IBC2009 im Anmarsch
Die erste IBC seit Jahren ohne Sony. Viele andere bleiben auch weg. Es wird schrecklich werden – oder auch nicht: Schon im Vorfeld der Messe deutet sich an, dass es vielleicht doch nicht so deprimierend wird, wenn in den kommenden Tagen die Tore der Amsterdamer RAI-Messehallen für die IBC-Besucher geöffnet sind. Eingefleischte Broadcast-Experten werden das vielleicht anders empfinden, denn der Anteil der klassischen Broadcast-Produktion und -Postproduktion am Messegeschehen dürfte wohl etwas schwächer ausfallen. In anderen Bereichen, die früher im Rahmen der IBC eher ein Randdasein führten, bewegt sich dagegen etliches.
Das gilt aber keineswegs nur für Themen mit Distributionsbezug, also IP-TV und Mobile TV, sondern etwa auch für das Marktsegment Digital Film. Hier sind auch Innovationen aus Deutschland zu erwarten. So wird Arri sicher etwas zu seiner geplanten, zweiten Digitalkamera sagen, aber auch versuchen, mit der neuen Software Relativity die weitere Existenzberechtigung von 16-mm-Film zu untermauern. Auch P+S Technik will existierendem 16-mm-Equipment ein längeres Leben sichern und stellt einen Umbau-Kit vor, der aus der Arri-Filmkamera SR3 eine Digitalkamera mit HD- und 2K-Aufnahmemöglichkeit macht. DFT, aus der Filmtransfer-Abteilung von Thomson Grass Valley hervorgegangen, präsentiert sich während der IBC am eigenen Stand und stellt erstmals in Europa seinen neuen Scanner Scanity vor.
Das Thema Digital Film ist dabei ganz sicher nur ein Beispiel für die Aspekte jenseits des Mainstream-Broadcast-Bereichs, die während dieser IBC weiter ins Zentrum rücken werden. Ein anderes ist ganz sicher das aktuelle Hype-Thema Stereo-3D.
So ist insgesamt von der IBC2009 zu erwarten, dass die »sendenahen« Themen während der Messe eine schwächere Rolle spielen werden, als je zuvor. Passt da noch der Name »International Broadcast Convention«? Verliert die Messe damit ihren Fokus? Das und vieles mehr gilt es in den kommenden Tagen herauszufinden. Ein Team von film-tv-video.de wird das vor Ort versuchen: Den kommenden Newsletter erhalten Sie schon aus Amsterdam.
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