Technische Oscars 2012 — auch für Arri
Für technische und wissenschaftliche Leistungen verleiht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (Ampas) in den USA jedes Jahr verschiedene Preise, die unter dem Oberbegriff »Technik-Oscars« zusammengefasst werden. Einige davon gehen bei der 2012er-Verleihung, die im Februar stattfindet, auch an Mitarbeiter von Arri.
Insgesamt prämiert die Ampas in diesem Jahr acht wissenschaftliche und technische Entwicklungen mit verschiedenen Auszeichnungen, die an insgesamt 28 Personen verliehen werden. Die Verleihung der »technischen Oscars« findet im Rahmen einer eigenen, von der großen Oscar-Gala abgespaltenen Zeremonie am Samstag, den 11. Februar 2012 im Luxushotel Beverly Wilshire in Los Angeles statt.
Oscar-Statuette für Arrilaser
Einen »Academy Award of Merit« können im Jahr 2012 die Arri-Mitarbeiter Franz Kraus, Johannes Steurer (beide Arri) und Wolfgang Riedel (Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik) für Konstruktion und Entwicklung des Arrilaser Filmrecorders entgegennehmen. Der »Award of Merit« ist die Königsklasse der »Technik-Oscars« und als einziger dieser Preise mit der Verleihung einer der weltbekannten Oscar-Statuetten verbunden.
Plaketten für sechs weitere Entwicklungen
Auch unter den sechs von der Jury ebenfalls für preiswürdig betrachteten und dafür mit dem »Scientific and Technical Achievement Award« in Form einer Plakette bedachten Entwicklungen, befinden sich deutsche Preisträger: Dr. Jürgen Noffke wird für die optische und Uwe Weber für die mechanische Konstruktion der von Arri und Zeiss gemeinsam entwickelten Objektivbaureihe »Master Primes« ausgezeichnet.
Eine Plakette erhalten auch Radu Corlan, Andy Jantzen, Petru Pop und Richard Toftness für Konstruktion und Entwicklung der digitalen High-Speed-Kameras Phantom Flex und Phantom Gold.
Für das Bildstabilisierungssystem Pictorvision Eclipse, das in Hubschraubern verwendet wird, werden Michael Lewis, Greg Marsden, Raigo Alas und Michael Vellekoop ausgezeichnet.
Ebenfalls im Bereich Bildstabilisierung angesiedelt: Die Stab-Kamerakopf-Baureihe für deren Entwicklung und Realisierung "Bob" Nettmann, Michael Sayovitz und Brad Fritzel eine Plakette erhalten.
John D. Lowry, Ian Cavén, Ian Godin, Kimball Thurston und Tim Connolly werden für ihre Arbeit an einer GPU-beschleunigten Bildverbesserungs-Software ausgezeichnet, die als »Lowry-Prozess« bekannt ist und Rauschen sowie andere Artefakte reduziert.
Fujifilm und deren Mitarbeiter Hideyuki Shirai, Dr. Katsuhisa Oozeki und Hiroshi Hirano werden für den Schwarzweißfilm Eterna-RDS 4791 ausgezeichnet, der im Archivbereich eingesetzt wird.
Urkunde für Software-Entwicklung
Über die »Technischen Oscars«
Neben den Oscars für gestalterische und künstlerische Leistungen verleiht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (Ampas) in den USA in jedem Jahr auch verschiedene technisch-wissenschaftliche Auszeichnungen. Sie können gemäß den Statuten der Ampas für Geräte, Methoden, Formeln, Entdeckungen und Erfindungen verliehen werden, die »einen besonderen, außerordentlichen Wert für die Kunst und Wissenschaft des Films haben« und auch tatsächlich eingesetzt werden.
Dabei gibt es drei Klassen: Den »Academy Award of Merit« der mit einer Oscar-Statuette verbunden ist. Den »Scientific and Engineering Award«, der als vergoldete Plakette mit kleiner, integrierter Oscar-Statuette ausgeführt ist. Zudem werden »Technical Achievement Awards« in Form einer Urkunde verliehen.
Bei den »technischen Oscars« muss — anders als bei den anderen Oscars — die prämierte Entwicklung nicht aus dem vergangenen Jahr stammen, sondern kann schon länger im Markt vertreten sein. Alle technischen Auszeichnungen werden üblicherweise an Personen und nicht an Unternehmen vergeben. Die Verleihung erfolgt im Rahmen einer von der weltbekannten Oscar-Gala abgespaltenen Veranstaltung in den USA. Teile dieser Verleihung werden später als Aufzeichnung in die große Oscar-Verleihung integriert.
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