Wochenschau-Archiv: Online sichten, Ausschnitte wählen, runterladen
Die Archivbestände der Deutschen Wochenschau GmbH gehen nun sukzessive online. Schon 600 Wochenschauen und Filme sind verfügbar und können online gesichtet werden. Es lassen sich Ausschnitte markieren und dann kostenpflichtig in Sendequalität herunterladen.
Seit Anfang des Jahres präsentiert sich die Deutsche Wochenschau GmbH mit einem neuen Internet-Auftritt. Die Plattform bietet die Möglichkeit, Filmmaterial online zu sichten, bildgenau Ausschnitte aus dem Material auszusuchen und es dann in hoher Qualität direkt auf die eigene Festplatte zu laden. Die Preise hängen von der Art der Nutzung ab, der Grundpreis liegt bei 8 bis 28 Euro pro Sekunde. Die Recherche in der gesamten Datenbank und das Herunterladen von Ansichtsmaterial sind kostenfrei.
Der online gestellte Filmbestand umfasst bisher rund 600 Wochenschauen und Filme, er wird nach Firmenangaben täglich erweitert. Ziel des Unternehmens ist es, das gesamte Filmarchiv der Deutschen Wochenschau GmbH mit über 12 Millionen Metern Film — hauptsächlich aus dem Zeitraum 1945 bis 1990 — nach und nach online zu stellen. Der überwiegende Teil des Archivbestandes liegt als 35-mm-Film vor. Vielfach verfügt der Anbieter auch über bisher unveröffentlichtes Restmaterial. Online wird das Material in Qualitäten von HD bis zu einfachen Internet-Formaten angeboten, Stereo-3D-Wandlung des Materials sie ebenfalls möglich, teilt der Anbieter mit.
Archiv Deutsche Wochenschau
Die Deutsche Wochenschau GmbH verfügt über eines der größten historischen Filmarchive Europas. Sie wurde am 8. Dezember 1949 in Hamburg gegründet und berichtete bis 1977 wöchentlich mit mehr als 2.300 Kinowochenschauen über aktuelle Ereignisse aus aller Welt. Von 1954 bis 1999 produzierte sie im Auftrag des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung zudem das Monatsmagazin »Deutschlandspiegel«. Hinzu kamen Dokumentationen wie etwa »Adenauer in Moskau« (1956), »Kennedy in Deutschland« (1963) und weitere. Im Auftrag des Bundesarchivs ist die Deutsche Wochenschau GmbH heute ein führender Anbieter von historischem Filmmaterial für professionelle Film- und Fernsehproduktionen, der über Material aus verschiedenen Quellen verfügt. Das sind:
- Kinowochenschauen: Welt im Film – WIF (Mai 1945 bis Juni 1952), Neue Deutsche Wochenschau – NDW (Februar 1950 bis Mai 1963), Welt im Bild – WIB (Juli 1952 bis Juli 1956), Ufa-Wochenschau – UFA (August 1956 bis Ende 1977), Die Zeit unter der Lupe – ZL (Juni 1963 bis Ende 1969)
- Monatsmagazin Deutschlandspiegel: DSP (Dezember 1954 bis Dezember 1999, ab Juli 1970 in Farbe)
- Kultur- und Industriefilme: Dokumentationen (1950 bis 1994). Julius Pinschewer (1917 bis 1926)
- Amateurfilme: Historisches Filmarchiv Castan (1924 bis 1990), Sammlung Deutsche Wochenschau – Privatfilme (1920 bis 1990)