Messe: 28.09.2010

IBC2010: Quantel erweitert Postpro- und Broadcast-Produkte

Neben der V5-Software präsentierte Quantel zusätzliche Erweiterungen für seine Postproduktionssysteme eQ, iQ und Pablo. Im Broadcast-Bereich wurde mit QTube eine zukünftige Ergänzung für die sQ-Server-Systeme als Technologie-Demo vorgestellt. Auch das Asset-Management-System Mission 2 und der Editor Qube sollen zukünftig die Enterprise-sQ-Produktionssysteme ergänzen.

Dark Energy von Cinnafilm

Die Software Dark Energy von Cinnafilm lässt sich nun mit den Quantel-Systemen eQ, iQ und Pablo verwenden. Dark Energy dient zur Reduktion von Bildrauschen. Eine automatische Bildanalyse- und Bildkorrekturfunktion soll schnelle Ergebnisse liefern, die dann manuell noch verfeinert werden können. Auch die Umkehrung des Prozesses ist möglich: Durch Hinzufügen von künstlichem Filmkorn ist es möglich, Videomaterial einen gewissen Filmlook zu geben oder Filmmaterial mit unterschiedlicher Körnung aneinander anzupassen. Die Software von Cinnafilm wird als Plug-In in das Effekt-Toolset der Quantel-Systeme integriert

Farb-Management-Technologie Lightspace

Für seine Finishing- und Grading-Systeme eQ, iQ und Pablo bietet Quantel ab sofort das Color-Management-System Lightspace CMS von Light Illusion an. Durch die Integration des Lightspace-Systems wird eine automatische Farbkalibrierung des jeweils eingesetzten Monitors direkt aus dem Quantel-System heraus möglich. Das Kalibrierungssystem ist dabei auch mit verschiedenen Projektoren kompatibel, um Farbkorrekturen auf der Leinwand durchzuführen. Lightspace CMS verwendet ein Colorimeter, das die vom Quantel-System ausgegebenen und definierten Farbstandards misst. Aus den Daten des Colorimeters erstellt Lightspace eine LUT, die von den Quantel-Systemen dann benutzt wird.

V5 Software für die Postproduktion

Die von Quantel präsentierte V5-Software befindet sich laut Hersteller momentan in der finalen Beta-Phase. Sie soll laut Quantel vor allem im Stereo-3D-Bereich neue Funktionen bieten. Beispielsweise sollen verbesserte Tools für Konvergenz-Justierungen integriert sein. Die anhand exakter Pixelangaben vorgenommenen Korrekturen lassen sich dabei in die Effekte-Settings übernehmen. Im Push-Modus lassen sich Zoombewegungen überprüfen und Artefakte korrigieren. Ein Rotations-Werkzeug kann bei der Korrektur von Fehlern in der Bildgeometrie der Stereo-3D-Bilder helfen. Der Anaglyphen-Modus erlaubt die Darstellung der Stereo-Bilder auf einem 2D-Monitor. Durch die ebenso mögliche Mono-Darstellung beider Kanäle sollen störende Abweichungen besser sichtbar werden.

V5 Software für den Broadcast-Bereich

Für seine Enterprise sQ-Systeme zeigte Quantel ebenfalls ein neues V5-Betriebssystem. Auch hier liegt ein Schwerpunkt auf dem Stereo-3D-Workflow. Von Ingest über Schnitt bis Playout kann am Enterprise sQ mit 3D-Material gearbeitet werden. Der bandlose 3D-Workflow entspricht laut Quantel dem gewohnten Ablauf einer 2D-Sendeproktion mit Enterprise sQ. Die neue Version bietet zudem Verbesserungen im Bereich Datei-und Zugriffsrechte-Management. Durch individuelle Zugriffsrechte bleibt jederzeit nachvollziehbar, wer ein Projekt an welchem System bearbeitet hat. Außerdem ist nun der Betrieb der Editing-Clients unter Windows 7 möglich.

QTube für Enterprise sQ

QTube nennt Quantel eine Technologie, aus der später eine neue Komponente für Enterprise sQ entstehen könnte. In QTube steckt vielleicht das Potenzial, den Bereich Remote Production zu beflügeln: Auf einem Server gespeicherte Inhalte via Internet in Echtzeit bearbeiten zu können, ist das Ziel dieser Technologie. QTube soll letztlich die parallele Bearbeitung von Sendebeiträgen von verschiedensten, über die ganze Welt verteilten Standorten aus ermöglichen. So soll etwa der frame-genaue Schnitt eines Projekts von jedem Ort der Welt mit einigermaßen gutem Internet-Zugang aus durchführbar sein. Ein fertig geschnittener Beitrag kann dann von dem entfernten sQ-Server aus gesendet werden. Der von Quantel hierfür als User-Interface eingesetzte QTube-Editor basiert auf der Quantel-Anwendung sQ Edit, die zugrunde liegende Technologie geht aber sehr viel tiefer: Quantel zieht hierfür eine weitere Ebene in der Dateiverwaltung auf dem Server ein und »virtualisiert« die Antworten auf die Anfragen des File-Systems.

»Die Welt wird immer stärker miteinander vernetzt und es wird Zeit, dass diesem Trend auch in Broadcast und Postproduktion Rechnung getragen wird«, begründet Steve Owen von Quantel die Entwicklung von QTube.

Qube-Editor

Mit Qube stellt Quantel einen neuen Editor für sein server-basiertes Produktionssystem Enterprise sQ vor. Qube ist eine 64-Bit-Anwendung und läuft unter Windows 7. Neben Stereo-3D inklusive Side-by-Side-Wiedergabeverfahren wird auch die Bearbeitung von Material in 1080p unterstützt. An einsetzbaren HD-Formaten nennt Quantel beispielsweise DVCPRO100 und AVC-Intra. Die Benutzeroberfläche orientiert sich an Quantels sQ Edit-Plus-System. Das System soll ab Anfang des kommenden Jahres ausgeliefert werden.

Mission 2

Mission, das Media-Asset-Management-Programm für Enterprise-sQ-Umgebungen, präsentierte Quantel in Version 2. Mission 2 ist laut Hersteller leistungsstärker und integriert sich besser in vernetzte Workflows. Die Anwendung soll Broadcastern bei Kontrolle und Management von Material und Metadaten helfen. An neuen Funktionen nennt Quantel zum Beispiel das Media Center, das webbasiert arbeitet und Media-Management-Werkzeuge für den gesamten Produktionsablauf bietet. Auch Mission 2 soll ab Januar 2011 lieferbar sein.

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