Trimediales Kinderprogramm beim SFR: Zambo
Das Schweizer Kinderprogramm »Zambo« gibt es im Fernsehen, im Radio und im Internet. Der Broadcast-Dienstleister TPC entwickelte dafür eigens ein trimediales Sendekonzept, das seit vergangenem Jahr im Einsatz ist. film-tv-video.de hat sich die Umsetzung beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) angesehen.
Wer beim Stichwort »Schweizer Kinderprogramm« an die Zeichentrickserie »Heidi« denkt, der sollte dringend mal Zambo einschalten, um sich auf den neuesten Stand zu bringen: Das »erste trimediale Kinderprogramm Europas«, ist seit September vergangenen Jahres on Air — und zwar nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Radio und im Internet.
Was ist Zambo?
Zambo läuft in der Schweiz täglich als Teil des Kanals SF2 und setzt sich aus Serien und Magazinsendungen zusammen. Zusätzlich übernimmt das Radioprogramm täglich eine Stunde Kinderprogramm und im Internet können die Kids weitere Elemente finden und aktiv das On-Air-Programm von Fernsehen und Radio mitgestalten.
Zentrales Element von Zambo sind drei jeweils zehnminütige Live-Blöcke, die täglich im Studio in Zürich produziert und von Magazinbeiträgen und Serien umrahmt werden. Das Studio ist, wie die gesamte Sendung in drei Bereiche unterteilt: Im »Zamborium« können Kinder experimentieren und beispielsweise kochen, basteln und werkeln. Bei »Zambooster«, einem Live-Spiel, können die Kinder auf der Website eigene Avatare basteln, sich online oder per SMS anmelden und dann an verschiedenen Spielrunden teilnehmen. Der jeweilige Sieger »fliegt« dann als Avatar virtuell direkt zur Moderatorin ins Studio und nimmt per Telefon am Finale des Spiels teil. »MyZambo« ist das dritte Element, eine Community-Ecke im Studio, in der über alle erdenklichen Themen geredet wird, wobei die Themen dafür hauptsächlich von den Kindern selbst bestimmt und via Internet vorgeschlagen werden.
Technische Konvergenz erwünscht
»Zambo wird für drei Vektoren produziert: Fernsehen, Radio und Internet. Die Kernidee des gesamten Projekts bestand darin, dass eine gemeinsame Redaktion alle drei Vektoren bedient«, erläutert Thomas Wochner, Projektleiter beim Schweizer Broadcast-Dienstleister TPC, den Ansatz des Kindermagazins. Er berichtet weiter, dass man sich der Konvergenz erst nach und nach angenähert habe.
»Vor Zambo war alles noch getrennt: Da gab es ein Fernsehprogramm mit vorwiegend vorproduzierten Sendungen, dann gab es ein Radioprogramm und es gab je einen Internet-Auftritt des Radios und des TVs«, berichtet Wochner. Ausgehend von dieser Situation habe man sich dann dazu entschieden, ein Kinderstudio zu bauen und damit Inhalte zu produzieren, die später am Tag ausgestrahlt werden sollten. Weil in der Folge im TV-Morgenprogramm eine Lücke entstanden war, entschied man sich dazu, diese Lücke mit der Übertragung des Radioprogramms zu füllen. »Das war für uns ein wichtiger Schritt in Richtung Konvergenz, die wir bei der Sendung "3 auf 2" umsetzten. Dabei wurde mit ganz einfachen Mitteln die Radiosendung gefilmt und über die Fader des DJ-Pult ließen sich bestimmte Dinge einblenden«, berichtet Wochner. Die von der TPC-Abteilung eMedia entwickelte Steuerung erfasste dabei die Reglerkontakte des DJ-Pults des Radiomoderators und auf dieser Basis wurden die TV-Bilder von sechs Studio- und drei Web-Kameras im Vizrt-Grafiksystem vollautomatisch eingebaut. So entstand parallel zur Radiosendung automatisch eine einfache Fernsehsendung.
