Unternehmen: 13.03.2002

Apple stellt neue Quicktime-Version vor

In den USA präsentierte Apple erstmals Quicktime 6. Solange noch kein Konsens über die Lizenzbedingungen für MPEG-4 besteht, will Apple die Software aber noch nicht ausliefern. Doch auch die aktuelle Quicktime-Version 5 ist sehr erfolgreich: Nach Angaben von Apple überholte Quicktime im vergangenen Kalenderjahr RealPlayer, wenn man die Zahl der neugewonnenen Anwender zugrunde legt.

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Auf einer Konferenz in Los Angeles zeigte Apple Mitte Februar erstmal die neueste Version von Quicktime. Quicktime 6 bietet volle Unterstützung für MPEG-4 und zusammen mit dem Quicktime-Streaming-Server 4 und der neuen Quicktime-Broadcast-Software stellt Quicktime 6 nach Firmenangaben die erste Komplettlösung für die Übertragung von MPEG-4-basierten Inhalten dar.

Allerdings will Apple die nach eigenen Angaben fertige Software noch nicht veröffentlichen. Grund hierfür ist die Unzufriedenheit mit den Lizenzbedingungen der MPEG-LA, der größten Vereinigung von Patentinhabern. Die Lizenzbedingungen sehen nämlich Gebühren sowohl für die Hersteller von Produkten wie auch für die Anbieter von Inhalten vor. An dieser Regelung reibt sich Apple. Das Unternhemen ist zwar bereit, Gebühren in gerechtfertigter Höhe zu bezahlen, um MPEG-4-Codecs in Quicktime zu integrieren. Dass jedoch auch die Anbieter von Inhalten zahlen müssen, wenn sie MPEG-4 nutzen, ist aus Apple-Sicht unangebracht und würde verhindern, dass sich MPEG-4 erfolgreich am Markt durchsetzen kann. Apple fordert deshalb eine Änderung der Lizenzbedingungen.

Bis dato ist übrigens auch die Quicktime-Version 5 sehr erfolgreich: Schon im April 2002 wird die Zahl der Downloads von Quicktime 5 voraussichtlich die 100 Millionen-Grenze überschreiten. Im vergangenen Kalenderjahr zählte Apple bereits 80 Millionen neue Anwender. Im Vergleich dazu gab RealNetworks für RealOne und RealPlayer zusammen 75 Millionen neue Nutzer an. Quicktime 5 kann für Mac und Windows kostenlos von der Apple-Website geladen werden, die Freischaltung der leistungsfähigeren Pro-Version kostet rund 41 Euro (inklusive Mehrwertsteuer).

Ebenfalls in Los Angeles wurde eine Kooperation von Apple, Ericsson und Sun bekanntgegeben. Die Firmen arbeiten zusammen, um Netz-Betreiber in die Lage zu versetzen, standardisierte multimediale Inhalte für drahtlose Geräte wie zum Beispiel Mobiltelefone und PDAs anzubieten.