Euro 2012: Der Ball rollt
Es ist wieder soweit: Für ein paar Wochen dominiert der Fußball die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender. Auf allen Kanälen werden die Zuschauer mit Infos und Beiträgen aus Polen und der Ukraine versorgt: im klassischen TV-Programm, über Radio und umfangreich wie nie zuvor auch im Internet. film-tv-video.de hat mit den Produktionsverantwortlichen gesprochen.
ARD und ZDF arbeiten bei der Produktion der Euro2012 in Polen und der Ukraine sehr eng zusammen. Die beiden Sender realisieren die Produktion dieser Fußball-Europameisterschaft ausschließlich mit eigenen Ü-Wagen. Das Weltbild übernehmen die beiden Sender wie bei allen Sport-Events dieser Art vom Host-Broadcaster, im diesem Fall von der Uefa. Produziert wird in HD (1080) und mit 5.1–Surround-Ton. Die Federführung der Gesamtproduktion obliegt dem ZDF, innerhalb der ARD hat der WDR die Federführung der Produktion inne. Für die Installation der Technik im IBC ist das ZDF unter der technischen Leitung von Vito Zoiro und für die Spielorte die ARD mit dem WDR und dem Technischen Leiter Frank Himmler verantwortlich.
Schon bei der Euro2008 gab es, wie nun auch wieder bei der Euro2012, zwei Ausrichtungsländer — doch in diesem Jahr sind vor allem die logistischen Herausforderungen für die Broadcaster größer als vor vier Jahren in Österreich und der Schweiz: Die Infrastruktur in der Ukraine und die Transportmöglichkeiten zwischen den Stadien vor Ort und natürlich auch die Zollformalitäten außerhalb der EU bargen etliche Unwägbarkeiten für die Sender.
Nach der Auslosung der Vorrundenspiele im Dezember 2011 galt es bei den öffentlich-rechtlichen Sender daher, Möglichkeiten zu finden, mit dem vorhandenen, eigenen Produktions-Equipment die unterschiedlichen Spielorte abdecken zu können. Sechs große Fahrzeuge vom ZDF einerseits und den ARD-Anstalten BR, WDR, SWR und SR sind hierfür im Einsatz.
Spielorte, IBC
In Polen gibt es die vier Spielorte Warschau, Danzig, Posen und Breslau, in der Ukraine wird in Kiew, Donezk, Charkow und Lemberg gespielt. Bei der Gruppenauslosung im vergangenen Dezember wurde so ausgelost, dass Deutschland die Vorrundenspiele in Lemberg und Charkow in der Ukraine bestreiten muss.
Frank Himmler vom WDR, Technischer Leiter der ARD-Euro-Produktion, erläutert, dass es nicht ganz einfach war, mit dem vorhandenen Equipment von ARD und ZDF alle Spielorte ausreichend abzudecken, dass es aber letztlich dank guter Reiseplanung und konstruktiver Zusammenarbeit mit der Redaktion möglich wurde, mit dem vorhandenen TV-Fuhrpark der Öffentlich-Rechtlichen die komplette Euro zu produzieren.
Die Zentrale der Berichterstattung befindet sich für alle Sender in Warschau: Dort ist mit einer Fläche von 19.189 Quadratmetern das International Broadcast Center untergebracht. Im IBC sind TV-Studios, Produktionsbereiche und Büros der 44 unilateralen Sendepartner angesiedelt, die mit Produktions- und technischen Teams vor Ort sind.
ARD und ZDF belegen im IBC rund 2.000 Quadratmeter Fläche, wobei die beiden Sender aber im Unterschied etwa zur WM in Südafrika, im IBC kein Studio betreiben. Das ZDF hat stattdessen auf Usedom an der Seebrücke Heringsdorf ein TV-Studio errichtet und berichtet vom »ZDF-Fußballstrand«. Ähnlich hatte das ZDF schon bei der Euro vor vier Jahren gearbeitet und damals von der Seebühne aus Bregenz berichtet. Die ARD arbeitet stattdessen mit Moderatoren vor Ort aus den Stadien. Dieser wichtige Unterschied in der Art der Berichterstattung hat auch Auswirkungen auf die jeweilige Produktionstechnik.
