IBC2015: Ganz ohne Hardware geht’s doch nicht
Auch wenn heutzutage so gut wie alles in Software stattfinden soll: Ganz ohne Zusatz-Hardware geht’s offenbar doch nicht: Schnellere Rechner allein reichen ganz offenbar nicht aus. So heißt es »Pimp your System«, etwa mit Grafikkarten und Zusatz-Boards, die dann eine ausreichend leistungsfähige Basis schaffen, um die Softwares sinnvoll nutzen zu können, wenn es etwa um Raw-Daten, 4- oder mehr K geht. Außerdem erwies sich so gut wie jede Neuerung der vergangenen Jahre nicht nur als leistungs- sondern auch als speicherhungrig.
Nun muss man als langjähriger Besucher feststellen: Über die Jahre hat sich das Aussteller-Spektrum der Halle doch ziemlich gewandelt. Hier sind schon lange nicht mehr die wilden Newcomer zu finden, die Spektakel veranstalten und alles aufmischen, alles ist über die Jahre etwas gesetzter geworden. Außerdem sind nun wieder viel mehr Hardware-Anbieter in diese Halle eingezogen, als das phasenweise mal der Fall war.
Andere Software-Schwerpunkte
Ein Beispiel dafür: Früher belegte Autodesk eine der größten Flächen in Halle 7 und und erregte nicht nur durch die schiere Fläche, sondern oft auch durch auffälliges Standdesign die Aufmerksamkeit der Besucher. In diesem Jahr hingegen suchte man den Autodesk-Stand vergeblich: Das Unternehmen war mit seinem VFX-System Flame lediglich noch an einigen Partnerständen vertreten. Andere Aussteller sind stattdessen in der Halle 7 nachgerückt, darunter viele, die keine spektakulären Kreativprodukte anbieten, sondern Transcoding-, Workflow- und Transport-Lösungen — Aspera oder Telestream etwa. Größer, wichtiger und präsenter ist hier nun auch die Broadcast-Grafik, was man an den Ständen von Vizrt, Maxon, Ventuz oder ChyronHego ablesen kann. Orad, ein Unternehmen, das auch in diese Riege passt, ist nun Teil von Avid.
Mehr Hardware-Anbieter
Ebenfalls interessant: In Zeiten, in denen nach allgemeiner Wahrnehmung Software immer wichtiger wird, bevölkerten währen der IBC2015 auch wieder mehr Hardware-Firmen die Halle 7. Sie zeigten etwa Speicherlösungen in unterschiedlichsten Ausführungen: von portablen Festplatten für Allrounder über einfache Server bis hin zu großen Central-Storage-Lösungen. Storage-Produkte erlangen eben in Zeiten von 4K, Raw, unkomprimierten Datenströmen und neuen Aufnahme- sowie immer mehr parallel vorzuhaltenden Playout-Formaten noch mehr an Bedeutung.
Auch wenn man über Grading, 3D-Animation oder NLE spricht, scheint’s ganz ohne Zusatz-Hardware nicht zu gehen: Chiphersteller wie AMD bieten etwa Grafik-Beschleuniger an, deren Prozessor-Power die Softwares deutlich leistungsfähiger macht — und die in der Praxis oft unumgänglich sind. AMDs FirePro GPU-Beschleunigerlösung etwa wurde mittlerweile von vielen Postproduction-Lösungen integriert, so etwa von Adobe, Avid, Blackmagic und The Foundry.
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