Arri setzt bei Alexa auf ProRes und SxS-Speicherkarten
Arri stellte in den USA kurz vor der NAB2010 dem Verband amerikanischer Kinokameraleute den aktuellen Stand bei der digitalen Kamera Alexa vor, die ab Juni lieferbereit sein soll. Zwei der Neuheiten: Arri setzt bei Alexa auf den ProRes-Codec von Apple und wird als Onboard-Speichermedium SxS-Speicherkarten verwenden.
Mit der Alexa wird es laut Arri möglich sein, nativ in den Apple-Formaten ProRes 422 und 444 aufzuzeichnen. Der Apple-Codec generiert Dateien, die direkt mit dem Apple-Schnittprogramm Final Cut Pro (FCP) verarbeitet werden können. Ob Arri ausschließlich auf ProRes setzt oder parallel dazu auch andere Codecs anbieten will, geht aus der Pressemeldung, die Arri zu diesem Thema veröffentlichte, nicht hervor.
In jedem Fall soll es mit Alexa möglich sein, komprimierte HD-Signale im ProRes-Format auf Speicherkarten aufzuzeichnen, die dann direkt in FCP auf Apple-Computern verarbeitet werden können — ohne vorher Import- oder Konvertierungsschritte zu erfordern.
Mit der Wahl der Apple-Codec-Familie geht also auch einher, dass wegen der damit erzielbaren Datenmengen »normale« Speicherkarten als Aufzeichnungsmedium verwendet werden können. Hierbei hat sich Arri für SxS-Speicherkarten entschieden, wie sie Sony in seiner XDCAM EX-Baureihe verwendet.
Vor wenigen Tagen war zudem bekannt geworden, dass Arri in einem anderen Bereich — nämlich beim Thema HD-Video-Assist bei Filmkameras — mit dem Hardware-Hersteller Aja zusammenarbeitet, der mit KiPro einen ProRes-Recorder anbietet. Vielleicht bringt die NAB2010 hier weitere Informationen, ob KiPro auch als alternativer Recorder bei Alexa verwendet werden kann.
Adrian Widera, bei Arri für Strategie und Business Development zuständig, sieht im einfachen Workflow, der mit ProRes möglich wird, einen »neuen Level in der Produktivität für den professionellen Kino- und Broadcast-Markt« erreicht.
Als Lieferstart für Alexa nennt Arri nun den Juni 2010. Derzeit wird die Kamera schon in Babelsberg bei Roland Emmerichs aktuellem Filmprojekt »Anonymous« eingesetzt.