Uefa: Host Broadcasting
2008 wurden die Spiele der Euro von jeweils rund 150 Millionen Zuschauern weltweit gesehen, und die Uefa produzierte damals über 2.000 Stunden Sendematerial. In diesem Jahr will die Uefa die Berichterstattung erneut toppen: Neben Live-Bildern aus den Stadien wird die Uefa den Lizenznehmern auch verschiedene Kanäle mit weiteren Inhalten zur Verfügung stellen: etwa mit Fanreaktionen, Informationen zu den Teams, taktischen Inhalten, dem isolierten Signal der Hauptkamera, mit Beauty-Shots von innerhalb und außerhalb des Stadions sowie mit Luftaufnahmen der Stadien.
Pro Spiel setzt die Uefa dabei standardmäßig 32 Kameras ein, in der Endrunde sogar noch mehr. Neu dazugekommen sind beispielsweise eine zweite Highspeed-Kamera, eine spezielle VIP-Reverse-Angle-Kamera und zwei neue Fan-Reverse-Angle-Kameras.
Neben zwei Hauptkameras, die das Spiel von oben verfolgen, sind im oberen Stadionbereich noch weitere Kameras im Einsatz: zwei davon verfolgen die Angriffe im Strafraum, zwei weitere fangen Close-Ups im Torraum ein und eine weitere ist für zusätzliche Nahaufnahmen zuständig, während es noch zwei weitere gibt, die für taktische Bilder und für Aufnahmen hinter dem Tor zuständig sind. Auf mittlerer Ebene im Stadion sind Kameras im Einsatz, die jeweils die Mannschaften auf der Bank, aber auch VIPs einfangen. Weiter sind hier auch Superslomo-Kameras installiert, die den Strafraum und die jeweils passenden Gegenschüsse für die Wiederholungen der Zeitlupen liefern. Auf der Spielfeld-Ebene sind weitere Kameras aktiv: Highspeed-Cams hinter den Toren, Hotheads auf Kränen, darunter 12 ABC-Kräne (Crane 120), Torkameras, und weitere Superslomo-Kameras rechts und links hinter den Toren — sowie drahtlos betriebene Steadicams, die das Geschehen auf der Linie und auf der Trainerbank/Auswechselzone einfangen. Eine Krankamera außerhalb des Stadions liefert zusätzliche Beauty-Shots.
Weiter sind pro Spiel auch sechs EB-Kameras im Einsatz: drei tragbare Kameras und eine Helicam verfolgen das Eintreffen der Teams im Stadion, eine Drahtlos-Kameras liefert Bilder von Fans, und eine weitere tragbare ENG-Kamera ist für zusätzliches Material im Stadionumfeld zuständig.
Euro: Konzepte der Berichterstattung bei ARD und ZDF
ARD und ZDF übernehmen das Weltbild der Uefa, setzen aber zusätzlich je nach Spiel noch weitere, eigene Kameras für die Berichterstattung ein. Frank Himmler vom WDR, Technischer Leiter, erläutert, dass an den ARD-Spieltagen bei den 20:45 Uhr-Spielen die Moderation direkt aus den Stadien übertragen wird. Das geschieht wahlweise aus dem Glasstudio und bei den früheren Spielen von einer Pitch-Side, also einer Position am Spielfeldrand. Die ARD produziert also letztlich direkt im Ü-Wagen am jeweiligen Spielort die Sendung und überträgt das Signal dann ins IBC nach Warschau, von wo es nach Köln zum WDR weitergeleitet wird. Am Venue selbst verfügt die ARD auch über einen zusätzlichen Schnittplatz in einem Schnittmobil – der am Tag vor dem Spiel vor Ort und im Einsatz ist. Frank Himmler erläutert: »Am Spieltag liegen uns im Ü-Wagen am Venue üblicherweise schon alle Beiträge vor, die vorproduziert werden. Wenn es mal knapper wird, können wir einen bestimmten Beitrag aber auch über eine Rückleitung live aus dem IBC einspielen.« Beim WDR in Köln ist zudem eine weitere Ablaufregie mit einer Havariemöglichkeit installiert, sodass die ARD im Notfall auch aus Köln im Notbetrieb senden könnte.
In der WDR-Heimatredaktion in Köln ist auch das NBC, also das National Broadcast Center untergebracht. Dort ist in einem Studiobereich ein trimedialer Arbeitsbereich eingerichtet — einem Großraumbüro nicht unähnlich — in dem TV-, Hörfunk- und Online-Mitarbeiter an der Euro-Berichterstattung arbeiten.
