Technische Oscars für Arrilaser, Celco und andere
Arri aus München erhält einen »technischen Oscar« für seinen Laser-Filmbelichter Arrilaser von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in den USA. Auch der Belichter-Konkurrent Celco erhält einen Award. Weitere Preisträger kommen aus den unterschiedlichsten Technikbereichen.
Neben den Oscars für gestalterische und künstlerische Leistungen verleiht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in den USA in jedem Jahr auch verschiedene technische Auszeichnungen. Das sind zum einen die »Scientific and Engineering Awards«, die üblicherweise als technische Oscars bezeichnet werden und als vergoldete Plakette mit integrierter Oscar-Statue ausgeführt sind, in deren Sockel die Namen der jeweiligen Preisträger eingraviert sind. Zudem werden »Technical Achievement Awards« in Form einer Urkunde verliehen. Alle technischen Auszeichnungen werden an Personen und nicht an Unternehmen vergeben, die Verleihung erfolgt im Rahmen einer separaten Veranstaltung am 2. März 2002 in den USA.
Aus deutscher Sicht besonders erfreulich: Mit einem der sieben in diesem Jahr verliehenen technischen Oscars zeigt die Academy ihre Anerkennung für den Laser-Filmbelichter Arrilaser. Mit dem Preis werden Dr. Johannes Steurer, Entwickler bei Arri, Arri-Vorstand Franz Kraus und der ebenfalls an der Entwicklung beteiligte Wolfgang Riedel vom Fraunhofer Institut in Freiburg ausgezeichnet.
Die technische Besonderheit des Arrilaser besteht in der Verwendung von Festkörperlasern in den Grundfarben rot, grün und blau. Diese Festkörperlaser erlauben eine schnellere Belichtung auch auf feinkörnigem Filmmaterial. Arri steuerte bei der Entwicklung unter anderem sein Film- und Fertigungs-Knowhow bei, vom Fraunhofer-Institut stammt neben dem opto-mechanischen Konzept auch die Entwicklung von Elektronik und Ablaufsteuerung.
Auch die direkte Konkurrenz von Arri wird für ihre Entwicklung im Bereich der Filmbelichter ausgezeichnet: Paul und Peter M. Constantine, Mitarbeiter von Celco (D-Vertrieb: Q – for film and video) erhalten ebenfalls einen technischen Oscar für ihre Leistungen in diesem Bereich.
Weitere Preisträger, die durch ihre Entwicklungen und Erfindungen nach Ansicht der Academy ebenfalls einen »entscheidenden Einfluss auf den Fortschritt in der Filmindustrie« ausgeübt haben sind:
John Eargle, Don Keele and Mark Engebretson für die Entwicklung von Kino-Lautsprechersystemen.
Iain Neil und Al Saiki für das Panavision Primo Macro Zoom.
Peter Kuran, Sean Coughlin, Joseph A. Olivier und William Conner für den chemischen RCI-Prozess zur Farbfilmrestaurierung.
Makoto Tsukada, Shoji Kaneko von Imagica, und Daijiro Fujie von Nikon für den optischen Printer Imagica 65/35.
Steve Gerlach, Gregory Farrell und Christian Lurin von Kodak für von ihnen entwickeltes panchromatisches Tonfilm-Material.
Mit Urkunden für Ihre »Beiträge zum Fortschritt der Filmindustrie« werden ausgezeichnet:
Pete Romano für das fernbedienbare Unterwassergehäuse AquaCam.
Jordan Klein für seine 50jährige Arbeit im Bereich der Unterwassergehäuse.
Bernard Werner und William Gelow für Kino-Lautsprechersysteme.
Tomlinson Holman, der THX-Erfinder, für seine Arbeit im Bereich der Kino-Lautsprechersysteme.
Geoff Jackson und Roger Woodburn für den Kameramotor DMS 120S.
Thomas Major Barron und Charles Smith für den Bulldog Motion Control Kamerakran.
John Anderson, Jim Hourihan, Cary Phillips und Sebastian Marino für die ILM-Creature-Dynamics-Software.
Dr. Steve Sullivan und Eric Schafer für das ILM Motion and Structure Recovery System.
Carl Ludwig und John Constantine Jr. von Celco für die Weiterentwicklung der Celco-Filmbelichter.
Bill Spitzak, Paul van Camp, Jonathan Egstad und Price Pethel für die Nuke-2D-Compositing-Software.
Lance Williams für seinen Einfluss auf computer-generierte Animationen und Effekte.
Dr. Uwe Sassenberg und Rolf Schneider für die Entwicklung des Tracking-Systems 3D-Equalizer.
Garland Stern für die Entwicklung des Cel Painting.
Mic Rodgers und Matt Sweeney für Mic Rig, einen Autoanhänger mit Kameraplattform.