Imax erwirbt Patente für Laser-Projektion von Kodak
Kodak hat ein Paket mit den exklusiven Rechten an über 50 Patenten aus dem Bereich Laser-Bildprojektion an Imax verkauft. Damit treibt Kodak seine aktuelle Strategie, den eigenen Patent-Portfolio besser auszuwerten, auch in diesem Bereich weiter voran.
Ein jetzt zwischen den Unternehmen geschlossener Vertrag überträgt Imax die exklusiven Rechte an über 50 Patenten, die Kodak im Bereich der Laser-Projektions-Technologie für die digitale Filmvorführung erforscht und entwickelt hat. Kodak hatte auf Basis dieser Technologien den Prototypen eines Kinoprojektors entwickelt und diesen dann Ende 2010 vorgestellt, aber dabei schon klar gemacht, dass man Lizenznehmer suche, die auf Basis der Kodak-Technologien eigene Projektoren bauen. Nun hat sich also Imax das exklusive Recht gesichert, das zu tun.
Es wird aber noch eine Weile dauern, bis man den Laserprojektor in Imax-Kinos in Aktion erleben kann: Imax nennt als Datum für die Markteinführung die zweite Hälfte 2013.
Ziel ist es, den Besuchern von Imax-Kinos bei der Projektion von digitalen Inhalten ein sehr helles und kontrastreiches Bild auf der Riesenleinwand bieten zu können: Auf den Leinwänden mit bis zu 24 m Breite und in Kuppelkinos, wie Imax sie betreibt, soll die neue Laser-Projektionstechnologie tiefe Schwärzen und dennoch sehr hohe Lichtleistungen bieten — auch in Stereo-3D. Es ist die Rede von der doppelten Helligkeit gegenüber bisher üblichen Stereo-3D-Projektionen. »Kodaks Stand der Technik ermöglicht es Imax, seinen Kunden unerreichte Bildqualität zu bieten«, so Richard L. Gelfond, CEO von Imax.
Damit steht nun also auch bei Imax die komplette Umstellung auf digitale Kinotechnologien bevor, was für das Unternehmen bessere Geschäftsbedingungen eröffnet: Statt die bei Imax-Filmen im Vergleich zu 35-mm-Film noch viel größeren und schwereren Filmrollen in der Weltgeschichte herumtransportieren zu müssen, können dann auch Imax-Filme für die größten Leinwände und für die Kuppelprojektion digital übertragen und vorgeführt werden.
Ingenieure von Kodak werden nach Angaben der beiden Vertragspartner in den kommenden 18 Monaten die Imax-Ingenieure bei der Umsetzung der Technologien in Geräte und Abläufe unterstützen.
Kim Snyder, Präsidentin des Bereichs Entertainment Imaging innerhalb von Kodak, glaubt an den Erfolg der Kooperation beim Thema Laser-Projektion, »weil diese Technologie die tiefsten Schwärzen und die hellste 3D-Projektion von allen bisher bekannten Systemen bietet (…)«.
Neben dem hohen Kontrastumfang und der Fähigkeit, selbst größte Leinwände mit großer Helligkeit auszuleuchten, soll die Technologie weniger Leistungsaufnahme und eine längere Lebensdauer beim Projektor bieten, sowie einen größeren Farbraum darstellen können, als andere Projektionssysteme. Auch sei das grundlegende Problem der Laserprojektion, der Speckle-Effekt, bei der Kodak-Technologie beseitigt.
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