IBC2014: Imagine setzt auf IT — mit Microsoft als Partner
Imagine Communications setzt auf den Einzug von Standard-IT-Technik im Broadcast-Bereich und hat mit Microsoft einen potenten Partner gewonnen.
Charlie Vogt, Chef des Harris-Nachfolgeunternehmens Imagine Communications, geht davon aus, dass sich das klassische Broadcast-Business in den kommenden Jahren massiv verändern wird: Weg vom Betreiben eines oder mehrere Fernsehkanäle, die man mit Content füttert, den man dann via Terrestrik, Satellit oder Kabel verteilt, hin zu einem viel flexibleren Broadcast-Modell, das für die Distribution von Inhalten Standard-IT-Technik einsetzt — auf unterschiedlichsten Wegen und Plattformen. Charlie Vogt ist sich sicher, dass die Verbreitung von Video auf unterschiedlichsten Devices und in unterschiedlichsten Formaten eine zentrale Rolle spielen werde. Doch um das technisch realisieren zu können, brauche es eine Infrastruktur, die auf Standard-IT-Komponenten aufsetze, so Vogt. Mit Microsoft hat sich Imagine einen Potenten Partner gesucht, um seine produktpalette in diesen Bereich zu trransferieren und zu entwickeln.
Imagine Communications hat seine Produktpalette innerhalb des vergangenen Jahres sukzessive umgebaut. Ein zentrales Produkt der neuen Strategie ist das Playout-System Versio, das es als Standalone-Gerät gibt, aber eben von dem nun eben auch eine Cloud-Version zur Verfügung steht. Diese Software-Only-Variante des Systems hat Imagine seit der ersten Vorstellung stückweise weiterentwickelt, sie ist unter anderem bei Sky Italia im Einsatz.
Stefan Weidner, Director Nordic und Central Europe bei Imagine, erläutert, dass Imagine die Kunden auf dem Weg hin zur IT-Broadcast-Welt begleiten werde, gerade auch weil man sich bewusst sei, dass die Realität für die meisten Kunden aktuell noch eine andere sei. Die Entwicklung gehe aber eindeutig weg von Hardware hin zu Software und Standard-IT-Komponenten. Als großen Vorteil wertet Weidner die Möglichkeit, dass es mit dem Einsatz von Standard-IT-Komponenten möglich werde, projekt- und event-bezogen zu arbeiten: Will heißen, dass sich für aufwändige Projekte die technische Infrastruktur flexibel erweitern und anschließend auch wieder zurückfahren lässt. Man muss also nicht mehr in teure, spezialisierte Hardware investieren, die man aber bei realistischer Betrachtung nur in Spitzenzeiten wirklich auslastet und die den Rest der Zeit rumsteht oder mit Minimallast läuft.
Mit Microsoft hat Imagine Communications einen Partner gefunden, der den Markt ähnlich einschätzt und nun offenbar wieder stärkeres Interesse an der Broadcast-Branche hat. Microsoft will künftig Imagines Zenium Workflow Engine bei den Microsoft Azure Media Services einsetzen und es Kunden auf dieser Plattform ermöglichen, skalierbare, cloud-basierte Media-Services zu realisieren.
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