IBC — alles wieder beim alten?
Im vergangenen Jahr hatte es die IBC etwas schwerer als sonst: Die Krise war in aller Munde und Zugpferd Sony blieb der Messe fern. Außerdem unkten viele im Vorfeld der IBC2009, dass das Konzept einer Broadcast-Messe sich ohnehin überlebt habe und es sich daher nicht mehr lohne, nach Amsterdam zu fahren.
Es kam — wie so oft — anders als erwartet: Die Messe brach trotz schlechter Vorzeichen bei weitem nicht so stark ein, wie ihre Kritiker gehofft und ihre Aussteller befürchtet hatten. Bei manchem belebte das die alte Erkenntnis: »Wer nicht an der Messe teilnimmt, überlässt der Konkurrenz das Feld.«
Und so sind mittlerweile fast alle, die sich in den Vorjahren von der IBC mal in der einen oder anderen Form eine Auszeit nahmen, in diesem Jahr wieder vertreten: Avid, Sony, Panasonic, Snell und viele mehr. Kleinere Standflächen sind aber untrügliche Zeichen für geschrumpfte Budgets — und vielleicht auch für etwas mehr Vernunft.
Die Veranstalter der IBC, die ohnehin schon seit Jahren versuchen, Aussteller aus Bereichen jenseits des Broadcast-Markts anzulocken, haben deshalb diese Anstrengungen weiter intensiviert, um die Hallen und die eigenen Taschen weiter zu füllen: Davon zeugen wachsende Messebereiche wie die Mobile- und die IPTV-Zone.
Aber auch klassische Broadcaster, die im vergangenen Jahr über das Ausstellungsangebot der IBC die Nase rümpften, werden 2010 wohl wieder verstärkt nach Amsterdam reisen — und das nicht nur wegen des Rückkehrers Sony. Gründe dafür gibt es viele, so etwa: Im entspannten Gespräch während und nach der Messe kann man besser Beziehungen knüpfen, als in jedem virtuellen Netzwerk. Und aus Amsterdam kommen die Europäer auch dann noch vergleichsweise einfach zurück nach Hause, wenn eine Aschewolke drohen sollte.
Sie werden sehen.