Bei der Konzeption des neuen Kinderstudio für Zambo wollten die Macher die Konvergenz dann noch weiter vertiefen: So sollte im neuen Studio sowohl die Fernseh-, wie auch die Radiosendung produziert werden und zusätzlich noch ein Internet-Stream entstehen. »Wir mussten eine kostengünstig produzierte TV-Sendung mit wenig Personal planen. Für die Radiosendung war wiederum klar, dass wir eine Lösung schaffen mussten, die es ermöglichte, aus der Radiosendung heraus die Fernsehregie so zu steuern, dass sich Bildinhalte per Internet ausgeben lassen«, so Wochner. Dafür auf technischer Ebene eine Lösung zu finden, war nicht ganz einfach, aber dank zahlreicher Steuermodule, die TPC dafür selbst entwickelt hat, konnte der Schweizer Technikdienstleister das letztlich umsetzen.
Grundlegende Workflows des trimedialen Studios
Fasst man es plakativ zusammen, so lauteten die wichtigsten Vorgaben bei der Planung des trimedialen Studios:
- eine gemeinsame Redaktion muss damit TV, Radio und Internet bedienen können
- die Installation muss Kosten sparen
- die Mac-Plattform soll in puncto Broadcast-Tauglichkeit fit gemacht werden
- bestimmte Geräte aus dem Radiobereich waren gesetzt und sollten auch im Zambo-Studio Einzug halten: etwa das Studer DJ-Pult On Air 3000
Die Macher bei TPC entschieden sich aufgrund dieser Vorgaben für folgende zentrale Systemkomponenten: Open Media von Annova dient als Redaktionssystem, Final Cut Pro / Final Server wird für Schnitt und Asset Management verwendet, Systeme von Tools on Air werden via MOS-Schnittstelle für Ingest und Playout genutzt. Über diese Schnittstelle wird auch das Grafiksystem Vizrt gesteuert. Für die Radio Produktion wurde das bestehende Digas Produktionsystem erweitert.
Anforderungen an die Redaktion
Die Redaktion macht im Prinzip alles selbst, berichtet Christine Spiegel, technische Projektleiterin bei TPC: »Die Redakteure planen den Content, filmen, schneiden und bearbeiten das Material. Das war anfangs natürlich ein gewisser Unsicherheitsfaktor, weil man nicht so sicher war, ob die Redaktion all diese Aufgaben auch stemmen könnte.«
Zunächst war deshalb bei der Postproduktion des Contents zusätzlich immer noch ein Cutter einbezogen Doch mittlerweile braucht die Redaktion die externe Hilfe gar nicht mehr und möchte eigentlich eher darauf verzichten, berichtet Christine Spiegel. Thomas Wochner erklärt: »Im Radio haben die Redaktionen längst viele technische Aufgaben übernommen, und jetzt entwickeln wir uns auch beim Fernsehen in diese Richtung. Das ist auch bei unserer Radiosendung so, die zwischen 19 und 20 Uhr läuft: Hier wickelt ein Moderator die Sendung komplett ab, wobei ein Internet-DJ als Verbindung zwischen Studio und Online-Community mit dabei ist, der aktiv in die Sendung eingreift und auch Beiträge liefert.«
Studio
»Bei den Studiokameras haben wir uns in einem Segment umgesehen, in dem Preis/Leistungs-Verhältnis stimmen. Letztlich haben wir uns für den Hersteller JVC und das Modell GY-HM790 entschieden. Diese Kameras lassen sich mit einem Studiokabel betreiben, mittlerweile gibt es sogar ein Glasfaserkabel dafür.«
Von den GY-HM790-Kameras, in die für das Studio investiert wurde, sind zwei auf Pedestals montiert, eine dritte 790er dient als Handkamera. Als vierte Kamera wird eine fest installierte Dome-Kamera des Typs AW-HE100E von Panasonic eingesetzt.
Das Studio ist komplett in HD konzipiert — derzeit noch in 720p50, doch schon in Kürze wird auf 1080i50 umgestellt. Das HD-Programm wird dann im Schaltraum von TPC/SFR down-konvertiert und in SD ausgestrahlt. Gleichzeitig läuft eine Leitung des down-konvertierten Signals wieder in der Studioregie auf, »denn hier wird entschieden, was ins Internet ausgegeben wird«, erläutert Thomas Wochner. »Das ist auch deshalb so, weil SF2 sehr viel Sport sendet und wir daher immer wieder die Situation haben, dass der aktuelle Sport eine andere Sendung verdrängt.«
In diesen Zeiten wird dann weiterhin der Internet-Stream des normalen Programmschemas gesendet. Wenn es sich um Internet-only-Ausstrahlungen handelt, darf in der Schweiz übrigens auch keine Werbung ausgestrahlt werden – ein Aspekt, den es ebenfalls zu berücksichtigen gilt. »Anfangs hatten wir wochenlange Diskussionen, ob wir Internet-only ausstrahlen dürfen oder nicht. Für uns war das eine entscheidende Frage, die natürlich auch aufs Systemdesign Einfluss hatte«, so Christine Spiegel.
