Messe: 20.04.2012

NAB2012-Trend: Live-Übertragung via Handynetz

Als preisgünstigere Alternative zur Satellitenverbindung hat sich in den vergangenen Jahren die Übertragung von Videosignalen via Handynetz positioniert. Nun geht dieses Thema in die nächste Runde.

Als Pionier dieser Technik kann das israelische Unternehmen LiveU gelten, aber es gibt auch Alternativen, etwa TVU Networks und Code One. Nun geht das Thema in die nächste Stufe: die Geräte werden kleiner, die Technik wird erweitert, perfektioniert und integriert.

So zeigt etwa LiveU an seinem Stand ein Fahrzeug, das von seinen Erbauern analog zum SNG- als MNG-Fahrzeug bezeichnet wird — für Mobile News Gathering. Aus dem Auto können Live-Signale oder zuvor hergestellte Aufzeichnungen über eine Außenantenne via Handynetz übertragen werden: Das hat den Vorteil, dass man eine stabilere, leistungsfähigere Verbindung hat und bei Bedarf eine Funkzelle, die etwa durch Veranstaltungsbesucher überlastet ist, rasch verlassen kann.

Panasonic stellte im Rahmen seiner Pressekonferenz eine erste Integrationsstufe zwischen Mobilfunk-System und Camcorder vor, am Stand gibt es das System schon die ganze Woche zu sehen. Dabei ist ein kompakteres LiveU-Gerät direkt an den Camcorder angeflanscht. JVC macht in den USA etwas ähnliches in Kooperation mit TVU Networks.

Im nächsten Schritt, so lassen es zumindest Panasonic und LiveU verlauten, soll es eine engere Integration geben: Die Bedienung der Übertragungseinheit soll dann über das Camcorder-Menü erfolgen. Der Anwender kann dann sozusagen wählen, ob er aufzeichnen, live senden oder beides gleichzeitig will.

Man braucht nicht viel Fantasie und Hellsichtigkeit, um vorherzusagen, dass es in ein paar Jahren so ein könnte, dass man einen Camcorder mit einer Live-Sendeeinheit so bestücken kann, wie heute mit einem drahtlosen Audioempfänger: Einfach die Sendeeinheit in den dafür vorgesehenen Slot stecken — und los geht’s.

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