Deutschland macht Ferien
Bei allerbestem Konsumklima macht Deutschland derzeit Ferien. Nachdem seit Mittwoch mit Bayern nun auch das letzte Bundesland Sommerferien hat, geht die unterrichtsfreie Zeit für die Schüler in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein allerdings schon wieder zu Ende: Noch herrscht aber überall die Zeit des Jahres, in der es gilt, alles Rationale abzuschalten und stattdessen das Wetter und die Freizeit zu genießen.
Was aber hat das Konsumklima mit den Ferien zu tun? Nun, in diesem Jahr gibt es vielleicht einen gewissen Zusammenhang: Die Deutschen lassen es sich gut gehen und konsumieren, weil sie für ihre Rücklagen ohnehin kaum Zinsen bekommen und viele die Furcht haben, dass entweder eine kräftige Geldentwertung oder andere finanzielle Turbulenzen kommen könnten. Also raus mit der Kohle, solange man noch was dafür bekommt: So besucht man etwa in den Ferien Sehnsuchtsorte und lässt es dort ordentlich krachen. Oder man findet zuhause — unbelastet vom Arbeitsalltag — die Muße, sich mit allerlei Dingen zu beschäftigen, die man vielleicht nicht unbedingt braucht, aber dennoch gern besitzen würde — und kauft sie sich.
Eigentlich sollte uns ja die Meldung vom guten Konsumklima beruhigen. Leider steht Deutschland aber, inmitten der rezessionsgeplagten Eurozone, mit seinem positiven Konsumklima ziemlich einsam da. Klingt der Kaufrausch der Deutschen da für Sie möglicherweise auch ein bisschen nach »Tanz auf dem Vulkan«?
So oder so: In der Summe ist laut GfK das Konsumklima in Deutschland so gut, wie zuletzt vor dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007. Vor allem die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen sei zuletzt kräftig gestiegen.
Da kommt doch Ultra HD gerade zur rechten Zeit: Her mit den großen, teuren 4K-Glotzen für die Endkunden, damit diese noch zuschlagen können, solange sie in bester Kauflaune sind. Und her mit den 4K-Kameras, um das Futter für die Großschirme zu produzieren. Und her mit der Werbung für diese 4K-Kameras …
Sie werden sehen.