Während die Sendungsblöcke »Zamborium« und »MyZambo« relativ konventionell im Studio produziert werden, stellte das Online-Spiel »Zambooster«, als dritter Live-Block der Sendung, die Techniker ebenfalls vor einige Herausforderungen: Hier galt es, die interaktive Komponente der Sendung in Zusammenarbeit mit der Firma GoSub auszureizen.
Die Kinder können sich bei Zambooster online oder per SMS anmelden und dann mit ihrem eigenen Avatar am jeweiligen Spiel teilnehmen, das die Moderatorin im Studio ausführt. Neben der Moderatorin wird auf der Greenbox das Bild dargestellt, das der Rechner liefert. Die Kinder beantworten Fragen und wer die richtige Antwort gefunden hat, kann weiter am Spiel teilnehmen, bis er in die Endrunde geht. Dort geht es um eine Schätzfrage, und das Kind, das dem Ergebnis am nächsten liegt, wird angerufen.
»Dann wird es manchmal etwas hektisch, weil sich die Kindern natürlich nicht immer gleich melden, wenn wir sie aus der Regie anurfen«. Der Avatar des Siegers landet dann virtuell im Studio. Von der Regie aus lässt sich der Avatar sogar animieren, während die Moderatorin mit dem Kind/Avatar spricht.
»Kurz vor Ende unserer Projektphase stellte sich heraus, dass wir diese Grafik nicht mit unserem eigenen, sondern mit einem externen System realisieren würden, Das bedeutete, dass wir mit unserem ohnehin knapp kalkulierten Geräte-Setup noch drei weitere Signale verarbeiten und einbinden mussten: das Kamerasignal, in dem der Avatar positioniert werden soll, die eingespielte Welt als Hintergrund und als drittes der Avatar selbst mit Fill- und Keysignal«. Thomas Wochner berichtet: »An dieser Stelle sind war dann schon an die Grenzen unseres Systems gelangt, unter anderem deshalb, weil wir mit dem AV-HS450 Panasonic-Mischer arbeiten — und der bietet nun mal nur einen Color- und zwei Downstream-Keyer. Das hat dann exakt ausgereicht für unsere Anforderungen — mehr geht nicht mehr.«
Regie
Die Regie war am Anfang so konzipiert, dass es einen Arbeitsplatz für den Multitechniker und einen für die Bildregie gab. Der Multitechniker ist gewissermaßen ein Allrounder, der zum einen die Moderatoren und Gäste im Studio verkabelt, der dafür sorgt, dass alles im Studio läuft und der während der Sendung auch in der Regie mitarbeitet. Ein dritter Arbeitsplatz war für die Assistenz vorgesehen, ein vierter für den Produzenten.
An jedem Arbeitsplatz gibt es mehrere Screens, mit denen sich die jeweiligen Systeme bedienen und überwachen lassen. Per KVM-Switch ist es zudem möglich, die einzelnen Arbeitsplätze auch leicht zu switchen. Zusätzlich sind Multiviewer im Einsatz, die direkt am Panasonic-Mischer angeschlossen sind. Auf fünf kleinen TV-Monitoren werden die Live-Signale für die unterschiedlichen Ausspielkanäle gezeigt.
»Das übliche Konzept eines Bildmischers mit einer vorgelagerten Kreuzschiene haben wir auch bei Zambo übernommen«, erläutert Thomas Wochner weiter. »Bei uns ist die Kreuzschiene aber auch gleichzeitig die Havarie-Fernbedienung, falls der Bildmischer ausfällt.« Darauf liegen dann die 16 wichtigsten Quellen.
