resonanz auf die Initiativen und Veranstaltungsreihen des EFM. Die neue Lounge der »American Independents in Berlin« im Martin-Gropius-Bau wurde von vielen Filmemachern als Treffpunkt genutzt. Ebenso fanden die 60 US-amerikanischen Independent-Filme in den Reihen »Sundance at EFM« und »IFP Selects« regen Zuspruch während des Marktes, so der Veranstalter.
Die EFM-Initiative »Meet the Docs« in Zusammenarbeit mit dem European Documentary Network wurde durch die neu positionierte Anlaufstelle im Martin-Gropius-Bau von der Dokumentarfilmindustrie noch stärker frequentiert. Neben dem Informationsstand fanden in der EFM-Lounge täglich die Veranstaltungsreihen »Meet the Distributors« und »Meet the Festivals« statt.
An den drei Diskussionsveranstaltungen der »EFM Industry Debates«, erstmals präsentiert vom Offiziellen Partner IFA Berlin, sowie dem neuen Branchentalk zu Crossmedia, in Zusammenarbeit mit der Film- und Medienstiftung NRW, nahmen laut Berlinale insgesamt rund 1.000 Fachbesucher teil.
Die Reihe »German Cinema – Lola@Berlinale« in Zusammenarbeit mit der Deutschen Filmakademie und German Films, die für die Nominierung zum deutschen Filmpreis vorausgewählte Filme zeigte, fand nach Angaben der Berlinale erneut großen Anklang beim internationalen Fachpublikum.