MTI Teleport München kauft CinePostproduction
Die Assets der CinePostproduction wurden an die in Unterföhring bei München ansässige MTI Teleport München GmbH verkauft. Das teilt der Insolvenzverwalter der CinePostproduction, Stephan Ammann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH mit. Der Käufer übernimmt die Bereiche eDelivery in Kinos, Digital Cinema Package (DCP), Filmlager und Film-Restauration sowie Teile der Postproduktion.
Im Vorfeld der Veräußerung gab es eine Reihe von Hindernissen, wie etwa die überraschende Beendigung der Miet- und Nutzungsvereinbarungen an den Standorten München und Berlin durch die Bavaria-Film-Gruppe. Dennoch konnte der Insolvenzverwalter mit der MTI Teleport München GmbH einen Investor finden, der nun die Assets der CinePostproduction übernimmt.
»Ich freue mich, dass es uns trotz widriger Umstände gelungen ist, während des Insolvenzverfahrens am Markt erfolgreich zu bestehen und schlussendlich die bestmögliche Lösung für die CinePostproduction zu finden. In einem herausfordernden Branchenumfeld ist die MTI Teleport bestens aufgestellt, wovon auch die Mitarbeiter profitieren werden«, sagt Rechtsanwalt und Steuerberater Ammann. Die Marke CinePostproduction soll nach den jetzigen Planungen erhalten bleiben.
Am Standort Berlin werden 16 und in München 19 Mitarbeiter weiterbeschäftigt. Die restlichen Mitarbeiter können in eine Transfergesellschaft wechseln, die sich für die Beratung, Qualifizierung und Vermittlung der Beschäftigten einsetzt.
Das ist ein heftiger Schnitt: Vor ein paar Jahren hatte CinePostproduction noch mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt, zu Beginn des Insolvenzverfahrens war der Betrieb mit 112 Mitarbeitern fortgeführt worden. Als das letzte Kopierwerk des Unternehmens in Berlin geschlossen und auch die Standorte in Hamburg und Köln abgewickelt wurden, wurde vom Betriebsrat und dem Insolvenzverwalter ein Transfersozialplan ausgehandelt: Die betroffenen Mitarbeiter wechselten in eine Transfergesellschaft, mit dem Ziel, dort für andere Tätigkeiten qualifiziert zu werden. Das wiederholt sich nun also noch einmal für etliche der Mitarbeiter, die die erste Kündigungswelle überstanden hatten.
MTI Teleport Geschäftsführer Ludwig Schäffler erklärt: »Mit der Übernahme können wir unser Leistungsportfolio rund um die digitale Content-Contribution ideal ergänzen und sehen insbesondere für das eDelivery – also die digitale Filmanlieferung via Datenleitung in die Kinos – und weitere moderne Distributionsverfahren in den kommenden Jahren noch viel Entwicklungspotenzial.«
Die MTI Teleport und deren verbundene Gesellschaften beschäftigen rund 100 Mitarbeiter und verfügen über langjährige Erfahrungen im Bereich Übertragungstechnologie via Glasfasernetz oder Satellit.
Die CinePostproduction mit Sitz in Grünwald ist eine 100%-Tochter der CineMedia Film AG. Beide Gesellschaften mussten im August 2013 Insolvenz anmelden. Seither führte Insolvenzverwalter Stephan Ammann den Geschäftsbetrieb erfolgreich fort.
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