BFE liefert Reporterfahrzeuge an Bayerischen Rundfunk
BFE übernimmt den Auf- und Ausbau von fünf Reporterfahrzeugen sowie vier kleinen Radio-Ü-Wagen für die BR-Hörfunk-Redaktion und -Außenübertragung.
Der Systemintegrator BFE wickelte alle Arbeitsschritte des aktuellen BR-Auftrags in den eigenen Werkstätten in Mainz ab: Angefangen von der Montage, der Innenausstattung, Audiotechnik, Telekommunikation und Netzwerk, über die Stromversorgung, die Installation von Sende- und Empfangseinrichtungen sowie Klima- und Heizungsanlagen. Zum Auftrag gehörten nach Firmenangaben sämtliche mechanische Konstruktionen, die zur Aufnahme oder zur Installation der technischen Geräte erforderlich sind. Fahrzeuge, Laptops sowie die Inmarsat-Anlagen wurden vom BR bereit gestellt.
Verbessere Produktion
Die Reporterfahrzeuge sollen es den BR-Berichterstattern in München, Regensburg und Würzburg ermöglichen, allein Einsätze mit Live-Beiträgen, Live-Konferenzen und vorproduzierten Beiträgen durchzuführen. Als Basis-Fahrzeug dient das Modell »Track and Field« des Volkswagen Tiguan, das auch für Fahrten in schwierigem Gelände geeignet sein soll. Die gesamte Studio- und Sendetechnik ist in den fünf Fahrzeugen jeweils in einem 19-Zoll-Rack hinter dem Fahrersitz untergebracht — anstelle des dort normal vorhandenen Rücksitzes. Rechts daneben findet sich der Reporterarbeitsplatz. Hierfür wurde serienmäßige Klapptisch auf der Rückseite des Beifahrersitzes so modifiziert, dass der Reporter an einem Laptop arbeiten kann.
Die Beiträge werden auf einem robusten Laptop (Panasonic Toughbook) aufgezeichnet, das über USB direkt mit dem Tonmischpult MW8cx von Yamaha verbunden wird. Zum Toughbook nimmt über einen USB-2.0-Hub weitere Peripherie Kontakt auf: ein DVB-T-Receiver, ein FlashMic von HHB, ein USB-Card-Reader und ein USB-ISDN-Modem.
Für die Audioübertragung via Inmarsat, UMTS oder DSL wird ein Audio-Codec des Typs HifiScoop 4+ von Aeta eingesetzt, der ebenso vom BR beigestellt wird, wie ein Lancom Router 1751 UMTS, der in Verbindung mit der Inmarsat-Anlage die Übertragungsstrecke frei wählen kann. Neben der Inmarsat-Anlage und einem UKW-Empfänger kommen eine drahtlose Mikroport-Anlage sowie Rückempfänger von Sennheiser zum Einsatz. Die Fahrzeuge können am 230-V-Netz betrieben werden, sie sind aber auch mittels 200-Ah-Batterien mehrere Stunden betriebs- und sendefähig.
Vier neue, kleine Ü-Wagen im Einsatz
Weiter erhält der BR von BFE auch neue, etwas größere Fahrzeuge (Volkswagen T5 mit hohem Dach und langem Radstand; Gesamtgewicht 3,5 t) für die Berichterstattung von aktuellen Ereignissen und Veranstaltungen.
Neben unterschiedlichen drahtlosen Mikrofonen sind diese Fahrzeuge auch mit Rückempfängern von Sennheiser bestückt. Um auch kleinere Beschallungsaufgaben erfüllen zu können, führen die Ü-Wagen eine akkubetriebene Beschallungsanlage mit, die das Audiosignal drahtlos entgegennimmt.
Alle Signale werden mittels DM1000 VCM Tonmischpult von Yamaha bearbeitet. Eine Audio-Workstation mit Digas-System von David gewährleistet das Aufzeichnen und Bearbeiten der Beiträge. Der File-Transfer ins Digas-System des Funkhauses wird mittels Inmarsat/UMTS oder DSL realisiert. Auf einem 10-Zoll-TFT-Monitor kann wahlweise das Ausgangssignal der Astra-Empfangsanlage gezeigt werden, oder das Bild einer Überwachungskamera im Aufnahmebereich.
Damit die Fahrzeuge später an technische Weiterentwicklungen angepasst werden können, wurden laut BFE Ausbaureserven im Schaltungskonzept berücksichtigt und freier Einbauplatz in den 19-Zoll-Gestellen eingeplant. Vor den beiden Gestellen, in denen die Technik untergebracht ist, nimmt eine stabile Arbeitsplatte das Mischpult auf.
Beim Ausbau des Innenraums legt BFE nach eigenen Angaben auch sein Augenmerk auf ausreichende Schalldämmung, damit die Audiobearbeitung sowohl an verkehrsreichen Straßen, als auch während des Betriebs der Klimaanlage möglich ist.
Die Fahrzeuge sind mit einer Selbstversorgung mittels drei 200-Ah-Batterien bestückt und erhalten serienmäßig eine Klimaanlage für den Fahrbetrieb, die bei hoher Außentemperatur auch im Standbetrieb genutzt werden kann, sowie eine Heizung für den Standbetrieb im Winter. Im Bereich des Arbeitsplatzes wird zudem eine Niedervolt-Fußbodenheizung installiert.