Über die Website Sportschau.de streamt die ARD alle Spiele live, über die Mediatheken können sie ebenfalls zeitlich begrenzt abgerufen werden. Ergänzt wird das Online-Angebot durch den Sportschau-Euroblog, der in Kooperation mit dem HR entsteht. Dort steht die eher subjektive Sicht auf die Euro im Mittelpunkt –aber auch die der Nutzer, die über verschiedene Social Networks wie Facebook und Twitter eingebunden werden.
Auch die Analysegrafik der Spiele wird in Köln umgesetzt und dann über die Rückleitung zum jeweiligen Ü-Wagen übertragen.
Das ZDF verfolgt ein anderes redaktionelles Konzept als die ARD und moderiert an den Spieltagen aus Usedom von der Seebrücke in Heringsdorf. Technisch gesehen ist die Usedom-Präsenz letztlich eine Außenstelle der Senderegie IBC in Warschau, wobei Usedom über verschiedene Rückleitungen beliefert wird. Das fertige Signal geht dann wieder zurück ins IBC und von dort nach Mainz. Neben vier HD-Sendeleitungen von und nach Heringsdorf wurden 40 Kilometer Kabel verlegt.
»Im Ostseebad Heringsdorf können über 1.000 Zuschauer die Berichterstattung der Spiele verfolgen«, berichtet Vito Zoiro, »und neben dem Fußball wird das ZDF während der Euro auch weitere Sendungen aus Usedom übertragen, darunter das „Morgenmagazin“, den „Fernsehgarten“, „Volle Kanne – Service täglich“ und „Lafer! Lichter! Lecker! XXL!“ und "Das aktuelle Sportstudio".«
Damit das Publikum die Fußballübertragungen auch genießen kann, wurde ein 50 Quadratmeter großer LED-Bildschirm in die Ostsee gestellt. Usedom ist über Glasfaser an Mainz/Warschau angebunden, zusätzlich gibt es bei den Live-Sendungen auch ein Satelliten-Backup.
Kameraseitig setzt das ZDF in Usedom neben den Studiokameras auch einen Kran, eine 2D-Flycam von PMT sowie bis zu vier drahtlose Kameras mit und ohne Steadicam ein.
Auch beim ZDF ist das Online-Angebot umfassend: An ZDF-Sendetagen gibt’s alle Spiele im Live-Stream – auch die parallel angesetzten Begegnungen am letzten Vorrunden-Spieltag. Weiter kann man bei ZDFSport.de Berichte über alle 31 EM-Partien, Hintergründe, Interviews, Spielplan und die News aus dem DFB-Mannschaftsquartier abrufen.
Equipment im IBC
Unabhängig davon, ob im Stadion oder auf Usedom moderiert wird, befindet sich die Produktionszentrale für beide Sender im IBC in Warschau. Dort sitzt ein Großteil der Redaktion, und auch die gesamte Schnitt-Infrastruktur mit zehn Avid-Schnittplätzen ist im IBC installiert.
Für den zentralen Materialtransfer und die Bearbeitung ist eine Kombination aus IP Director von EVS, Avid Airspeed MultiStream, Avid-Isis-Zentralspeicher, Interplay sowie den neuesten EVS-XT3-Sportproduktionsservern für den Highlight-Schnitt und den Playout im Einsatz.
»Das gesamte Setup im IBC gleicht im Grunde dem Aufbau, den wir schon in Südafrika hatten «, erklärt Vito Zoiro, Technischer Leiter des ZDF: »Allerdings haben wir die Speicherkapazitäten für die EVS-Maschinen im Nearline-Bereich erhöht. Das bedeutet konkret, dass wir zwar nicht mehr auf das komplette Material direkt zugreifen können, aber dafür eine höhere Speicherkapazität haben und das Material bei Bedarf auch sehr schnell in die EVS-Maschinen holen können.«
Für die Installation des Equipments im IBC in Warschau griffen ARD und ZDF auf Material des gemeinsamen Produktionspools (MPE) zu: So stammen etwa der Schaltraum und die Produktionsregie mit Sendeabwicklung aus dem MPE-Pool. Zusätzlich wurde aber noch Equipment beim Kölner Systemhaus Wellen+Nöthen angemietet: So kommen für das Monitoring unter anderem mehr als 50 17-Zoll- und 25-Zoll-Oled-Displays von Sony des Typs PVM-1741 und PVM-2541 zum Einsatz. Die Verteilung der Bildsignale wird mit Multiviewer-Systemen der neuesten Generation von Evertz gelöst. Diese steuern ebenfalls die Signale für den Moderationsmonitor auf Usedom: Hier kommen zwei Hantarex Outdoor-Monitore zum Einsatz (LCD 46" Airtank IP 54, HB 1500 cd/m2, Sun Stop). Auf ihnen werden unter anderem Übersichten, 3D-Grafiken und Animationen für Moderationszwecke dargestellt.