Die grundlegende Idee der Fernsteuerung hat TPC auch übernommen, um aus dem Studio heraus die Bildregie führen zu können, wenn die eigentliche Regie unbesetzt ist. »In diesem Fall weiß man ja nicht, in welchem Modus sich der Bildmischer gerade befindet und deshalb haben wir eine Lösung entwickelt, mit der wir die Kreuzschiene fernsteuern zu können. Damit können wir während der Radiosendung den Internet-Stream in puncto Video steuern« erklärt Thomas Wochner. Ähnliche Lösungen gibt es auch für den reinen Internet-Betrieb oder für den Loop-Modus. »Die gesamte Steuertechnik spielt eine sehr wichtige Rolle innerhalb unserer Installation und ist eine Eigenentwicklung unserer eMedia-Abteilung« sagt Christine Spiegel. Die einzelnen Steuermodule wurden vergleichsweise aufwändig programmiert, lassen sich aber nun auch in anderen Projekten einsetzen.
Sendeplanung mit OpenMedia
Die Redaktion plant den Sendeablauf mit OpenMedia von Annova. Aus der Sicht von SRF ist OpenMedia sehr flexibel und lässt sich auch in anderen Organisationseinheiten nutzen und einsetzen, so Christine Spiegel. Mit der Software wird der komplette Sendeablauf geplant, wobei für die Live-Sendungen, die Wiederholungen und für die Radiosendung eigene Sendepläne erstellt werden. »Innerhalb von OpenMedia können wir die Videobeiträge und auch die Vizrt-Grafiken direkt einbinden und verlinken«, erläutert Christine Spiegel die Arbeitsweise des Systems. »Schön ist auch die Möglichkeit, Bauchbinden direkt editieren und eingeben zu können«, ergänzt sie.
Für die Fernseh- wie auch die Radioredaktion war OpenMedia neu. Beim Vorgänger-Kinderprogramm gab es praktisch keine Live-Anteile und somit auch nicht den zwangsläufigen Bedarf an einem Redaktionssystem. Die Radioleute wiederum hatten mit einem anderen Planungs-Tool gearbeitet, das stellenweise auch heute noch eingesetzt wird.
Schnitt mit Final Cut, Asset Management mit Final Cut Server
Final Cut Server dient bei Zambo als Asset Management System, in dem verwaltet wird, welche Clips wie verwendet werden sollen. Aus FC Server lassen sich die Clips direkt ins Playout oder in OpenMedia übergeben – es ist auch möglich, Videoclips ans Grafiksystem Vizrt zu senden, »aber das wird im Moment eher selten eingesetzt«, berichtet Christine Spiegel. Auch ans Diga-Audiosystem oder ins Archiv lassen sich die Clips transferieren. »Abhängig von der Destination wird das jeweilige File auch transcodiert, wobei unser Produktionsformat auf dem Server ProRes 422 ist.«
Die eigentlichen Beiträge schneidet die Redaktion mit zwei Hi-Res-Final-Cut-Stationen. Der Einsatz von Roughcut-Editor als einfache Schnittmöglichkeit in Final Cut Server hat sich aus der Sicht der TPC-Leute noch nicht richtig bewährt: »Für den Low-Res-Schnitt würden wir uns noch Verbesserungen und am besten ein eigenes Tool in Final Cut Server wünschen, denn eigentlich kann man in Final Cut Server schon Ins und Outs setzen, aber leider keine Clips erzeugen«, so Christine Spiegel. »Wir setzen den Rough-Cut-Editor derzeit letztlich hauptsächlich dazu ein, wenn wir beispielsweise In- und Out-Punkte bei Serien setzen, sodass man dafür nicht einen eigenen Schnittplatz blockieren muss«.
Playout mit Just Live
SRF nutzt bei Zambo mehrere Module des österreichischen Herstellers Tools on Air. Mit Just-In realisiert der Sender den Ingest: »Wir arbeiten hier aus Redundanzgründen mit zwei Kanälen«, erläutert Christine Spiegel und ergänzt: »Einer der beiden Kanäle starte die Aufzeichnung automatisch, den zweiten Kanal starten wir manuell. Diese Aufzeichnung brauchen wir zum einen für die Archivierung, aber auch für die Wiederholung der Sendung am darauffolgenden Tag, sowie fürs Internet«.
