Unabhängige Filmwirtschaft in Gefahr?
Beim »Independent Summit«, zu dem die Allianz Unabhängiger Filmdienstleister (AUF) erstmals nach München eingeladen hatte, lieferten sich die rund 20 anwesenden Geschäftsführer unabhängiger Rental- und Postproduktions-Unternehmen teils hitzige Debatten. Trotz aller Differenzen einte ein gemeinsames Ziel die Diskutanten: Es geht darum, aus dem derzeit herrschenden, ruinösen Preiskampf der Branche herauszufinden.
Den Preisverfall bei den Rental-Unternehmen sehen die Betroffenen vor allem im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Anbieters Cine-Mobil, einem Unternehmen der Bavaria-Gruppe und somit einer indirekten Tochter/Enkelin von ARD und ZDF. Durch die jüngsten Zukäufe etwa von Studio Hamburg Technik, Bufa Technik und Panther Rental konnte dieses Unternehmen schnell wachsen. Nun bediene es neben öffentlich-rechtlichen Produktionen auch zunehmend auch den unabhängigen Produktionssektor, so die AUF. Dabei bediene sich Cine-Mobil des Preisdumpings, so der Vorwurf.
Ähnliches widerfahre jetzt auch den Postproduktionshäusern: Mit der D-Facto Motion wachse eine weitere öffentlich-rechtliche Dienstleistungstochter heran, die ähnlich aggressiv in den Markt dränge und die unabhängigen Unternehmen der Branche, die nicht über Beteiligungen mit dem öffentlich-rechtlichen Sektor verbunden sind. Einige Teilnehmer des »Independent Summit« der AUF berichteten von angeblichen weiteren Übernahmeplänen der D-Facto Motion, insbesondere nachdem die Übernahme der Cine Post endgültig gescheitert zu sein scheine.
Das Resümee des »Independent Summits« lautet: »Die AUF ruft Politik, Kontrollinstanzen und auch brancheninterne Entscheider auf, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, sie sogar umzukehren, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten mit dem Ziel, die vielfältige, unabhängige Filmwirtschaft zu erhalten.«
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