Die DVD brennt!
Der Bundesverband Video, in dem Produktionsfirmen, Verleiher und Kopierbetriebe organisiert sind, veröffentlichte vor kurzem eine Pressemeldung zum Thema DVD. Darin heißt es, dass im dritten Quartal 2001 in Deutschland erstmals mit bespielten DVDs mehr Umsatz erzielt wurde, als mit VHS-Kaufkassetten. Wenn das nicht gleich in mehrfacher Hinsicht eine gute Nachricht ist.
Ein Aspekt: Die DVD hat es damit nach allen früheren und aktuellen Querelen endgültig geschafft, sich als Massenmedium für Videoprogramme zu etablieren. Da verblasst die Erinnerung an mancherlei Ungereimtheit: das Theater um die konkurrierenden Vorläufer SD und MMCD, den Fehlstart des Mediums, für das es aus Urheberrechtsgründen am Anfang kaum Inhalte gab, den Hickhack mit Regional-Codes, die Streitereien um Tonformate und Kopierschutz. Selbst die aktuellen Differenzen im Bereich der beschreibbaren DVDs relativieren sich im Licht dieses Erfolgs.
Ein anderer Blickpunkt: Die Kunden würdigen ganz offenbar die bessere Bild- und Tonqualität der DVD. Es dürfte die Macher freuen, dass der Endkunde den technischen und kreativen Einsatz bei der Produktion von DVDs honoriert.
Übrigens: Durch das überproportionale Wachstum beim DVD-Umsatz wuchs der bisherige Jahresumsatz in diesem Programmmarkt deutschlandweit um knapp ein Drittel auf 921,3 Millionen Mark an. Dabei steht das große Weihnachtsgeschäft noch bevor, in dem die Branche in den bisherigen Jahren ungefähr 40% ihres Jahresumsatzes erzielte….
Und noch was: Nicht nur im VHS- und DVD-Markt werden für dieses Jahr Rekordergebnisse erwartet, sondern auch an den Kinokassen. Das TV-Geschäft dagegen macht den meisten Anbietern und Herstellern in diesem Jahr weniger Freude. Vielleicht hat das ja etwas mit dem Content zu tun? Sie werden sehen.