Auch das Playout-System Just-Live von Tools on Air nutzt SRF. Der Hersteller programmierte eigens die Systemanbindung via MOS-Protokoll, die es ermöglicht, die Sendeabläufe aus OpenMedia zu übernehmen und das Material von Final Cut Server via XML-Austausch auszuspielen.
Für bestimmte Applikationen setzt SRF auch eine Zusatzentwicklung von Tools on Air ein, die es innerhalb von Final Cut Server erlaubt, In- und Out-Punkte bei bestimmten Clips als Kommentar zu speichern, den das Playout-System von Tools on Air dann auslesen kann. »Das System spielt dieses Clips dann entsprechend dieser I/Os aus. Gerade bei Serien, die von Band eingelesen und dann ausgestrahlt werden, nutzen wir das häufig, dann muss man nicht die ganze halbstündige Serie erneut rendern«.
Mittlerweile ist Just-Live eingeführt, aber in den Anfängen gab es durchaus Widerstände, denn das System war für den Support wie auch für die Produktion gänzlich unbekannt — und bedeutete somit zunächst Mehraufwand. »Wir haben das System gemeinsam mit dem Hersteller für unsere Bedürfnisse optimiert, und Tools on Air war dabei sehr kooperativ«, erzählt Thomas Wochner. »So gab es beispielsweise keine Schnittstellen, um diskrete Tasten fürs Auslösen von Start- oder Stopp-Befehlen einzurichten. Das konnten wir dann einfach übers TCP/IP-Protokoll lösen und dafür unsere Vernetzung nutzen. So ließ sich auch eine Fernsteuerung des Sendeablaufs in die Regie umsetzen«, so Wochner.
Auch bei der Oberfläche zeigte sich Tools On Air flexibel, sodass nun in der Bildregie drei Kanäle auf einem Bildschirm dargestellt werden können. Auf einem zweiten Bildschirm wird der Sendeablauf von OpenMedia dargestellt, sodass man leicht verfolgen kann, wann welcher Beitrag ansteht. »Wenn wir aktuell noch etwas ändern, tun wir das in OpenMedia, und die Änderungen werden dann im Vizrt-System wie auch im Playout-System reflektiert«, erklärt Christine Spiegel. Zusätzlich ist es aber auch möglich, die MOS-Steuerung des Playouts aufzuheben und einzelne Kanäle manuell zu steuern.
Weitere Konvergenzprojekte
Die Sportredaktion des SRF wird ebenfalls zusammengelegt, dort wird es aber von Anfang an so sein, dass innerhalb der Redaktion bestimmte Arbeitsbilder erhalten bleiben. »Die eierlegende Wollmilchsau wird es dort nicht geben, stattdessen sollen Radioexperten, Fernsehexperten und VJs erhalten bleiben. Wichtig ist dort allerdings, dass die Produzenten der Teilbereiche eng miteinander kommunizieren können.« Bei der Kindersendung Zambo reicht die Konvergenz dagegen weiter, dort machen beispielsweise die TV-Moderatoren auch Radio, und die Radiomoderatoren moderieren wiederum auch im Fernsehen. Die Zukunft hat begonnen: weitere Konvergenzprojekte sollen folgen.
Hintergrund, Ausgangsbedingungen
Vor rund 25 Jahren hatten sich Schweizer Fernsehen und Radio dazu entschieden, getrennte Einheiten für TV und Radio zu schaffen. Seither operierten öffentlich-rechtliches Radio und Fernsehen in der Schweiz unabhängig voneinander. Weil sich aber in den vergangenen Jahren die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändert haben, schlossen sich Anfang Januar 2011 das Schweizer Radio DRS und das Schweizer Fernsehen wieder zusammen und firmieren nun gemeinsam als SRF.
Für TPC (Technology and Production Center Switzerland AG), den Technik-Dienstleister und –Entwickler des Schweizer Fernsehens, bedeutet dies, dass seit dem 1. Januar 2011 neben den TV-Aktivitäten auch die Radioproduktion und die IT-Services des SRF im gleichen Haus gebündelt sind. TPC fungierte daher auch als Systemintegrator für den Zambo-Studioneubau der im denkmalgeschützten Radiostudio Zürich angesiedelt ist. TPC war dabei für alle mechanischen Installationen, die komplette Verkabelung und IT-Anbindung zuständig, wie auch für die gesamte Audio- und Videoinfrastruktur und die neue Studio-Dekoration.