DVB-T2-Testlauf in Berlin
DVB-T2 ermöglicht den terrestrischen Empfang von HDTV-Signalen. In Berlin fand nun ein Probelauf unter realistischen Bedingungen statt, in denen die DVB-T2-Ausstrahlung in Kombination mit der PLP-Technologie getestet wurde.
PLP steht hierbei für »Physical Layer Pipes«: Die PLP-Technologie soll es möglich machen, verschiedenste Programmsignale in sogenannten Subkanälen zusammenzufassen, um sie anschließend auf nur einem DVB-T2-Kanal zu übertragen. Beispielsweise kann so ein HDTV-Signal im Verbund mit mehreren SDTV-Signalen im gleichen Kanal und somit auf der gleichen Frequenz ausgestrahlt werden. Neben der simultanen Übertragung unterschiedlicher Bildqualitäten soll es auch möglich sein, die Programmströme eines Kanals auf unterschiedliche Empfangsbedingungen wie beispielsweise Außen- oder Zimmerantenne zu optimieren. Durch PLP soll so eine effizientere Ausnutzung der verfügbaren Übertragungsfrequenzen und Bandbreiten ermöglicht werden, was letztlich zu einer kostengünstigeren Programmverbreitung führen soll.
Beim Testlauf in Berlin wurden zwei »Physical Layer Pipes« (PLP) per Multiplexing zusammengefasst und übertragen. Auf Layer 1 befand sich der HDTV-Kanal, der mit 10 Mbps in H.264 kodiert wurde. Als Programminhalte benutzte man hier die jeweils aktuelle Live-Sendung zur Fußball-WM, die von ARD und ZDF bereitgestellt wurde. Auf Layer 2 fand die gleichzeitige Ausstrahlung von drei SD-Kanälen statt. Neben ARD und ZDF wurden hier die Programme von RBB und ProSieben eingespeist. Auch die SD-Kanäle erfuhren eine H.264-Kodierung, wobei die mittlere Datenrate hier 3 Mbps betrug.
Als Sender diente der Fernsehturm am Alexanderplatz. Der Test fand im Rahmen des »DVB-T2 PLP Plug-Fest« statt. Dieses Meeting wurde vom DVB Project Office veranstaltet, das seine Aufgabe in der Standardisierung und Weiterentwicklung des terrestrischen Digitalfernsehens sieht. Die Planung und technische Umsetzung der Testübertragung übernahm Media Broadcast. Der Testlauf wird noch bis Mitte Juli 2010 andauern.