Praxistest: Blackmagic Micro Studio Camera 4K und Video Assist
Im Test: Der Fieldrecorder Video Assist und die Live-Kamera Micro Studio Camera von Blackmagic.
Blackmagic bietet derzeit sieben Kameramodelle an, einige davon auch in verschiedenen Ausführungen. Eine davon wurde bisher vielleicht etwas weniger beachtet als die anderen, obwohl sie sehr großes Potenzial für verschiedene Einsatzbereiche mit sich bringt: die Micro Studio Camera 4K von Blackmagic. Die ähnelt auf den ersten Blick der Micro Cinema Camera, ist also sehr kompakt und bringt einen MFT-Objektivanschluss mit. Anders als die Cinema-Version bietet die Studio-Variante aber keine interne Aufzeichnung, sondern ist mit Broadcast-Features ausgestattet und auf den Live-Betrieb abgestimmt — bei einem Endkundenpreis von 1.485 Euro.
Der passende Recorder
Aber es gibt ja bei Blackmagic auch den Fieldrecorder Video Assist, den man beispielsweise auch mit der Micro Studio Camera 4K kombinieren kann. Den Video Assist hat der Hersteller in zwei Varianten im Programm, die sich in Baugröße und Funktionalität unterscheiden. Die kleinere, günstigere Version wird zum Endkundenpreis von 549 Euro angeboten.
Im Test traten die Micro Studio Camera 4K und der günstigere Fieldrecorder mit 5-Zoll-Display an. Das ist eine relativ preisgünstige und flexible Kombination: für den Live-Einsatz, wenn man den Video Assist nur als Monitor einsetzt und als HD-Aufnahmekombi, wenn man den Fieldrecorder auch für die Aufzeichnung nutzt.
Wer hingegen in 4K aufnehmen will, der kann statt des 5-Zöllers den 9-Zöller verwenden, der auch UHD-Aufnahmefunktionalität mitbringt (Endkundenpreis: 979 Euro).
Blackmagic Micro Studio Camera 4K
Kompakte Kamera für den Live-Betrieb
Die Bezeichnung »Micro Studio Camera« deutet es an: die neue kompakte Kamera von Blackmagic Design ist weder eine digitale Filmkamera noch ein »Run-and-Gun«-Camcorder. Stattdessen ist diese Kamera vom Hersteller für den Live-Betrieb konzipiert, im Vordergrund stand dabei der stationären Einsatz in Verbindung mit einem Rechner oder dem Blackmagic-Videomischer Atem. Eine eigene Aufnahmefunktion bietet die Micro Studio Camera folgerichtig nicht, hierfür hat Blackmagic ja die bauähnliche Micro Cinema Camera im Programm, die eine interne Aufzeichnungsfunktion mitbringt, aber keine SDI-Ein- und Ausgänge besitzt.
Wer einen direkten Ersatz für eine Actioncam sucht, bei der man aber anders als etwa bei einer GoPro das Objektiv auswählen und wechseln kann, der ist mit der Micro Cinema Camera wahrscheinlich besser bedient, als mit der hier getesteten Micro Studio Camera.
Wer aber anderes im Sinn hat und hierfür eine flexibel einsetzbare, kompakte Kamera mit SDI-Buchsen benötigt, die ein 4:2:2/10-Bit-Signal abgibt und die durch den aktiven MFT-Mount mit einer große Auswahl an Objektiven kombinierbar ist, für den lohnt sich ein Blick auf die Micro Studio Camera.
Es gibt zahlreiche passende Objektive, etwa von Panasonic oder Olympus. Per Adapter lassen sich zudem viele weitere Objektive mit der Kamera nutzen. Das Bildfenster der Kamera entspricht mit 13 x 7,3 mm annähernd dem Super-16-Format, die Kamera lässt sich per Adapter sogar mit B4-Mount-Objektiven bestücken.
Simon Westland stellt bei der NAB2015 die Micro-Versionen vor.
Test-Setup
Im Test ergänzte der Video Assist von Blackmagic die Micro Studio Camera. Dieser 5-Zoll-Fieldrecorder bietet ein Touchscreen-Display im 1.920 x 1.080-Raster und zeichnet HD-Signale in ProRes oder DNxHD auf SD-Karten auf.
Der Video Assist setzt wie viele Blackmagic-Produkte beim Preis neue Maßstäbe, denn im Unterschied zu vielen anderen preiswerten Recordern bietet er sowohl HDMI- als auch SDI-Ein- und Ausgänge.
Die Micro Studio Camera kann über SDI maximal UHD in 30p ausgeben, während man über den HDMI-Ausgang lediglich ein HD-Signal ausgeben kann. Bei HD und 2K stehen alle gängigen Bildraten von 23,98 bis 60p zur Verfügung – bei allen jenseits der 30 auch in Halbbildern.
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Seite 2: Kamera: Anschlüsse, Bedienelemente
Seite 3: Kamera: Bedienung
Seite 4: Kamera: Bild und Ton
Seite 5: Video Assist
Seite 6: Fazit