Beim Grafiksystem entschieden sich die beiden öffentlich-rechtlichen Sender — wie schon bei den anderen großen Sport-Events in jüngerer Zeit — für Vizrt und setzten damit alle eigenen Grafiken um, die in der Berichterstattung verwendet wurden. Einige Grafiken sind allerdings schon Bestandteil des Weltsignals und müssen übernommen werden.
Generell produzieren ARD und ZDF im IBC in 1080i/50, erst vor der Ausstrahlung wird das Material mit Snell-Equipment in 720p gewandelt. Auch die Surround-Mischung für den 5.1 Ton findet für beide Sender im IBC in Warschau statt. »So können wir sicherstellen, dass wir eine einheitliche Mischung und die Zuschauer bei ARD und ZDF einen ähnlichen Höreindruck haben«, erklärt Frank Himmler.
Media Broadcast überträgt für ARD und ZDF sämtliche Spiele live aus dem IBC in Warschau nach Deutschland. Das Abkommen umfasst insgesamt 29 HD/SD-Signale mit Bandbreiten bis 400 Mbit/s für komprimierte HDTV-Inhalte. Zusätzliche Daten-Services ergänzen das Leistungspaket. Die Übertragung der Live-Partien läuft über eine 2-Wege-Führung vom IBC Warschau zu den NGN-Knoten der Media Broadcast nach Berlin und Frankfurt/Main. Das Next Generation Network von Media Broadcast sorgt anschließend für die voll redundante Signalweiterleitung zum ZDF in Mainz sowie zum WDR in Köln. Für Havarie-Fälle ist am IBC auch noch ein Up-/Downlink-Fahrzeug vorgesehen, das dann einspringt, wenn alle anderen Leitungen versagen.
Kategorien ARD/ZDF-Berichterstattung
Wie immer bei großen Fußball-Turnieren gibt es unterschiedliche Kategorien von Spielen: mit dem größten Aufwand übertragen ARD und ZDF neben wichtigen Spielen wie den Halbfinals und dem Finale, natürlich die Spiele mit deutscher Beteiligung. Zusätzlich gibt es natürlich auch Spiele ohne deutsche Beteiligung, für die sich viele Zuschauer im Sendegebiet der Öffentlich-Rechtlichen interessieren: Tritt etwa Spanien gegen Italien an, ist das auch in Deutschland ein Quotengarant.
Für die technische Produktion bedeutet dies, Kategorien festzulegen, die jeweils auch implizieren, mit welchem zusätzlichen eigenen Equipment die Sender vertreten sind. ARD und ZDF entwickelten auf dieser Basis im wesentlichen drei grundlegende Kategorien, die man plakativ so zusammenfassen könnte: Wichtige Spiele mit (A+/A) und ohne deutsche Beteiligung (B+/A) und alle restlichen Spiele (C). Da ARD und ZDF mit dem Studio im Stadion (ARD) und der Berichterstattung aus Usedom (ZDF) unterschiedliche Moderations-Konzepte verfolgen, bedingt das innerhalb der drei Kategorien noch weitere Unterschiede, was die Technik vor Ort betrifft:
- Kategorie A+: entspricht Spielen mit deutscher Beteiligung und dem Glasstudio, das die ARD für die Berichterstattung aus dem Stadion einsetzt. Je nach Stadion wird das Glasstudio in einer VIP-Loge des Stadions oder in einem speziellen, eigenen Bereich eingebaut. Bei den Spielen der Kategorie A+/A sind neun eigene, zusätzliche Kameras im Einsatz — und zwar am Spielfeld, an Flash- und VIP-Interviewpositionen, in der Mixed Zone, im Studio und im Bereich für die Trainerinterviews.
- Kategorie A: umschreibt die ZDF-Spiele mit deutscher Beteiligung. Weil das ZDF an den Venues kein Glasstudio benötigt, sondern aus Usedom berichtet, werden die Kameras etwas anders eingesetzt, an der Anzahl ändert sich allerdings nichts.
