Editorial, Kommentar, Top-Story: 20.04.2010

Nachwehen

Die NAB2010 wird vielen Besuchern in unangenehmer Erinnerung bleiben — aber in den meisten Fällen kann die Messe gar nichts dafür: Noch immer stecken etliche der europäischen Messebesucher in den USA fest, weil sie — so wie viele andere Reisende weltweit — in Folge des Vulkanausbruchs in Island nicht nach Hause fliegen können. Auch das Messeteam von film-tv-video.de ist teilweise davon betroffen.

So ist momentan die globale Mobilität außer Tritt geraten und über die Folgen wird schon wild spekuliert. Die unmittelbaren Folgen für film-tv-video.de sind dagegen klar: Es wird länger als geplant dauern, bis die Messeberichterstattung abgeschlossen ist. So können Sie bei film-tv-video.de mindestens noch im gesamten Verlauf der aktuellen Woche und wahrscheinlich deutlich darüber hinaus, mit weiteren Videos und News von der NAB2010 rechnen.

Wie war die Messe? Euphorische Stimmung war nur selten zu beobachten, aber insgesamt ist die Branche doch weit überwiegend positiv eingestellt. Viele Neuerungen in nahezu allen Bereichen — auch jenseits des Stereo-3D-Hypes — gab es zu besichtigen, viele davon mit großem Potenzial.

Die gebuchte Ausstellungsfläche war 2010 eindeutig deutlich kleiner als noch im Vorjahr: Statt dicht gepackter Standreihen gab es durchaus freien Platz und besonders auf der oberen Ebene der Südhalle herrschte im hinteren Hallenteil gähnende Leere. Mitten in der Zentralhalle war in diesem Jahr die Registrierung platziert, so wurde hier der freie Platz gefüllt.

Besucht war die Messe aber, sowohl nach offiziellen Angaben, wie auch nach Bauchgefühl und Beobachtung, insgesamt recht gut: Von den 88.044 Menschen, die eigentlich zur NAB2010 kommen wollten und sich vorab registriert hatten, waren nach offiziellen Angaben des Veranstalters 82.650 tatsächlich vor Ort und besuchten die Messe, aus dem Ausland kamen 23.900 davon. Aus Deutschland sollen es nach dem Eindruck der meisten Gesprächspartner von film-tv-video.de aber wesentlich weniger gewesen sein als in den Vorjahren.

Trotz allem: volle Stände und Messeflure waren in der Realität kein seltener Anblick. Erst ab Mittwochabend war es deutlich ruhiger, was die Vermutung nahe legt, dass viele inländische, amerikanische Besucher nur einen oder zwei Tage zur NABShow reisten.

Vielleicht gelingt es im kommenden Jahr wieder, dass sich Aussteller- und Besucherzuspruch wieder synchronisieren: 2009 gab es viel Ausstellungsfläche für wenige Besucher, 2010 weniger Ausstellungsfläche für mehr Besucher. Aber es braucht halt einfach seine Zeit, bis alles wieder eingetaktet ist, wenn eben mal der Finanzsektor crasht oder ein Vulkan ausbricht.

Sie werden sehen.