NAB2011: Medienkonvergenz-Plattform Selenio
Harris präsentiert mit Selenio ein neues Geräteträger- und Modular-System, das AV-Processing mit den Anforderungen der IP-Welt verknüpft.
In Zeiten von Facebook, Internet und mobilen Endgeräten muss sich das Fernsehen immer wieder neu behaupten. Harris-Broadcast-Chef Harris Morris betrachtet diese Entwicklungen aber alles andere als skeptisch. Aus seiner Sicht sorgen die neuen, interaktiven Medien sogar eher dafür, dass sich noch mehr Zuschauer TV-Programme ansehen als zuvor. Die Furcht vor der neuen Online-Welt hält Morris für unbegründet und ist sich sicher, dass dem Fernsehen noch viele fruchtbare Jahre bevorstehen. Global betrachtet macht er nach wie vor ein großes Wachstumspotenzial für diesen Markt aus, was sich für Harris nicht zuletzt im guten Transmission-Business niederschlage.
Als zentrales Produkt der Harris-Palette betrachtet Morris die neue »Media Convergence Platform« Selenio: Dahinter verbirgt sich so etwas wie ein Geräteträger für Steckkarten, der aber auch eigene Intelligenz und Funktionalität besitzt. Im Gegensatz zu anderen Geräteträgern werden bei Selenio die eingesteckten Karten nicht nur mit Spannung versorgt und gekühlt, sondern die Host-Box ermöglicht auch den Datenaustausch zwischen den eingesteckten Modulen. Weil auch Netzwerkkarten zur Verfügung stehen, handelt es sich auch um ein System, das in der Lage ist, die klassische Broadcast-Signalwelt mit der IP-Welt zu verbinden. Selenio kann dabei intern, und ohne unnötig Anschlüsse der Boards zu belegen, Aufgaben wie AV-Processing, Kompression, Konvertierung und Multiplexing erledigen.
Im Unterschied zu klassischem Modular-Equipment ist Selenio aber auch deutlich leistungsfähiger — und das in ganz unterschiedlichen Bereichen. So benötigt die Plattform deutlich weniger Platz im Rack und dank eines effizienten Signalmanagments auch deutlich weniger elektrische Leistung. Weiter sei das System laut Hersteller sehr einfach aufzusetzen, der Einrichtungsaufwand sei vergleichsweise gering, so Harris.