Kodak stellt zur CES2016 eine neue Super-8-Kamera vor
Es dürfte aller Voraussicht nach ein Freak-Thema bleiben und ob es ausreichend Schubkraft für Kodak entfalten wird, ist durchaus fraglich — aber Kodak zeigte allen Ernstes bei der CES2016 das Designmuster einer neuen Super-8-Filmkamera als Auftakt einer »Super 8 Revival Initiative«.
Ein echter Fan fragt nicht nach der Sinnhaftigkeit eines Unterfangens — und auf eine solche Zielgruppe ist letztlich die jüngste Marketinginitiative von Kodak ausgerichtet: Das Unternehmen startet zur Elektronikmesse CES2016 seine »Super 8 Revival Initiative« und präsentiert zum Kickoff das Designmuster einer neuen Super-8-Filmkamera, die analog auf Super-8-Cartridges aufnimmt, aber mit einigen elektronischen Features wie einem Ausklapp-LCD-Schirm aufgepeppt wurde.
Wer also den speziellen Look von Super-8-Filmen liebt und kreativ nutzen will, dem sollen in Kürze wieder neue, zusätzliche Möglichkeiten dafür offenstehen.
Neue Kamera als erster Schritt
Kodak selbst spricht bei der im Rahmen der CES gezeigten Kamera von einem »early Prototype«, was nichts anderes umschreibt, als ein noch nicht funktionsfähiges Designmuster. Bis Herbst 2016 soll daraus ein lieferfähiges Produkt werden und schon jetzt ist die Begeisterung einiger prominenter Filmgrößen für diese Idee groß: Christopher Nolan, Quentin Tarantino und Steven Spielberg etwa lassen sich von Kodak mit überschwänglichen Zitaten vor den Kampagnenwagen spannen.
Kodak betont in seiner CES-Pressemitteilung, dass es um mehr gehe, als nur um die Vorstellung einer neuen Filmkamera: Man habe eine Roadmap entwickelt, die diverse Kameras ebenso umfasse, wie einen Filmentwicklungsservice, Postproduction-Werkzeuge und mehr.
Mit der Gestaltung der neuen Kodak-Super-8-Kamera hat der Hersteller den Produktdesigner Yves Béhar beauftragt. Gewünscht war nach Herstellerangaben ein »Echo« des Look and Feel der ersten Super-8-Kamera von Kodak, die 1965 vorgestellt worden war.
Preise und ein paar Eckdaten — soweit bekannt
Nach ersten Medienberichten soll die Kamera zwischen 400 und 750 US-Dollar kosten, wenn sie im Herbst 2016 auf den Markt kommt. Sie hat ein Fach für Super-8-Film-Cartridges von Kodak, die 15 m Filmmaterial enthalten. Die Kamera soll mit 9, 12, 18, 24 oder 25 fps aufnehmen können.
Objektivseitig soll die Kamera über einen C-Mount verfügen, Blende und Schärfe werden nach alter Väter Sitte manuell eingestellt. Mit der Kamera soll ein Ricoh-Objektiv (6 mm Festbrennweite) ausgeliefert werden, optional soll es ein Zoomobjektiv mit einem Brennweitenbereich von 8 – 48 mm geben.
Die Kamera soll zudem einen drehbaren LCD-Ausklappschirm mit 3,5 Zoll Bilddiagonale mitbringen, der ein Bild in SD-Auflösung darstellt, während man aufnimmt. Die Bedienung soll im wesentlichen über ein Drehrad an der Kamera und den Ausklappschirm erfolgen. Die Batterie soll fest eingebaut sein und sich per USB-Kabel laden lassen.
Auf dem Bildmaterial, das Kodak von der Kamera veröffentlicht hat, sieht man auch einen SD-Slot an der Rückseite der Kamera. Vielleicht speichert sie hier gleich bei der Aufnahme digitale Bilder in der Bildschirmauflösung, das geht aus den bisher veröffentlichten Materialien von Kodak nicht hervor. Vielleicht dient die SD-Karte aber auch lediglich zur Tonaufzeichnung, die soll nämlich digital erfolgen.
Ist die Film-Cartridge voll, wird sie an Kodak eingeschickt und dort entwickelt. Der Filmer erhält dann das entwickelte, analoge Filmmaterial und eine digitale Kopie davon von Kodak zurück. Der Preis für Entwicklung und Digitalkopie soll zwischen 50 und 75 US-Dollar pro Cartridge liegen.
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