Tandberg-Übernahme: Ericsson überbietet Arris
Tandberg Television hatte schon die Prozedur für die Übernahme durch Arris eingeleitet, nun hat aber Ericsson ein besseres Angebot unterbreitet und kann durch schon erfolgte Aktienkäufe zudem die Übernahme durch Arris blockieren.
Das US-Unternehmen Arris, nach eigenen Angaben einer der großen Anbieter für Dienstleistungen rund um Breitbandtechnik, Internet-Telefonie und die entsprechenden Consumer-Endgeräte, wollte Tandberg übernehmen und dadurch sein Angebot um die Übertragung von Video und Bild erweitern (siehe Meldung hierzu). Nun hat der schwedische Mobilfunk- und Telekom-Konzern Ericsson Arris überboten und Voraussetzungen geschaffen, die eine Übernahme von Tandberg durch Arris unterbinden.
So bietet Ericsson rund 10 % mehr pro Tandberg-Aktie und hat zudem nach eigenen Angaben schon 11,7 % der Tandberg-Aktien von institutionellen Anlegern erworben. Außerdem verfügt Ericsson nach eigenen Angaben über Zusagen von weiteren Anteilseignern, die zusammen 15,7 % der Aktien halten. Allein schon durch die bei Ericsson versammelten Stimmrechte kann das Unternehmen die Übernahme durch Arris verhindern, die erfordert nämlich die Zustimmung von 90 % der stimmberechtigten Anteilseigner.
Ericsson strebt nach offiziellen Angaben des Unternehmens die komplette Übernahme von Tandberg an. Die Belegschaft von Tandberg soll zu den bisherigen Bedingungen übernommen werden und deren Vertretung steht nach Angaben von Tandberg dem Ericssson-Angebot positiv gegenüber. Auch Vorstand und Aufsichtsrat von Tandberg empfehlen den Aktionären, das Ericsson-Angebot anzunehmen und beendeten den schon eingeleiteten Übernahme-Prozess. Dafür muss Tandberg Television an Arris 18 Millionen US-Dollar »Termiation Fee« bezahlen. Falls die Übernahme von Tandberg durch Ericsson nicht zustande kommen sollte, erstattet Ericsson diesen Betrag aber an Tandberg zurück.