Thomson heißt jetzt Technicolor und will neu durchstarten
Die Aktionäre von Thomson haben dem Restrukturierungsplan von Thomson und der Umbenennung des Gesamtunternehmens in Technicolor zugestimmt. Erste Schritte: Convergent wurde an Sony verkauft und eine Kooperation mit Warner Bros. geschlossen. Es werden weiter Käufer für Grass Valley, Screenvision und PRN gesucht.
Nach den Gläubigern des hoch verschuldeten Thomson-Konzerns haben erwartungsgemäß auch die Aktionäre des Unternehmens dem Restrukturierungsplan des Vorstands zugestimmt (mehr Infos hier). Gleichzeiting stimmte die Aktionärsversammlung der Umbenennung des Konzerns in »Technicolor« zu.
Thomson hatte Technicolor im Jahr 2001 für 2,1 Milliarden US-Dollar übernommen (ein Drittel davon in Thomson-Aktien) und wollte das Unternehmen in einen damals geplanten globalen Medienkonzern unter der Dachmarke Thomson integrieren, der Produkte und Dienstleistungen von der Kamera bis zur Set-Top-Box anbieten wollte. Dieses Projekt ist gescheitert und am vorläufigen Ende des Prozesses steht ein hoch verschuldeter Konzern, der etliche seiner früher übernommenen Töchter verkaufen will, darunter auch die Broadcast-Tochter Grass Valley. Dass Thomson sich nun insgesamt in Technicolor umbenennt und angeblich dabei ist, Verantwortung und Entscheidungskompetenz von Paris nach Kalifornien zu verlagern, ist eine interessante Volte in der Firmengeschichte.
Mit der Namenswahl will der Konzern seinen zukünftigen Fokus verdeutlichen: Der soll auf »Content Creation and Distribution« liegen. Wie es dazu passt, dass Grass Valley dennoch verkauft werden soll, erklärt das Unternehmen nicht. Dieser Verkauf wird nach offiziellen Angaben aber weiterhin angestrebt, ebenso wie eine Trennung von den Firmenteilen Screenvision und PRN.
Schon verkauft, hat Technicolor den Firmenteil Convergent Media Systems und zwar an Sony. Der Deal betrifft rund 150 Mitarbeiter in Nordamerika, die in den Bereichen 4K-Kinoinstallation, Displays, Digital Signage und Remote Services tätig sind.
Mit Warner Bros. hat Technicolor einen neuen Vertrag mit langer Laufzeit im Bereich DVD- und Blu-ray-Produktion abgeschlossen, sowie weitere strategische Vereinbarungen über zukünftige Technologien und Distributionswege getroffen, wie die Unternehmen bekanntgaben.
Auch im Bereich Set-Top-Boxen will Technicolor weiter aktiv bleiben und meldet deshalb, dass man nun die 100-Millionen-Grenze bei der Auslieferung von STBs erreicht habe.