ProSiebenSat.1 verkauft N24 an Rossmann und Aust
Jetzt ist es offiziell: Stefan Aust und der N24-Geschäftsführer Torsten Rossmann kaufen mit weiteren Partnern den Nachrichtenkanal N24 und die Produktionsfirma Maz …
ProSiebenSat.1 und die N24 Media GmbH haben nach Firmenangaben einen Vertrag über den Erwerb des Nachrichtensenders N24 und der Produktionsgesellschaft Maz&More unterzeichnet. Damit ist ein Prozess abgeschlossen, der sich nun schon länger hinzog und bei dem erstmals im Januar 2010 eine Konstellation diskutiert wurde, wie sie nun umgesetzt wurde (siehe Meldung). Somit übernimmt nun die Bietergruppe das N24-Management um Dr. Torsten Rossmann, den früheren Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust und Thorsten Pollfuß alle Anteile an beiden Firmen. Neben dem Kaufvertrag wurde ein bis Ende 2016 laufender Vertrag für die Zulieferung sämtlicher Nachrichtenformate der Sender Sat.1, ProSieben und Kabel Eins unterzeichnet. Auch das Sat.1-Frühstücksfernsehen und das Sat.1-Magazin werden bis mindestens Mitte 2014 von dem neuen Unternehmen erstellt.
Das N24-Management-Team, Stefan Aust und Thorsten Pollfuß habe ProSiebenSat.1 mit seinem Konzept überzeugt, so der Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling: »Durch langjährige Verträge bietet ProSiebenSat.1 ihnen die notwendige Stabilität, damit N24 Media sich in Berlin als neuer unabhängiger Informations-Dienstleister etablieren kann. Gleichzeitig sichert die Vertragsvereinbarung langfristig die Versorgung unserer Sendergruppe mit qualitativ hochwertigen Nachrichtenformaten. Mit diesem Modell haben wir eine publizistisch und wirtschaftlich solide Basis für unsere Nachrichten gefunden. Diese Lösung ist für unsere Sender, für unsere Zuschauer und die Mitarbeiter von N24 ein sehr gutes Ergebnis«.
Am Umfang der Nachrichtenangebote werde sich bei den Sendern der ProSiebenSat.1 Group durch den Verkauf nichts ändern. Peter Limbourg wechselt im Rahmen des Management-Buy-Outs als Senior Vice President Nachrichten & Politische Information zu ProSiebenSat.1. Neben seiner neuen Rolle im Konzern moderiert er weiterhin die Sat.1-Hauptnachrichten.
Im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von N24 aus dem Konzernverbund entstehen für die ProSiebenSat.1 Group nach eigenen Angaben Kosten in Höhe von bis zu 41 Millionen Euro. Daneben fallen Abschreibungen auf Anlagegüter in Höhe von voraussichtlich bis zu 12 Millionen Euro an. Diese Effekte werden als Einmalaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung für das zweite Quartal 2010 erfasst. Insgesamt rechnet die ProSiebenSat.1 Group in Zusammenhang mit der Transaktion jedoch mit einer Verbesserung des bereinigten EBITDA ab 2011 in einer jährlichen Größenordnung von mehr als 25 Millionen Euro.