- Kategorie B+: Hierzu zählen wichtige Spiele ohne deutsche Beteiligung, mit Glasstudio. In dieser Kategorie sind sieben zusätzlich Kameras im Einsatz, im Unterschied zur Kategorie A fehlen die Positionen für VIP-Interviews und für Interviews in der Mixed Zone.
- Kategorie B: Die ARD/ZDF-Variante dieser Kategorie, also ohne Glasstudio.
- Kategorie C: Bei diesen Spielen sind ARD/ZDF nicht mit eigener Ü-Wagen-Technik am Venue vertreteten, nutzen also nahezu ausschließlich die Signale des Host-Broadcasters und haben zudem einen voll ausgestatteten Kommentatorplatz gebucht. Frank Himmler vom WDR erläutert, dass man aber auch mit diesem abgespeckten Setup eine Möglichkeit gefunden habe, ohne großen Aufwand und ohne eigenen Ü-Wagen am Venue unilaterale Signale zu produzieren: Flash-Interviews vor Ort werden mit einer EB-Kamera realisiert, die per Glasfaser ein Bild- und ein Embedded-Tonsignal ans TOC (Technical Operations Center) zum IBC schickt. Von dort können ARD und ZDF die Interviewsignale einbinden – und zeitversetzt senden.
Übertragungsfahrzeuge
Der ZDF-Ü-Wagen MP5 steht durchgängig bis zum Finale in Kiew, während der zweite ZDF-Wagen MP6 in der Vorrunde zwischen Donezk und Charkow pendeln muss. Dieses Fahrzeug muss somit zwischen den Stadien eine Entfernung von 700 km in einem herausfordernden Straßennetz bewältigen. Die beiden ZDF-Fahrzeuge arbeiten mit Snell Kahuna-Mischern und Ikegami-Kameras.
Der BR-Ü-Wagen FÜ1, der bei Mischer und Kameras auf Sony-Technik setzt, überträgt in der Vorrunde zwei Spiele der deutschen Mannschaft in Lemberg und wird dabei vom SWR-Trimobil unterstützt, das auch beim dritten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft noch im Einsatz ist – dann allerdings im Team mit dem ZDF-Fahrzeug MP6. Das dritte und letzte Spiel bestreitet der FÜ1 des BR in Danzig beim Viertelfinale.
Größere Strecken legt auch der Ü4 des WDR zurück, der zwischen Breslau, Warschau und Danzig pendelt und vier Vorrundenspiele, ein Viertelfinale und ein Halbfinale überträgt. Der Ü4 ist mit einem Grass-Valley Kayenne-Mischer ausgerüstet und arbeitet mit Ikegami-Kameras. Er wurde erst vor wenigen Wochen von den Integratoren VST/Sono Studiotechnik an den WDR übergeben.
Das SR-Fahrzeug Ü1 ist in den Vorrundenspielen der B-Kategorie im Einsatz und tritt in allen polnischen Spielstätten an – muss also somit eine umfangreiche Reisezeit absolvieren. Der Ü1 arbeitet mit LDK6000-Kameras und Kayak-Bildmischer.
Der WDR begleitet die deutsche Nationalmannschaft zusätzlich mit einem HD-SNG-Fahrzeug, das für ARD und ZDF im Einsatz ist. Der Wagen kann mit drei drahtgebundenen und einer drahtlosen Kamera genutzt werden und verfügt über einen 12-kanaligen For-A-Bildmischer und ein Stagetec On-Air24-Audiopult. Für den Schnitt ist ein Media Composer eingebaut. Bei der Euro ist dieses Fahrzeug im Einsatz, um Eindrücke der Spieler oder auch vom Training der deutschen Mannschaft einzufangen. In diesem Konvoi ist auch ein Schnittmobil des ZDF unterwegs. »Auf diese Weise ist gewährleistet, dass auch der Sender, der gerade nicht sendet, jeweils noch ein Schnittfahrzeug zur Verfügung hat«, erklärt Frank Himmler, »während der sendende Zugriff auf die Kameras des HD-SNG-Fahrzeugs wie auch auf den Schnittbereich hat.«
Reaktionen auf die Berichterstattung
»Ich glaube, dass die Fußball-EM für viele das größte Ereignis des Jahres ist, vielleicht noch etwas wichtiger als die Olympischen Spiele,« sagt Dieter Gruschwitz, ZDF-Sportchef. Und die bisherigen Quoten geben ihm Recht: Schon nach den ersten Spielen der Euro zeigte sich, dass der jeweils übertragende Sender die Quoten-Charts dominiert. Fußball zieht eben immer.
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