Kamera, Slomo, Sport: 31.05.2016

For-A: Bis zu 900 fps in 4K

Eine neue 4K-Slomo-Kamera von For-A ergänzt das Line-Up des Unternehmens in diesem Bereich.

B_NAB16_ForA_FT_One_S_1
Neu: Die FT-One-S ist als Kamera für den 4K-Slomo-Sportmarkt konzipiert.

For-A hat sein Line-Up an 4K-Kameras weiterentwickelt und erweitert. Zur NAB2016 stellte der Hersteller neben der FT-One-Opt, die bis zu 900 fps in 4K schafft, die kompaktere und spritzwassergeschützte FT-One-S vor, die mit Bildraten bis 500 fps aufwartet. Beide Kameras sind mit einem S35-Sensor bestückt, sie können 4K- und HD-Live-Signale abgeben und zusätzlich mit den genannten Bildraten in einen RAM-Speicher schreiben und die gespeicherte Sequenz dann sofort, direkt aus der Kamera als Slomo-Replay wiedergeben.

For-A: FT-One-Opt

Schon verfügbar ist die FT-One-Opt. Das ist sozusagen eine FT-One mit optischer Schnittstelle.

Sie ist als Single-Sensor-Kamera mit PL-Mount ausgeführt und bringt einen CMOS-Sensor mit S35-Abmessungen und Global Shutter mit. Die nachteiligen Effekte von Rolling-Shutter-Systemen werden somit umgangen. Als Eckdaten für die Kamera nennt For-A einen Dynamikumfang von elf Blendenstufen und eine Empfindlichkeit von 640 ISO.

B_NAB16_ForA_FT_One_Opt_Grafik
So wird die FT-One-Opt in Broadcast-Anwendungen eingebunden.

Die Kamera kann als Live-4K-Kamera genutzt werden, sie schafft aber auch bis zu 900 fps in 4K. Bei hohen Bildraten wird Raw-Material in einen internen RAM-Speicher der Kamera geschrieben. Bei maximaler Bildrate und Auflösung sind so rund 10 Sekunden Aufnahme möglich. Das aufgezeichnete Material kann dann direkt aus dem RAM-Speicher der Kamera abgespielt werden, es lässt sich aber auch auf optional verfügbare Wechsel-SSDs kopieren und unabhängig von der Kamera speichern und wiedergeben. Auf die größte verfügbare SSD-Cartridge passen bei einer Bildrate von 900 fps rund 84 Sekunden Raw-Material.

Es lassen sich auch andere Auflösungsstufen als 4K einstellen, entsprechend steigt dann die maximal mögliche Bildrate: 1.920 x 1.080: 1.680 fps; 1.920 x 890: 2.000 fps. Wählt man niedrigere Bildraten, steigt entsprechend die Länge der speicherbaren Sequenz an.

For-A hat verschiedene Nutzungsmöglichkeiten entwickelt, so kann der RAM-Speicher partitioniert und dann für gleichzeitige Aufnahme und Wiedergabe genutzt werden: Während man auf eine Partition aufzeichnet, kann man von einem externen Bedienteil aus auf eine andere Partition zugreifen und das dort gespeicherte Material als Slomo abspielen.

Über eine Glasfaserverbindung wird die rund 7,5 kg schwere Kamera mit einer Basisstation (FT-1BS) verbunden. Diese versorgt die Kamera mit Spannung, mit Tally- und Intercom-Signalen, Return-Video und sie ermöglicht die Fernbedienung von einem Control-Panel aus. Als maximale Kabellänge zwischen Kamera und Basisstation nennt For-A 1 km. Das Set aus Kamera und Basisstation kostet rund 90.000 Euro.

For-A: FT-One-S

Die FT-One-S ist sozusagen die kompaktere, spritzwassergeschützte und weiter absetzbare Sportversion der FT-One-Opt und wie diese mit einer Glasfaserschnittstelle bestückt. Sie misst laut Hersteller 180 x 210 x 325 mm und kann bis zu 2 km von der Basisstation abgesetzt werden. Diese höhere Mobilität und Flexibilität hat aber auch einen Preis: Bei der maximalen Bildrate ist die FT-One-S gegenüber der FT-One-Opt etwas eingeschränkt, erreicht aber immer noch phänomenale 500 fps in 4K. Sie nutzt letztlich den gleichen oder einen sehr ähnlichen S35-Sensor, wie die FT-One-Opt und bietet unter diesem Aspekt die gleichen Features.

Auch das Grundprinzip beim Einsatz der Slomo-Kamera ist gleich: Es gibt ein Live-Bild in 4K oder HD ab und beim Drehen mit hohen Bildraten wird ein RAM-Speicher als Cache genutzt.

Einiges ist aber doch anders: Während die FT-One-Opt sozusagen auch als autarkes System genutzt werden kann, ist die FT-One-S stärker auf den typischen Broadcast-Fall optimiert. So bietet die kompaktere FT-One-S keine interne Kopierfunktion vom RAM auf SSDs. Diese Funktionalität wurde bei der FT-One-S auf die Basisstation verlagert: Dort können aber die gleichen SSD-Cartridges verwendet werden. Desweiteren versorgt die Basisstation den Kamerakopf mit Spannung, enthält Tally und Return-Video-Funktionalität, sowie eine Intercom-Verbindung und erlaubt den Anschluss eines Remote-Panels.

Preis- oder Verfügbarkeitsinformationen mochte For-A zur FT-One-S noch nicht geben.

Weiteres 4K-Equipment
B_NAB16_ForA_4K
For-A hat noch weiteres 4K-Equipment im Programm, auch solches das die Slomo-Kameras direkt ergänzt.

Ergänzend zu den 4K-Slomo-Kameras hat For-A noch weiteres Equipemnt im Programm. So etwa FC-One, einen Flicker-Corrector, der sowohl bei Live-Signalen, wie bei aufgenommenen Sequenzen das in Sportstadien nahezu unvermeidliche Flickern entfernt: in Echtzeit und 4K. ZE-One ist ein Zoom Extractor, der es erlaubt, einfach und schnell in Echtzeit aus einem UHD-Signale ein HD-Bild auszuschneiden.