NAB2015: Canon stellt C300 Mark II mit interner 4K-Aufzeichnung vor
Die gute Nachricht für Canon-Fans: Canon modernisiert die C300. Die schlechte Nachricht für Canon-Fans: Das könnte bedeuten, dass es vorerst keine Erweiterung der C-Familie gibt, sondern eine Verkleinerung, weil die neue C300/II mit interner 4K-Aufzeichnung die C500 nahezu obsolet macht.
Die C300 Mark II von Canon nutzt die teureren aber auch leistungsfähigeren Speicherkarten des Typs CFast 2.0 und bietet damit interne 4K-Aufzeichnung. 4K-Material kann laut Canon in 10 Bit (4:2:2) mit bis zu 410 Mbps aufgenommen werden (3.840 x 2.160 oder 4.096 x 2.160), alternativ kann 2K-/Full-HD-Material in 10/12 Bit (4:4:4) aufgenommen werden. Den Dynamikumfang der C300/II gibt Canon mit bis zu 15 Blenden an. Außerdem soll die Kamera robuster ausgeführt sein, als das Vorgängermodell.
Die Signalverarbeitung erfolgt mit einem neuen Prozessor (Dual Digic DV5) und es stehen zusätzliche professionelle Codecs in der Kamera zur Verfügung. Die EOS C300 Mark II soll ab dem 3. Quartal 2015 zum Netto-Listenpreis von 14.676 Euro in den Handel gehen.
Mehr Speichermedien, 4K intern, Raw extern
Die C300/II kann 4K-Material intern auf Speicherkarten des Typs CFast 2.0 aufzeichnen, zwei CFast-Slots stehen zur Verfügung. 4K-Raw-Dateien kann die Kamera auf externe Speichermedien ausgeben. Parallel zur 4K-Aufzeichnung soll es möglich sein, in 2K/HD auf eine SD-Karte aufzuzeichnen.
Neuer Sensor, höhere Empfindlichkeit, höhere Bildraten
Der Sensor der C300/II wurde laut Canon neu entwickelt. Es handelt sich um einen S35-CMOS-Sensor, der einen erweiterten ISO-Bereich bis ISO 102.400 bietet. Die Kamera verfügt auch über einen integrierten Glas-ND-Filter, mit dem im Erweiterungsmodus der Lichteinfall auf den Sensor um bis zu zehn Belichtungsstufen reduziert werden kann.
Die Auslesegeschwindigkeit des Sensors liegt laut Hersteller doppelt so hoch wie beim Vorgängermodell C300. Das reduziert die Rolling-Shutter-Artefakte und sorgt auch bei sich schnell bewegenden Motiven für scharfe Aufnahmen. Außerdem ermöglicht das höhere Bildraten: Die C300/II schafft laut Hersteller bis zu 30 fps in 4K oder bis zu 120 fps in 2K/HD.
Mehr Automatikfunktionen
Neben manueller Steuerung bringt die neue Version der C300 auch zahlreiche Automatikmodi mit, unter anderem ist auch der verbesserte Autofokus Dual Pixel CMOS AF an Bord, der nun horizontal und vertikal jeweils 80% abdeckt. Automatischen Weißabgleich und Gesichtserkennungs-AF gibt es in der C300/II auch.
Mehr Codecs
Canon setzt bei seinen Camcordern auf eigene Codecs, die aber mit denen anderer Hersteller kompatibel sind. So sind auch in die C300/II Codecs der canon-eigenen XF-Familie integriert. Es gibt es einen XF-AVC-Intra-Codec für 4K und einen XF-AVC-Long-GOP-Codec und Proxy-Optionen für 2K/HD — aber alle auf H.264-Basis.
Farbräume, Dynamikumfang
Die C300/II unterstützt eine Vielzahl an Farbräumen. Dazu gehören BT.2020, Canon Cinema Gamut und DCI-P3. Dank der Canon-Log-2-Technologie erreicht die Kamera laut Canon einen Dynamikumfang von 15 Blenden.
Audio
Die Audio-Optionen wurden auf 4-Kanal-Aufzeichnung mit 16 oder 24 Bit bei 48 kHz erweitert.
Mount
Die C300/II kommt standardmäßig mit einem EF-Mount. Optional kann sie in einem Service Center vom auf das EF-Bajonett mit Cinema Lock umgerüstet werden, auch der Umbau auf PL-Mount soll möglich sein.
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