Drohne, Kamera, Sport: 25.05.2016

Red Bull steigt bei GoPro ein

Als offizielle Formulierung haben die Unternehmen »exklusive globale Partnerschaft« gewählt, de facto erhält Red Bull aber auf Basis einer nun getroffenen Vereinbarung mit GoPro auch eine nicht bezifferte Menge an Aktien.

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GoPro ist mit seinen Actioncams im gleichen Marktsegment aktiv, in dem sich auch Red Bull tummelt.

An der Börse lief es für GoPro in jüngster Zeit nicht ganz rund: Das Unternehmen hatte die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt, wurde von diesen herabgestuft und so musste die Aktie mit Kursverlusten kämpfen. Seit Anfang des Jahres 2016 war der Börsenwert des Unternehmens um rund 45 % gefallen, der aktuelle Kurs hatte gegenüber dem Höchststand im Jahr 2014 mehr als 90 % eingebüßt.

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Die Marken passen zweifellos gut zusammen.

Nun haben also Red Bull und GoPro eine Vereinbarung getroffen, deren Ziel es nach Unternehmensangaben ist, »Cross-Promotion und Innovation zu fördern«. Ein Teil des Deals zwischen den beiden im Action-Sport bestens etablierten Marken besteht aber auch darin, dass Red Bull GoPro-Aktien erhält. Wie viele und zu welchem Preis, wurde nicht bekanntgegeben. Die jüngste Börsensituation von GoPro spricht aber dafür, dass der Preis niedrig ist und die Anzahl hoch.

Red Bull ist weit über sein Kerngeschäft mit Erfrischungsgetränken hinaus, eine sehr bekannte und wertvolle Marke, außerdem ist das Unternehmen über Firmentöchter auch im Medienbereich aktiv, betreibt unter anderem den TV-Sender »Servus TV« (Meldung) und unterhält auch Online-Medienaktivitäten, die sich um das Thema Action-Sport gruppieren. Insofern passt die Partnerschaft zwischen Red Bull und GoPro tatsächlich ganz gut und kann für beide Unternehmen Vorteile bringen.

Das betonen die Chefs der Unternehmen in Pressemitteilungen natürlich ausgiebig und breiten positive Perspektiven aus. Die braucht GoPro derzeit auch, denn die Verkaufszahlen sind laut diverser Wirtschaftspublikationen aufgrund wachsender Konkurrenz für die Hero-Actioncams von GoPro derzeit rückläufig und die angekündigte eigene Drohne namens Karma (Infos) soll nun doch erst gegen Ende des Jahres in den Handel gehen. So gesehen verschafft der Deal zwischen GoPro und Red Bull dem Actioncam-Hersteller erst einmal Luft.

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GoPro wird exklusive Point-of-View-Kamera von Red Bull.
GoPro: exklusive Point-of-View Kamera von Red Bull sowie Content Partner
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GoPro wird als exklusiver PoV-Kamerapartner bei Red-Bull-Events präsent sein.

Bei der Vereinbarung zwischen den Unternehmen handelt es sich nach Firmenangaben um eine »mehrjährige, globale Partnerschaft, die Content-Produktion, Vertrieb und Cross-Promotion sowie Produktinnovation« beinhaltet. Gleichzeitig wird GoPro exklusiver Partner für Point-of-View-Kameras bei Red-Bull-Medienproduktionen und -Events.

GoPro soll in der Folge als Marke und mit Produkten auf mehr als 1.800 Red-Bull-Events in über 100 Ländern präsent sein. Die beiden Firmen teilen die Rechte von Co-Produktionen, die Inhalte werden in Absprache über die digitalen Netzwerke beider Unternehmen veröffentlicht. Unter anderem sind dies der »GoPro Channel«, »Red Bull TV«, »Red Bull.com« und die Medienservice-Plattform »Red Bull Content Pool«.