Technicolor entlässt ein Viertel der Grass-Valley-Belegschaft
Technicolor, der frühere Thomson-Konzern, stellt einen Kostenreduktionsplan für seine defizitäre Tochter Grass Valley vor, von der sich das Unternehmen weiterhin trennen will. Grass Valley soll in drei separate Einheiten aufgesplittet, ein Viertel der Belegschaft entlassen werden.
Die Maßnahmen seien nötig, um Grass Valley an ein »stark verschlechtertes Geschäftsklima« anzupassen, begründet Technicolor die Entscheidung, ein Viertel der Mitarbeiter — das sind 625 Personen — zu entlassen und den Unternehmensteil Grass Valley in die Geschäftsbereiche Broadcast, Head-Ends und Transmission zu zerteilen.
Nach Angaben von Technicolor hat der Unternehmensbereich Grass Valley Verluste in Höhe von 87 Millionen Euro (vor Steuern) eingefahren und die Umsätze sind im Geschäftsjahr 2009 im Vergleich zu 2008 um rund ein Drittel zurückgegangen.
Alle Niederlassungen von Grass Valley sollen von den Sparmaßnahmen betroffen sein: Deutschland, Holland, USA, Frankreich und Japan. Nach Angaben von Technicolor laufen die Gespräche mit den jeweiligen Mitarbeitervertretern schon seit Anfang dieser Woche. Es werden sozial verträgliche Lösungen angestrebt, so Technicolor.
Ziel des Maßnahmenpakets soll es sein, unter den aktuellen Marktbedingungen wieder wirtschaftlich zu operieren, und zwar jeweils innerhalb der genannten, einzelnen Bereiche. Insgesamt verfolgt Technicolor nach eigenen Angaben weiterhin den Plan, Grass Valley ganz oder in Teilen zu verkaufen.
Die Ankündigung des Sparplans kommt nicht ganz unerwartet und passt leider ins aktuelle Bild auf der Broadcast-Herstellerseite. Auch Panasonic hat zum Ende seines Geschäftsjahres (31. 3.) eine Umstrukturierung seines Broadcast-Bereiches inklusive Kosteneinsparung angekündigt (Meldung). Avid und Sony haben ebenfalls in den vergangenen Monaten Mitarbeiter entlassen und intern umstrukturiert.